Hans Günther Ferdinand Stanislaus Freiherr von Seherr-Thoß (* 18. Juli 1859 in Pleß, Oberschlesien; † 1926) war preußischer Fideikommißbesitzer, Verwaltungsjurist und Landrat sowie Regierungspräsident in Liegnitz (1902–1915).
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren Stanislaus Ferdinand Sigismund Freiherr von Seherr-Thoss (1827–1907), Landrat vom Kreis Pleß und Marie Charlotte Albertine Elisabeth Knappe von Knappstädt.
Werdegang
Er begann 1880 als Gerichtsreferent, 1882 als Regierungsreferent in Oppeln, 1885 als Regierungsassessor in Frankfurt a. d. Oder. 1887 wurde Freiherr von Seherr-Thoß zum Landrat vom Landkreis Grünberg i. Schles. ernannt und amtierte bis 1892. Anschließend wechselte er als Geheimer Regierungsrat in das preußische Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. 1896 brachte er es zum Geheimen Oberregierungsrat und wurde 1902 zum Regierungspräsidenten in Liegnitz ernannt.
Günther Freiherr von Seherr-Thoß war zudem Kammerherr, Deichhauptmann, Geheimer Rat sowie Vortragender Rat im preußischen Ministerium für Landwirtschaft sowie Rittmeister der Reserve des Leib-Kürassier-Regiments „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1.
Er war Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg und des Corps Borussia Bonn.
Familie
Freiherr von Seherr-Thoß heiratete am 25. August 1885 Laura Elisabeth „Elly“ von Wichelhaus (* 9. Februar 1864 in Norok, Landkreis Falkenberg O.S.; † 27. Dezember 1937 in Oppeln).
Auszeichnungen
- Komturstern mit goldenen Strahlen zum Orden Philipps des Großmütigen – Hessen-Darmstadt, 24. Mai 1913
- Ehrenbürger von Liegnitz
Weblinks
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1942, A (Uradel), Jg. 92. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 473 f.
- Hartwin Spenkuch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 8/II. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, S. 641. ISBN 3-487-11827-0. (Online; PDF 2,19 MB).
Einzelnachweise
- ↑ B. Holtz (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 4/II. Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, in: Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11827-0, S. 646 (Online; PDF 1,9 MB).
- ↑ Bert Becker: Georg Michaelis, Preußischer Beamter, Reichskanzler, Christlicher Reformer 1857–1936. Eine Biographie, Schöningh, Paderborn/ München/ Wien/ Zürich 2007, S. 163. ISBN 978-3-506-76381-5. Digitalisat.
- ↑ Kösener Corpslisten von 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer (Baruthiae Erlangen), Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Verlagsanstalt Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 19, 513.
- ↑ Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels: Hrsg. Unter Förderung des Königlichen Herolds-Amtes, Band 1, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892, S. 603. Digitalisat.