Göltzschtal-Marathon
Austragungsort Lengenfeld (Vogtland)
Deutschland Deutschland
Erste Austragung 1968
Rekorde
Distanz 42,195 Kilometer
Streckenrekord Männer: 2:22:22 h, 1982
Deutschland Heiko Schinkitz
Frauen: 2:51:29 h, 1996
Deutschland Romy Lindner
Website Offizielle Website

Der Göltzschtal-Marathon ist ein Marathonlauf, der seit 1968 jährlich in der sächsischen Stadt Lengenfeld (Vogtland) vom VfB Lengenfeld 1908 ausgerichtet wird. Bis einschließlich 2013 wurde der Marathon im Oktober ausgetragen, seit 2014 dann jeweils im April und damit mit dem bis dato im April ebenfalls jährlich stattfindenden Göltzschtallauf zusammengelegt. Er ist der älteste derzeit noch ausgetragene Marathonlauf auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und der zweitälteste in Deutschland. Seine höchste Teilnehmerzahl verbuchte er im Jahre 1987 mit insgesamt 278 Läufern, die das Ziel erreichten (258 Männer, 20 Frauen). In den letzten Jahren sank seine Teilnehmerzahl unter 100 (Stand: 2007).

Seit 2000 wird auch ein Marathon-Paarlauf (Zweier-Staffel) ausgetragen.

Geschichte

Die erste Lauf wurde am 29. September 1968 aus der praktischen Erwägung heraus durchgeführt, dass der schlechte Zustand der Laufbahn des Leichtathletikvereins keine Langstreckenveranstaltungen zuließ. Bei diesem Wettkampf erreichten 27 von 47 Läufern das Ziel. Nach den ersten beiden Veranstaltungen 1968 und 1969 gab es zwei Jahre lang keine Fortsetzung (dafür aber seit 1969 einen Göltzschtallauf über 25 km). Seit 1972 wird der Göltzschtal-Marathon ununterbrochen und unter demselben Gesamtleiter (Reiner Milek, *1943) veranstaltet.

1973 lief erstmals in der DDR eine Frau offiziell einen Marathon, so dass die Siegerzeit von Rosemarie Pfeifer (Leipzig, *1938) von 4:01:28 Stunden die erste DDR-Bestleistung wurde (Weltbestzeit zu diesem Zeitpunkt: 2:46:36 h, siehe unter Marathonlauf).

Zu den Gesamtsiegern des Laufes gehören der vierfache Sieger der DDR-Kultveranstaltung Rennsteiglauf, Dietmar Knies (* 1951) sowie Sigrid Eichner (* 1940), die mehr als 1000-mal einen Marathonlauf absolvierte. Zwei Läufern gelang ein viermaliger Sieg, Jürgen Schramm (* 1960) 1986 und 1989 bis 1991 sowie Uwe Friedrich (* 1972) 1998, 1999, 2001 und 2003.

Der Teilnehmerrekord des Jahres 1987 war der Durchführung der sogenannten Kleinen DDR-Meisterschaft im Rahmen des Göltzschtal-Marathons zu verdanken – einer Meisterschaft für Freizeitsportler außerhalb der staatlich geförderten Sportklubs.

Noch älter als der Gölztschtal-Marathon war in der DDR der Karl-Marx-Stadt-Marathon, der im heutigen Chemnitz erstmals am 7. Mai 1967, aber nach 1987 nicht mehr veranstaltet wurde.

Eine Woche nach dem ersten Göltzschtal-Marathon fand am 6. Oktober 1968 zum ersten Mal der Schwarzwald-Marathon statt. Die älteste kontinuierlich stattfindende Marathonveranstaltung in Deutschland ist der Essener Marathon Rund um den Baldeneysee (seit 1963).

Streckenführung

Die ersten Veranstaltungen begannen und endeten vor dem Rathaus der Stadt Lengenfeld. Die Strecke führte viele Jahre durch das Tal des Flusses Göltzsch auf einer wenig befahrenen, während des Marathonlaufs nicht vollgesperrten Straße entlang bis zu einem ca. zehn Kilometer entfernten Wendepunkt am Ortseingang von Mylau. Diese Pendelstrecke war zweimal zu laufen. Seit 2006 wird die Strecke über einen Radweg geführt, der ähnlich der alten Strecke verläuft.

Statistik

Streckenrekorde

  • Männer: 2:22:22 h, Heiko Schinkitz, 1982
  • Frauen: 2:51:29 h, Romy Lindner, 1996

