Film | |
Originaltitel | Gesicht der Erinnerung |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2022 |
Länge | 89 Minuten |
Stab | |
Regie | Dominik Graf |
Drehbuch | Norbert Baumgarten |
Produktion | Nils Dünker |
Musik | Sven Rossenbach, Florian van Volxem |
Kamera | Hendrik A. Kley |
Schnitt | Claudia Wolscht |
Besetzung | |
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Gesicht der Erinnerung ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2022 von Dominik Graf mit Verena Altenberger, Alessandro Schuster, Florian Stetter und Judith Altenberger. Premiere war am 29. Juni 2022 am Filmfest München in der Sektion Neues Deutsches Fernsehen. Am Festival des deutschen Films wurde der Film am 28. August 2022 im Anschluss an die Preisverleihung des Preises für Schauspielkunst an Verena Altenberger gezeigt. Die Erstausstrahlung im Ersten erfolgte am 8. Februar 2023.
Handlung
Die 16-jährige Christina erlebt mit dem 39-jährigen Jacob ihre große Liebe, wobei die Beziehung vor dessen Familie geheim gehalten werden muss, weil er sich nicht trennen möchte. Nachdem Jacob tödlich verunglückt, hinterlässt er eine große Lücke in Christinas Leben.
Zwanzig Jahre später lernt Christina den jungen Patrick kennen, der sie vor einem Gewitter rettet. Die beiden verlieben sich ineinander, wobei Christina sich aufgrund charakteristischer Gesten und seines Charakters von Beginn an an Jacob erinnert fühlt.
Das Liebespaar ist eigentlich glücklich miteinander. Christina sieht allerdings in Patrick immer mehr den wiedergefundenen Jacob, was Patrick zunehmend irritiert, denn er ist sich nicht mehr sicher, ob ihre Liebe wirklich ihm gilt. Für Christina ist Jacob ein zweites Mal in ihr Leben getreten. Nachdem Patrick beginnt, ihre Begegnung nicht nur dem Zufall zuzuschreiben, verschwindet Christina.
Einige Zeit später macht sich Patrick auf die Suche nach ihr. Er findet sie an einem Ort in den italienischen Bergen in einem Pflegeheim (Casa di Cura) und erfährt von ihr, dass sie unter einem Gehirntumor leidet. Nachdem es ihr aufgrund des Tumors zunehmend schlechter geht, stürzt sie sich von einem Berg in eine Schlucht. Patrick bleibt noch mehrere Jahre an diesem Ort, wo er die Schlucht immer wieder aufsucht.
Produktion und Hintergrund
Die Dreharbeiten fanden vom 17. August bis zum 20. September 2021 in Bayern, im Land Salzburg und in Tirol statt. Produziert wurde der Film von der Münchner Lailaps Films GmbH (Produzent Nils Dünker), beteiligt waren der Südwestrundfunk (SWR) und der Österreichische Rundfunk (ORF). Unterstützt wurde die Produktion vom Land Salzburg.
Die Kamera führte Hendrik A. Kley, für den Ton zeichnete Oliver Jergis verantwortlich, für das Sound-Design Florian Neunhoeffer und Michael Stecher und für das Casting An Dorthe Braker. Das Szenenbild wurde von Claus Jürgen Pfeiffer gestaltet, die Kostüme von Martina Müller und das Maskenbild von Nannie Gebhardt-Seele und Henny Zimmer.
Die Rolle der Christina in höherem Alter wurde von Verena Altenberger verkörpert, während die Rolle der 16-jährigen Christina von ihrer jüngeren Schwester Judith Altenberger dargestellt wurde.
Rezeption
Rainer Tittelbach vergab auf tittelbach.tv 5,5 von 6 Sternen, der Film erzähle die Geschichte einer sehr speziellen, problematischen Liebe entsprechend eigenwillig, anfangs höchst assoziativ und radikal. Bildgestaltung, Montage und Score seien herausragend, und Verena Altenberger bekräftige ihre Ausnahmestellung im deutschsprachigen Film.
Christian Buß bezeichnete den Film auf spiegel.de als „Meisterwerk über Liebe, Tod und Begehren“ und sah Parallelen zu Vertigo – Aus dem Reich der Toten. Während Vertigo die Todessehnsucht des Helden als psychischen Defekt auflöse, bliebe Gesicht der Erinnerung in der Schwebe und die Seelenwanderung eine Option bei der Auflösung der Geschichte. Man könne diesen Film als romantische Gespenstergeschichte sehen oder als psychologische Fallstudie.
Karsten Umlauf lobte den Film auf swr.de als einen der schönsten von Dominik Graf, mit zauberhafter Filmmusik, einer Kamera mit Eigenleben und einer grandiosen Verena Altenberger. Ähnlich urteilte Elmar Krekeler, der die Produktion auf welt.de als vielleicht schönsten Liebesfilm des Jahres bezeichnete, einer der schönsten Dominik-Graf-Filme sei er auf jeden Fall.
