Fritz Homann (* 11. April 1848 in Kleekamp bei Dissen; † 24. Oktober 1914 in Dissen) war ein Lebensmittelfabrikant in Dissen. Er war Gründer des Unternehmens Homann Feinkost.

Leben

Homann stammte aus einer im Raum Dissen alteingesessenen Bauernfamilie und war selbst Landwirt, bevor er 1876 in Dissen mit der Gründung einer Fleischwarenfabrik neue Wege beschritt. 1880 erhielt er Unterstützung durch seinen aus England heimkehrenden Bruder August, der die kaufmännische Seite des Geschäfts übernahm. 1882 ergriff er die Chance, das Werk durch die Herstellung der erst wenige Jahre zuvor in Frankreich entwickelten Margarine saisonal unabhängig zu machen. Die anfangs umstrittene, dann aber auch staatlicherseits geförderte Deckung des Speisefettbedarfs der Bevölkerung mit Margarine führte zu einem rasanten Aufstieg des Werks. So sorgte er schon 1890 für eine Elektrifizierung der Fabrik Er ließ 1905 das Werk an die Eisenbahnlinie Osnabrück-Bielefeld anschließen und besorgte den Transport seiner Güter mit eigenen Lokomotiven.

Durch die Angliederung von Nebenbetrieben an das Hauptwerk in Dissen machte sich Homann von Zulieferungsbetrieben weitgehend unabhängig. Der Export seiner Produkte reichte über das Deutsche Reich hinaus in das benachbarte Ausland. Die Ortschaft Dissen nahm teil an dem schnellen Aufstieg des Werkes. Homann sorgte durch den Werkswohnungsbau selbst für die Unterkunft seiner Arbeiter, unterstützte den Ausbau des Schulsystems in Dissen und ermöglichte durch eine Spende die Errichtung des nach seiner Frau genannten Albertinenkrankenhauses. 1910 wurde er für seine Verdienste zum Kommerzienrat ernannt. Nach seinem Tod 1914 übernahmen seine Söhne Fritz (1885–1937) und Hugo Homann (1889–1978) die Leitung des Unternehmens.

1929 wurde anlässlich des 50-jährigen Bestehens von der Firma Homann der „Fritz-Homann-Park“ in Dissen gestiftet. Die von Fritz Homann gegründete Firma Homann Feinkost GmbH existiert heute noch und ist im Besitz der Unternehmensgruppe Theo Müller.

Literatur

• 75 Jahre Fritz Homann AG. 1876–1951 Hoppenstedt 1952.
• Rainer Hehemann: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Region Osnabrück. Bramsche 1990, S. 138–139.

Einzelnachweise