Gertrud Hurler (* 1. September 1889 in Taberwiese als Gertrud Zach;1965) war eine deutsche Pädiaterin.

Leben

Die Tochter eines Arztes studierte vom Wintersemester 1911/12 bis zum Wintersemester 1915/16 Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie wurde 1917 als Ärztin approbiert. Sie ließ sich am von Meinhard von Pfaundler geleiteten Haunerschen Kinderspital in Pädiatrie ausbilden. Von 1919 bis 1945 arbeitete sie als niedergelassene Kinderärztin im Münchner Stadtteil Neuhausen. Hurler war Mitglied des NS-Ärztebundes und trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 3.205.020).

Nach ihr benannt wurde das Hurler-Syndrom (auch Hurler-Krankheit, Morbus Hurler), das sie 1919 beschrieb. Heute wird das Hurler-Syndrom als Hurler-Pfaundler-Syndrom bezeichnet und als Typ I-H der Mukopolysaccharidose klassifiziert.

1914 heiratete sie den Veterinärmediziner Konrad Hurler, sie hatten zwei Kinder.

Schriften

  • Ueber einen Typ multipler Abartungen, vorwiegend am Skelettsystem. In: Zeitschrift für Kinderheilkunde. Bd. 24, Ausgabe 5/6 (20. Januar 1920), S. 220–234, doi:10.1007/BF02222956.

Literatur

  • Enrique Chaves-Carballo: Gertrud Hurler. In: Stephen Ashwal (Hrsg.): The Founders of Child Neurology. Norman, San Francisco 1990, S. 521–523 (online).

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Hurler, Gertrud (geb. Zach). In: Dokumentation: Ärztinnen im Kaiserreich. Website der Freien Universität Berlin, abgerufen am 12. April 2018.
  2. Personen- und Studentenverzeichnisse, Website der Universitätsbibliothek der LMU München, abgerufen am 12. April 2018.
  3. 1 2 3 Gregory M. Pastores: Lysosomal Storage Disorders: Principles and Practice. World Scientific, Singapore 2010, ISBN 978-981-4271-31-8, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. 1 2 3 Johanna Bleker, Sabine Schleiermacher: Ärztinnen aus dem Kaiserreich: Lebensläufe einer Generation. Deutscher Studien Verlag, Weinheim 2000, ISBN 3-89271-898-9, S. 262.
  5. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/17450144
  6. MPS I (Hurler, Hurler-Scheie, Scheie syndrome), Website der National MPS Society, abgerufen am 12. April 2018.
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