Das German Clarinet Duo ist ein Klarinettenduo der Musiker und Komponisten Theo Jörgensmann; Klarinette und Eckard Koltermann; Bassklarinette. Das Duo bestand von 1984 bis 1998.

Wirken

Seit Anfang der 1980er Jahre arbeiteten Jörgensmann und Koltermann intensiv und regelmäßig zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit ist das Klarinettenquartett Cl-4 hervorgegangen (1985–1987). Auch sind beide Gründungsmitglieder des Grubenklangorchesters und waren von 1985 bis 1998 wesentlicher musikalischer Bestandteil der Contraband Willem van Manens Außerdem bildeten sie mit dem Pianisten Jeroen van Vliet und dem Bassisten Eric van der Westen das impressionistic improvisers quartet (IIQ).

Das German Clarinet Duo gastierte auf vielen internationalen Festivals in Nürnberg, Krakau, Székesfehérvár, Amsterdam, Genf (mit Manfred Karge), Moers (mit Maria de Alvear), Groningen etc.

Sie arbeiteten auch mit dem Bläserquintett der Bochumer Symphoniker zusammen. 1995 machten sie als Gastsolisten des Orkest De Volharding eine Tour (The Jazz Connection) durch die Niederlande und führten dort Koltermanns Komposition Dilemma in F zusammen mit Kenny Wheeler auf.

2014 kam es zu einer Reunion des Duos.

Musik

Das Duo spielt eine expressive, improvisierte Kammermusik, in der die musikalische Kommunikation einen wichtigen Platz einnimmt. Ihre Musik enthält Elemente des Jazz und der Neuen Musik. Diese Elemente werden durch eine jazzartige Zeitauffassung miteinander verbunden, so dass neue musikalische Räume und ungewöhnliche Klangbilder entstehen.

Über die Arbeit des Duos schreibt der Musikkritiker Peter Niklas Wilson in den liner notes zur CD Pagine Gialle: „Pagine Gialle ist eine ‚Goldene Stunde‘ in der Geschichte des Klarinettenspiels und der zeitgenössischen Musik jenseits aller Kategorien.“

The Penguin Guide to Jazz bewertete die CD in der 6th Edition mit der Höchstnote von vier Sternen.

Diskografie

  • German Clarinet Duo Schwarzlicht (1988)
  • German Clarinet Duo Materialized Perception mit Perry Robinson (1992)
  • German Clarinet Duo Hommage a Jimmy Giuffre (1994)
  • Theo Jörgensmann & Eckard Koltermann Pagine Gialle aufgenommen (1995); veröffentlicht (2001)

Einzelnachweise

  1. Besides the two sterling John Carter’s Clarinet Summit recordings, CL 4 (Theo Jörgensmann, Lajos Dudas, Dieter Kühr, clarinets; Eckard Koltermann, bass clarinet; guest clarinetist Gerald Doecke) explores a variety of materials without ‘Third Stream’ pretentions. Down Beat (April, 1987)
  2. Het gezelschap beschikt met klarinettist Theo Jörgensmann en Saxofonist Eckard Koltermann over twee erkende muzikale talenten, die als oosterburen het orkest een internationaal tintje geven. Programm des Theater aan de Parade in s’ Hertogenbosch; 11. August 2000
  3. Jazz International Rotterdam, De Doelen, Rotterdam März 2004
  4. Kraków Jazzfestival Solo, Duo, Trio; Jazzforum 4/5 1990
  5. Théâtre du Grütli, Genf; 1995
  6. 3. NOM-Festival; Schloßtheater Moers; 1993
  7. Trouw de Verdieping; Niederlande, 26 April 1995
  8. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 3. Oktober 2014
  9. „Beim German Clarinet Duo hatte man den Eindruck, dass es verschiedenste Stilistiken so weit absorbiert hat, dass diese natürliche Bestandteile seines Vokabulars geworden sind. Jazz, Neue Musik, imaginäre Folklore, bei Jörgensmann und Koltermann floss alles ineinander zu einem originell wie genuin wirkenden Ausdruck. Rheinische Post, 21. Dezember 1994“
  10. Markus Müller: „Auf der Grundlage einer frappierenden Beherrschung ihrer Instrumente, entwickelten Jörgensmann und Koltermann universale Musik: Vom Bachschen Kontrapunkt über präzise improvisierte Ekstase zu verspielt volksliedhafter Einfachheit. Musik, die in ihrer konzentrierten Kraft den Hörer das Wesentliche hören ließ: Sich selbst.“ In: NRZ, 20. Mai 1993.
  11. „Dicht in der Intensität, subtil in den Nuancen, bereiten diese entrückten 40 Minuten ein außerordentliches kammermusikalisches Erlebnis. Raum und Zeit scheinen aufgehoben. Dynamik und Tempi bis zum Äußersten ausgelotet.“ CD des Monats in Stereoplay, 03/1995
  12. „Dieser Live Mitschnitt aus dem Kölner Loft zeigt die beiden auf dem Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit. Wie aus vorbereiteten Motiven, improvisierten Ideen und wechselseitigem Reagieren eine schlüssige Gesamtstruktur entsteht, ist grandios.“ In: Fono Forum, 7/2001
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