Giuseppe Levi (* 14. Oktober 1872 in Triest; † 3. Februar 1965 in Turin) war ein italienischer Mediziner.

Leben

Giuseppe Levi stammte aus einer jüdischen Familie. Er war mit Lidia Tanzi verheiratet und hatte mit ihr fünf Kinder: Gino, Mario, Alberto, Paola und Natalia, bekannt als Schriftstellerin Natalia Ginzburg. Die ganze Familie wird in ihrem autobiografischen Roman Lessico famigliare (Einaudi 1963) beschrieben.

Levi war ab 1916 Professor für Anatomie in Sassari, Palermo und schließlich in Turin.

Er befasste sich neben Anatomie mit Histologie und Embryologie und war ein Pionier von in-vitro-Studien von Zellkulturen, die er in Italien einführte. Bei seinem Studium des Nervensystems untersuchte er die Plastizität von Ganglion-Zellen des sensorischen Systems.

Zu seinen Schülern in Turin zählten die späteren Nobelpreisträger Salvador Luria, Renato Dulbecco und Rita Levi-Montalcini. 1934 war auch Hans Elias, der spätere Mitbegründer der Stereologie, kurzzeitig sein Schüler.

1926 wurde er Mitglied der Accademia dei Lincei, 1933 wurde er in die Leopoldina und in die Accademia dei XL gewählt, 1940 in die National Academy of Sciences sowie 1951 in die Königliche Akademie von Belgien. Im Jahre 1931 legte er den von der Regierung geforderten Treueeid „auf das Faschistische Regime“ ab.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Marina Bentivoglio, Alessandro Vercelli, Guido Filogamo: Giuseppe Levi: Mentor of Three Nobel Laureates. In: Journal of the History of the Neurosciences. Band 15, Nr. 4, 22. November 2006, S. 358, doi:10.1080/09647040600888974.
  2. Sabine Hildebrandt: The Anatomist Hans Elias: A Jewish German in Exile. S. 286
  3. Mitgliederliste der Leopoldina
  4. Mitgliederliste der Akademie (Memento des Originals vom 4. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 12× klicken, nicht direkt verlinkbar
  5. Académicien décédé: Giuseppe Levi. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 12. Oktober 2023 (französisch).
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