Der Fußball erfreut sich in der Volksrepublik China einer zunehmenden Beliebtheit und gehört dort neben Basketball zu den am meisten verfolgten Sportarten.

Der chinesische Fußballverband heißt Chinese Football Association und wurde 1924 gegründet. 1931 trat er der FIFA bei und 1974 der AFC. Die Nationalmannschaft nahm bisher lediglich an der Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan teil, wo bereits in der Gruppenphase Schluss war. Für die Asienmeisterschaft hat sie sich seit 1976 durchgehend qualifiziert. Das beste Ergebnis dort war ein zweiter Platz beim Turnier 2004, das im eigenen Land ausgetragen wurde. Deutlich erfolgreicher ist die Frauen-Nationalmannschaft. Insgesamt wurde sie achtmal Asienmeister, einmal Vizeweltmeister und gewann einmal die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen.

Die höchste Profiliga im Land ist die Chinese Super League. Vor der Corona-Pandemie lag der Zuschauerschnitt in dieser Liga bei 23.314, etwas weniger als in der Serie A. Durch hohe Investitionen chinesischer Unternehmen gehört sie mittlerweile zu den besten Fußballligen Asiens. So belegte sie 2020 den ersten Platz in der AFC-Vierjahreswertung. Die Stars kommen jedoch meist nicht aus China, sondern vorwiegend aus Europa und Südamerika. Die erfolgreichsten Vereine der Chinese Super League sind der Guangzhou FC und Shandong Taishan.

Nur eine Handvoll chinesischer Fußball-Profis schaffte bislang den Sprung in die europäischen Topligen. Zu nennen sind hier Sun Jihai, der zwischen 2002 und 2008 über 100 Ligaspiele für Manchester City absolvierte sowie „Chinas MaradonaWu Lei, der von 2019 bis 2022 bei Espanyol Barcelona spielte.

Geschichte

Bereits im zweiten Jahrtausend v. Chr. wurde in China mit Cuju (Ts’u-chü) ein Vorläufer des heutigen Fußballs praktiziert. Während es zunächst als militärisches Ausbildungsprogramm diente, breitete es sich während der Zhou-Dynastie zum Volkssport aus. Ab dem 7. Jahrhundert geriet das Spiel jedoch in Vergessenheit. Erst mit dem Aufkommen des modernen Fußballsports im 19. Jahrhundert erlebte es in China eine „Renaissance“.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam der moderne Fußball von Europa aus nach China. 1924 erfolgte die Gründung der Chinese Football Association (CFA). In den 1920er und 1930er Jahren erlebte der chinesische Fußball eine Blütezeit. Damals war die Zeit von Li Wei Tong, dem wahrscheinlich besten chinesischen Fußballer aller Zeiten und späteren Vizepräsidenten der FIFA. Fünfmal (1923, 1925, 1927, 1930 und 1934) gewann er mit der Republik China das Fußballturnier bei den Far Eastern Championship Games, einem Vorläufer der Asienspiele. 1936 und 1948 nahm die Fußballauswahl Chinas an den Olympischen Spielen teil.

Nach dem Ende des Chinesischen Bürgerkriegs im Jahr 1949 entstand die Republic of China Football Association (ROCFA) als Fußballverband der Republik China auf Taiwan, während die CFA fortan zum Fußballverband der Volksrepublik China wurde.

1987 wurde mit der Jia-A League eine landesweite Liga auf semiprofessionellem Niveau gegründet. 1990 gestattete die CFA sowohl staatlichen als auch privaten chinesischen Unternehmen, Fußballvereine zu kaufen und zu unterstützen. In der Folge wurde die Jia-A League 1994 professionalisiert. 2004 erfolgte die Auflösung der Jia-A und die Gründung der Chinese Super League.

Commons: Association football in China – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Catterall: What are China’s favorite sports? Is basketball or soccer No. 1? 3. Februar 2021, abgerufen am 18. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. Besucherzahlen auf Transfermarkt.de. 2019, abgerufen am 1. Oktober 2022 (deutsch).
  3. AFC Club Competitions Ranking. In: Footy Rankings. 13. Februar 2021, abgerufen am 18. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. Jihai Sun - Stats by club. Abgerufen am 18. Januar 2022 (englisch).
  5. Gregor: Cuju - Fußball vor über 2000 Jahren. In: strongg.com. 18. Oktober 2018, abgerufen am 18. Januar 2022 (deutsch).
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