Siegerliste

Quellen: Website des Veranstalters, ARRS

Datum Männer Nation Zeit Frauen Nation Zeit
6. Apr. 2023
1. Apr. 2023 Sven Herder 2:59:18 Katrin Esefeld -4- 3:01:12
2. Apr. 2022 Tino Anwand 2:56:30 Katrin Esefeld -3- 3:07:27
7. Aug. 2021 Franz Sprung 3:03:02 Katrin Esefeld -2- 3:15:58
30. Okt. 2020 Stefan Hendtke 2:28:27 Katrin Esefeld 3:12:06
6. Apr. 2019 Holger Zander -4- 2:47:41 Annett Große 3:46:07
7. Apr. 2018 Roman Wunderlich 3:03:02 Kathrin Fürbringer 3:32:24
8. Apr. 2017 Holger Zander -3- 2:49:25 Elke Richter 3:37:32
9. Apr. 2016 Uwe Laenger 2:51:11 Sandra Otto 3:44:48
11. Apr. 2015 Nico Jahreis 2:55:43 Claudia Seidel 3:46:48
12. Apr. 2014 Marek Gähler 2:57:10 Isolde Dietzel 5:25:39
5. Okt. 2013 Ronald Speer -2- 2:53:37 Claudia Hanisch 3:47:00
6. Okt. 2012 Holger Zander -2- 2:44:37 Christine Fischer 3:41:53
1. Okt. 2011 Ronald Speer 2:56:59 Kristin Eisenacher -2- 3:17:55
9. Okt. 2010 Markus Meißgeier 2:32:09 Kristin Eisenacher 3:27:31
3. Okt. 2009 Thomas König -2- 2:47:10 Annett Speer 3:24:12
4. Okt. 2008 Thomas König 2:44:27 Sieglinde Mattioni 3:55:31
6. Okt. 2007 Maik Heuschkel 2:50:49 Dörte Schwalbe 4:03:35
7. Okt. 2006 Thomas Ungethüm 3:04:56 Heike Hänsel 3:32:39
1. Okt. 2005 Bernd Stein 3:06:22 Ulrike Pautzsch 4:01:15
2. Okt. 2004 Holger Zander 2:48:04 Ute Hackbarth 3:43:04
4. Okt. 2003 Uwe Friedrich -4- 2:43:45 Tanja Semjonowa -2- 3:04:43
5. Okt. 2002 René Witt 2:37:31 Ramona Wilde 3:40:38
6. Okt. 2001 Uwe Friedrich -3- 2:45:54 Martina Butzek 3:43:32
7. Okt. 2000 Steffen Budach 2:49:38 Anke Drescher 3:25:21
2. Okt. 1999 Uwe Friedrich -2- 2:35:52 Andrea Matthes 3:34:18
3. Okt. 1998 Uwe Friedrich 2:36:00 Tanja Semjonowa 3:17:06
4. Okt. 1997 Lars Haß 2:35:07 Angelika Dreock -2- 3:22:20
5. Okt. 1996 Reimund Klitz 2:33:11 Romy Lindner -3- 2:51:29
7. Okt. 1995 Eik Fricke 2:41:40 Angelika Dreock 3:18:05
1. Okt. 1994 Uwe Sauerstein 2:40:07 Gisela Göthel 3:24:58
6. Nov. 1993 Wolfgang Jacob 2:36:51 Vilija Birbalaitė  Litauen 3:07:39
7. Nov. 1992 Ralph Koritz 2:33:38 Romy Lindner -2- 2:58:09
2. Nov. 1991 Jürgen Schramm -4- 2:33:50 Claudia Schmidt 3:08:46
3. Nov. 1990 Jürgen Schramm -3- 2:36:38 Romy Lindner 3:12:42
4. Nov. 1989 Jürgen Schramm -2- 2:33:28 Gisela Fränzel 3:21:30
5. Nov. 1988 Bernd Helbig 2:35:51 Romy Voigt -2- 3:15:04
31. Okt. 1987 Wolfram Rosenow 2:28:03 Marlies Homagk 3:15:41
1. Nov. 1986 Jürgen Schramm 2:30:53 Romy Voigt 3:25:32
2. Nov. 1985 Helge Schumann 2:34:46 Sigrid Eichner 3:25:30
3. Nov. 1984 Dietmar Knies -2- 2:34:07 Marid Helbig 3:36:09
5. Nov. 1983 Dietmar Knies 2:33:16 Heidi Wolfram
& Annerose Schoder
3:41:27
6. Nov. 1982 Heiko Schinkitz 2:22:22 Ilona Möller 3:27:36
31. Okt. 1981 László Zajcz  Ungarn 2:33:08 Monika Biachin 3:09:59
1. Nov. 1980 Gerhard Schinkel 2:32:35 Brigitte Rose 3:20:58
3. Nov. 1979 Frank Tavernaro 2:26:52 Birgit Eichler 3:10:08
5. Nov. 1978 Dieter Wiedemann 2:26:50,2 Sigrun Macheleidt 4:05:49,1
29. Okt. 1977 Gerd Klausner -2- 2:32:31,8 Rosemarie Pfeiffer -2- 3:35:08,4
11. Sep. 1976 Gerd Klausner 2:31:30,6 Irmgard Kretzschmar 4:07:10,2
25. Okt. 1975 Roland Winkler 2:24:48,6 --- --- ---
26. Okt. 1974 Ulrich Heilfort
Peter Carlsohn
2:27:50,4 --- --- ---
22. Sep. 1973 Luděk Kocián  Tschechoslowakei 2:34:22,0 Rosemarie Pfeiffer 4:01:28,8
23. Sep. 1972 Detlef Schönfeld 2:25:08,0 --- --- ---
14. Sep. 1969 Werner Bastian 2:40:13,2 --- --- ---
29. Sep. 1968 Martin Deparade 2:38:05,0 --- --- ---

Entwicklung der Finisherzahlen

Läufer, die das Ziel erreichten

Jahr Gesamt davon
Frauen
2023 50 9
2021 51 6
2015 47 6
2014 33 1
2013 67 14
2012 43 3
2011 79 12
2010 53 6
2009 64 7
2008 47 7
2007 70 2
2006 53 3
2005 51 2
2004 70 5
2003 62 7
2002 84 5
2001 90 4
2000 29 2
1999 66 10
1998 54 8
1997 45 6
1996 70 9
1995 79 10
1994 55 5
1993 93 9
1992 59 3
1991 81 5
1990 73 7
1989 113 5
1988 107 3
1987 278 20
1986 136 7
1985 148 5
1984 144 5
1983 129 3
1982 155 2
1981 181 9
1980 160 4
1979 151 8
1978 122 1
1977 69 2
1976 41 1
1975 60 ---
1974 60 ---
1973 22 1
1972 15 ---
1969 21 ---
1968 27 ---

Literatur

  • Jürgen Roscher: Marathonführer. 1994, ISBN 3-9801432-3-6.

Einzelnachweise

  1. Siegerliste aller Marathons
  2. arrs.run: Göltzschtal Marathon
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