Georg Emmerling (* 12. Juli 1870 in Wien; † 12. Dezember 1948 ebenda) war ein österreichischer Politiker der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAP).

Leben

Georg Emmerling, der Sohn eines Webergehilfen, war nach der Absolvierung der achtjährigen Volksschule Hilfsdrechsler. Es folgten Wanderjahre durch Italien, die Schweiz, Deutschland, Holland und England. Im Juli 1889 wohnte er als 19-Jähriger dem Sozialistenkongress in Paris bei, der die Zweite Internationale begründete und erstmals den Ersten Mai als Feiertag der Arbeiter beschloss. Nach seiner Rückkehr war er drei Jahre beim Militär und durchlief dann in Folge in der Wiener Sozialistischen Partei mehrere Stufen, als Beamter in der Krankenkasse bis zum Geschäftsführer des Konsumvereines „Vorwärts“, bis er dann von den Leopoldstätter Sozialisten für ein Gemeinderatsmandat vorgeschlagen wurde. Seine politische Karriere brachte ihn dann bis in das Amt des Vizebürgermeisters von Wien.

Politische Funktionen

  • 1912: Mitglied des Wiener Gemeinderates
  • 1918–1934: Stadtrat
  • 1919–1934: Amtsführender Stadtrat für die Städtischen Unternehmungen und Vizebürgermeister von Wien
  • 1. Dezember 1920–17. Februar 1934: Mitglied des Bundesrates
  • 28. Juni 1921–17. Februar 1934: Stellvertretender Vorsitzender des Bundesrates

In seine Amtszeit fielen unter anderem die Übernahme der Wiener Stadtbahn und deren Elektrifizierung. Nach dem Bürgerkrieg 1934 stand er unter Polizeiaufsicht. 1945 sollte Georg Emmerling Bürgermeister von Wien werden, aus gesundheitlichen Gründen lehnte er jedoch ab.

Sonstige Funktionen

  • 1902: Geschäftsführer des Konsumvereins „Vorwärts
  • Gesellschafter der Druckerei „Vorwärts
  • 9. Dezember 1924: Vorsitzender der 2. Bundesversammlung

Georg Emmerling war einer der Initiatoren der Errichtung des Vorwärts-Gebäudes an der Rechten Wienzeile.

Gedenken

Einzelnachweise

  1. Vizebürgermeister Georg Emmerling. In: Das Kleine Blatt, 12. Juli 1930, S. 6 (online bei ANNO).
  2. Artikel in: Die Unzufriedene / Das Kleine Frauenblatt, 19. Juli 1930, S. 3 (online bei ANNO).
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