Die Generalstabsakademie in Hannover war eine Akademie zur Ausbildung des Generalstabs der Königlich Hannoverschen Armee. Die Anregung zur Gründung der Lehranstalt kam am 23. Juli 1823 von König Georg IV., der aufgrund der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover nicht selbst im Königreich Hannover lebte.

Geschichte und Beschreibung

Im Jahr 1825 – nun in der Residenzstadt Hannover unter der Regentschaft von König Georg V. – wurden der Generalstabs-Lehranstalt im Obergeschoss des von Andertenschen Hauses, das seinerzeit eines von „fünf herrschaftlichen Häusern“ an der Leinstraße war, die zuvor von der Oberzolldirektion genutzten Zimmer im Obergeschoss des Hauses überlassen.

1832 entwarf der Maurermeister Carl Saß Pläne für die Umgestaltung der Feldapotheke, die zeitweilig in der alten „Hohen Schule“ an der Marktkirche untergebracht war, sowie der Artilleriebrigadeschule in der Artilleriestraße 10 – um dann dort die Unterrichtsanstalt für den Generalstab unterzubringen. Die Pläne – noch in der ersten Hälfte im Reichsarchiv vorhanden – wurden allerdings nicht ausgeführt.

Auch ein 1850 datierter Entwurf für einen Neubau des Generalkriegsgerichtes an der Georgstraße, in dessen zweitem Obergeschoss die Generalstabsakademie dann untergebracht werden sollte, wurde nicht realisiert.

Zeitweilig wurde die Stabsakademie unter der damaligen Adresse Osterstraße 93 in dem von Freitagschen Hause beziehungsweise in dem daneben liegenden ehemaligen Masebergschen Hause übergangsweise betrieben. Nach dem Abbruch der beiden Hannoverschen Kriegsministerialgebäude im Jahr 1879 bis 1880 war zuletzt das Haus Kanalstraße 5 behelfsmäßige Unterkunft für die Bildungseinrichtung des Militärs.

Persönlichkeiten

Lehrer und Dozenten

Schüler

  • 1840–1844: Friedrich Dammers, königlich hannoverscher Generalmajor
  • Klaus Wyneken, Schleswig-Holsteinischer Major

Archivalien

Archivalien von und über die Generalstabsakademie fanden oder finden sich beispielsweise

  • im Stadtarchiv Hannover als Zeichnung des Hannoverschen Kriegsministerialgebäudes in der Osterstraße 93 nach einem Aquarell

Anmerkungen

  1. Abweichend gibt Nöldeke das Datum 1855 an; aus dem Kontext ergibt sich jedoch das Jahr 1825

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Arnold Nöldeke: Kriegsministerium und Generalkommando sowie Militärakademie und Generalstabsakademie, in ders.: Stadt Hannover. Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover, Teil 1, Denkmäler des „alten“ Stadtgebietes Hannover, Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover Bd. 1, Heft 2, Teil 1, hrsg. von der Provinzial-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Denkmäler der Provinz Hannover, Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Schulzes Buchhandlung, 1932, S. 380, Abbildung 250 (S. 381), 392, (Neudruck Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1)
  2. Klaus Mlynek: Georg IV., König von Hannover, Großbritannien u. Irland, in: Stadtlexikon Hannover, S. 210
  3. Adolf Broennenberg, Wilhelm Havemann, Adolf Schaumann (Hrsg.): Georg Wilhelm Müller, in dies.: Neues Vaterländisches Archiv für Niedersachsen, Jahrgang 1843, Hannover: Hahn'sche Hofbuchhandlung, 1843, S. 504ff; Digitalisat über Google-Bücher
  4. Klaus Mlynek: Alten (1), Carl August Graf von, in: Stadtlexikon Hannover, S. 20; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie, Band 3: Hannover unter dem Kurhut 1646–1815 Sponholtz, Hannover 1916 (posthum von seiner Frau A. Rothert und M. Peters herausgegeben), S. 481
  6. Heinrich August Pierer: Havemann, Wilhelm, in ders.: Pierer's Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder Neuestes Encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, vierte, umgearbeitete und stark vermehrte Auflage, Band 8: Hannover - Johannek, Altenburg: Verlagsbuchhandlung von H. A. Pierer, 1859, S. 112; Digitalisat über Google-Bücher
  7. 1 2 Bernhard von Poten: Geschichte des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens in den Landen deutscher Zunge ( = Bibliotheca rerum militarium, Band 2), Bd. 4: Preussen ( = Monumenta Germaniae paedagogica, Bd. 17), Neudruck der Ausgabe Berlin, Hofmann, 1896, Osnabrück: Biblio-Verlag, 1982, S. 113; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. Bernhard von Poten: Dammers, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 616 f.
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