Gensungen Stadt Felsberg | |
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Koordinaten: | 51° 8′ N, 9° 26′ O |
Höhe: | 177 m ü. NHN |
Fläche: | 9,98 km² |
Einwohner: | 3147 (18. Jan. 2021) HW+NW |
Bevölkerungsdichte: | 315 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 34587 |
Vorwahl: | 05662 |
Gensungen ist der mit knapp 3000 Einwohnern größte Stadtteil von Felsberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographie
Der Ort liegt südöstlich der Kernstadt Felsberg am gegenüberliegenden rechten Ufer der Eder. Die Gemarkung von Gensungen umfasst eine Fläche von 9,98 Quadratkilometern.
Geschichte
Die ältesten bekannte schriftliche Erwähnung von Gensungen finden sich im um das Jahr 1160 entstandenen Codex Eberhardi unter dem Namen „Gensingen“ und bezieht sich auf den Zeitraum vom 802 bis 817 und im Mainzer Urkundenbuch im Jahr 1085.
Während der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) war Gensungen Verwaltungssitz des Kantons Gensungen.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 1. Februar 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Hesserode und Heßlar auf freiwilliger Basis nach Gensungen eingegliedert. Zum 31. Dezember 1971 kamen auch noch Beuern und am 1. April 1972 Melgershausen hinzu. Dazu siehe auch Großgemeinde Gensungen.
Zum 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Gensungen kraft Landesgesetz mit den Gemeinden Brunslar, Helmshausen, Hilgershausen und Rhünda sowie der Stadt Felsberg zur erweiterten Stadt Felsberg zusammengeschlossen. Für alle nach Felsberg eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gensungen 3943 Einwohner. Darunter waren 150 (3,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 450 Einwohner unter 18 Jahren, 1037 zwischen 18 und 49, 648 zwischen 50 und 64 und 711 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 1308 Haushalten. Davon waren 384 Singlehaushalte, 429 Paare ohne Kinder und 357 Paare mit Kindern, sowie 108 Alleinerziehende und 30 Wohngemeinschaften. In 357 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 801 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Einwohnerentwicklung
- 1585: 47 Haushaltungen
- 1747: 67 Haushaltungen
Gensungen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 805 | |||
1840 | 838 | |||
1846 | 843 | |||
1852 | 879 | |||
1858 | 793 | |||
1864 | 867 | |||
1871 | 826 | |||
1875 | 795 | |||
1885 | 832 | |||
1895 | 866 | |||
1905 | 1.162 | |||
1910 | 1.243 | |||
1925 | 1.413 | |||
1939 | 1.720 | |||
1946 | 2.585 | |||
1950 | 2.631 | |||
1956 | 2.445 | |||
1961 | 2.527 | |||
1967 | 2.736 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2007 | 3.099 | |||
2011 | 2.943 | |||
2020 | 3.147 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: Stadt Felsberg:; Zensus 2011 |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 477 evangelische (= 94,78 %), ein katholischer (= 0,13 %), 40 jüdische (= 5,10 %) Einwohner |
• 1961: | 2112 evangelische (= 83,58 %), 351 katholische (= 13,89 %) Einwohner |
Politik
Ortsbeirat
Für Gensungen besteht ein Ortsbezirk (Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gensungen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neuen Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 wurden nur acht Sitze vergeben und die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat betrug 49,91 %. Es erhielten die SPD mit 46,09 % der Stimmen vier Sitze, die FDP mit 14,46 % einen Sitz und die CDU mit 39,45 % drei Sitze. Der Ortsbeirat wählte Heidi Folwerk (SPD) zur Ortsvorsteherin.
Wappen und Flagge
Wappen
Nach Kabinettsbeschluss vom 1. Oktober 1947 wurde der Gemeinde vom Hessischen Staatsministerium das Recht zur Führung eines Wappens verliehen.
Flagge
Die Flagge der inzwischen aufgelösten Gemeinde Gensungen wurde am 3. April 1969 durch das Hessische Innenministerium genehmigt:
- „Die von schmalen goldenen Seitenstreifen eingefasste breite rote Mittelbahn der Flagge zeigt im oberen Drittel das Wappen der Gemeinde Gensungen.“
Sehenswürdigkeiten
- Kartause Eppenberg ist eine Klosterruine, im ehemaligen Torhaus des Klosters befindet sich ein sehenswertes Bienenkundemuseum
- Weitläufige Ruine der Burg Heiligenburg
- Gutshof der Domäne Mittelhof
- Ehrenmal (Basalthügel mit schöner Aussicht) am Ortsrand, unterhalb des Heiligenbergs
- Himmelskirche
- Museum Gensungen (Museum für Vor- und Frühgeschichte und Volkskundliche Sammlung im Tagelöhnerhaus)
Verkehr
Der Haltepunkt Felsberg-Gensungen liegt an der Main-Weser-Bahn (Kassel–Frankfurt). Das Empfangsgebäude von 1849 stammt von Julius Eugen Ruhl.
Söhne des Ortes
- Walter B. Loewenstein (1926–2018), Physiker, 1938 in die Vereinigten Staaten emigriert
- Burkhart Prinz (1939–2014), Handballspieler und -trainer
- Joachim Smola (* 1961), Brigadegeneral der Bundeswehr
Literatur
Fröhlich, Rolf und Körner, Heinz: Das alte Gensungen, Häuser erzählen Geschichte, Felsberg 2021. ISBN: 978-3-00-068242-1
Körner, Heinz: Heiligenberg und Gensungen, Dokumente zur Heimatkunde, Felsberg 2023. ISBN: 978-300-076637-4
- Literatur über Gensungen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur über Felsberg-Gensungen nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Gensungen. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Stadtteil Gensungen. In: Webauftritt der Stadt Felsberg.
- Gensungen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Daten und Fakten. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im März 2023.
- 1 2 3 4 5 6 Gensungen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Juni 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 57 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 38. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- 1 2 Hauptsatzung. (PDF; 36 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
- 1 2 3 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 88, archiviert vom am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Stadt Felsberg (Web archiv 2014)
- ↑ Stadt Felsberg (Web archiv 2014)
- ↑ Ortsbeiratswahl Altenburg. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Altenburg. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im März 2023.
- ↑ Verleihung der Rechte zur Führung eines Wappens an die Gemeinde Gensungen, Kreis Melsungen vom 1. November 1947. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1947 Nr. 45, S. 474, Punkt 390 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,0 MB]).
- ↑ Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Bickenbach, Landkreis Darmstadt vom 3. April 1969. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 16, S. 644, Punkt 539 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,8 MB]).
- ↑ Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796–1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert. Masch. Diss. Darmstadt [1982], S. 346.