Sylvia Staude dagegen kritisierte in der Frankfurter Rundschau, von der Amour fou werde mit schnellen und verwirrenden Schnitten erzählt, ohne sich groß mit Erklärungen aufzuhalten. Graf bringe immer und immer wieder schwarze Spinnen ins Bild, Sven Rossbach und Florian Van Volxem sorgten für die bedeutungsschwangere Musik dazu. Wer das Hingetupfte, die assoziativen Gedanken- und Bildersprünge möge, werde seine Freude haben.
Heike Hupertz meinte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass Fernsehzuschauern, die lediglich am Plot einer Geschichte interessiert sind und eindeutige Aufklärungen schätzen, der Film wolkig vorkommen möge. Man könne den Liebeswahn dieses Films für überkandidelten Schmus halten, aber seltsamer- und geheimnisvollerweise glaube man Verena Altenberger alles aufs Wort. Graf beglaubige sie durch in Szene gesetzte Schönheit.
Oliver Armknecht bewertete den Film auf film-rezensionen.de mit vier von zehn Punkten. Das Drama spreche zwar interessante Themen an, mache aber wenig draus. Stattdessen sei der Film anderweitig vollgestopft, inhaltlich wie inszenatorisch, und eskaliere dadurch auf bizarre Weise.
- Quote
Die deutsche Erstausstrahlung am 8. Februar 2023 im Ersten wurde von 2,04 Millionen Zuschauern gesehen, der Marktanteil betrug 7,8 Prozent.
Auszeichnungen und Nominierungen
Filmfest München 2022
- Nominierung für den Bernd Burgemeister Fernsehpreis
Festival des deutschen Films 2022
- Nominierung für den Filmkunstpreis
- Nominierung für den Rheingold Publikumspreis
- Auszeichnung für das beste Drehbuch des Wettbewerbs (Norbert Baumgarten)
Fernsehfilmfestival Baden-Baden 2023
- Nominierung für den Fernsehfilmpreis und den 3sat-Publikumspreis
Weblinks
- Gesicht der Erinnerung bei crew united
- Gesicht der Erinnerung in der Internet Movie Database (englisch)
- Gesicht der Erinnerung auf daserste.de
Einzelnachweise
- 1 2 3 Gesicht der Erinnerung. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Der „Preis für Schauspielkunst“ 2022 für Verena Altenberger. In: festival-des-deutschen-films.de. Abgerufen am 19. Juli 2022.
- 1 2 Rainer Tittelbach: Fernsehfilm „Gesicht der Erinnerung“. In: tittelbach.tv. Abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Gesicht der Erinnerung. In: Wunschliste.de. Abgerufen am 22. Januar 2023.
- 1 2 3 Gesicht der Erinnerung bei crew united, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Dominik Graf dreht "Gesicht der Erinnerung". In: presseportal.de. 30. August 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Dominik Graf dreht „Gesicht der Erinnerung“. In: swr.de. 30. August 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Altenberger dreht mit Schwester Fernsehfilm. In: ORF.at. 29. August 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Verena Altenberger und das „Gesicht der Erinnerung“. In: ots.at. 30. August 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Verena Altenberger steht mit ihrer Schwester Judith vor der Kamera. In: Kleine Zeitung. 29. August 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
- ↑ Christian Buß: Mysterydrama von Dominik Graf: Die Liebe, ein Spuk. In: spiegel.de. 7. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023.
- ↑ Karsten Umlauf: „Gesicht der Erinnerung“ – Grandiose Verena Altenberger in einem der schönsten Filme von Dominik Graf. In: swr.de. 7. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023.
- ↑ Elmar Krekeler: Der schönste Liebesfilm des Jahres. In: welt.de. 11. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
- ↑ Sylvia Staude: „Gesicht der Erinnerung“ von Dominik Graf: Der wiedergeborene Jacob. In: fr.de. 7. Februar 2023, abgerufen am 8. Februar 2023.
- ↑ Heike Hupertz: Film „Gesicht der Erinnerung“: Die eine große Liebe. In: faz.net. 8. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
- ↑ Oliver Armknecht: Gesicht der Erinnerung. In: film-rezensionen.de. 8. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
- ↑ Laura Friedrich: Primetime-Check: Mittwoch, 08. Februar 2023. In: quotenmeter.de. 9. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
- 1 2 Gesicht der Erinnerung. In: festival-des-deutschen-films.de. 22. Juli 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
- ↑ Die Preisträger*innen 2022. In: festival-des-deutschen-films.de. 10. September 2022, abgerufen am 11. September 2022.
- ↑ Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Deutscher Serienpreis: TeleVisionale – Film- und Serienfestival Baden-Baden gibt Nominierungen bekannt. In: deutscherpresseindex.de. 18. September 2023, abgerufen am 19. September 2023.