Gemeinderatswahl 1921
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,4 %
(−0,3 %p)
23,8 %
(+2,2 %p)
9,5 %
(−3,3 %p)
4,8 %
(−0,1 %p)
1,5 %
(n. k. %p)
1919

1921

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c 1919 als Deutschvölkische Partei (DVP)

Die Gemeinderatswahl 1921 fand am 24. April 1921 statt und war die zweite Gemeinderatswahl in St. Pölten nach Kriegsende. Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs gewann abermals die Wahl und erreichte die absolute Mehrheit.

Ausgangslage

Gemeinsam mit der Wahl in St. Pölten fand die Landtagswahl in Niederösterreich sowie die Wahlen für die Gemeindevertretungen in 223 weiteren Gemeinden statt, das entsprechende Gesetz wurde am 9. März des Jahres bekanntgegeben. Im heutigen Stadtgebiet wurden die Gemeinderäte der damals eigenständigen Gemeinden Radlberg, Spratzern, Stattersdorf und Viehofen gewählt.

Wahlwerbende Parteien und Wahlverlauf

Bei den Wahlen traten die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs (SDAPDÖ) unter Hubert Schnofl, die Christlichsoziale Partei (CS) unter Johann Wohlmeyer, die Großdeutsche Volkspartei (GDVP, 1919: DVP) unter Anton Schilling, die Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNAP) unter August Teltscher sowie erstmals die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) an.

Wahlergebnis

Bei der Wahl vom 24. April 1921 konnte die SDAPDÖ trotz leichter Verluste die meisten Stimmen auf sich vereinen und die absolute Mehrheit erringen.

Endergebnis der Gemeinderatswahl 1921
Ergebnisse 1921 Ergebnisse 1919 Differenzen
Stimmen  % Mand. Stimmen  % Mand. Stimmen % Mand.
Wahlberechtigte ~ 14.000 12.720
Abgegebene Stimmen 12.347 ~ 88,2 % 9.234 72,6 % + 3.113 + ~15,6 %
ungültige Stimmen 156 ~ 1,1 %
gültige Stimmen 12.191 98,7 % 9.234 + 2.957
Partei
SDAPDÖ 7.367 60,4 % 26 5.608 60,7 % 26 + 1.759 - 0,3 % ± 0
CS 2.900 23,8 % 10 1.990 21,6 % 9 + 910 + 2,2 % + 1
GDVP (1919: DVP) 1.154 9,5 % 4 1.181 12,8 % 5 - 27 -3,3 % - 1
DNAP 590 4,8 % 2 455 4,9 % 2 + 135 -0,1 % ± 0
KPÖ 180 1,5 % 0 nicht kandidiert
Gesamt 12.191 100,0 % 42 9.234 100,0 % 42 + 2.957 ± 0 ± 0

Auswirkungen

Gemeinderatswahl 1921
Insgesamt 42 Sitze

Der neu gewählte Gemeinderat traf sich am 18. Mai 1921 zu seiner konstituierenden Sitzung. Dabei wurde Hubert Schnofl mit 37 der 42 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Zum ersten Vizebürgermeister wurde Franz Peer (SDAPDÖ), zum zweiten Vizebürgermeister Johann Wohlmeyer (CS) gewählt.

Literatur

  • Siegfried Nasko, Willibald Rosner u. a. (Hrsg.): St. Pölten im 20. Jahrhundert. Geschichte einer Stadt. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2010, ISBN 978-3-7017-3155-8. Kapitel Eingemeindung uns Statut, S. 61

Einzelnachweise

  1. Die heutigen Wahlen in Niederösterreich.. In: Arbeiter-Zeitung, 24. April 1921, S. 3 (online bei ANNO).
  2. 104. Gesetz vom 9. März 1921 über die Neuwahl der Gemeindevertretungen. (Online bei ALEX)
  3. Die Gemeindevertretung von St. Pölten In: St. Pöltner Zeitung, 28. April 1921, S. 2
  4. Gemeindezeitung. In: St. Pöltner Deutsche Volks-Zeitung, 26. Mai 1921, S. 8–9
  5. Aus dem St. Pöltner Rathaussaale. In: St. Pöltner Zeitung, 26. Mai 1921, S. 3
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