Die Gliederung des Heeres der Bundeswehr in der Heeresstruktur 3 beschreibt die Truppenteile des Heeres in der Heeresstruktur 3. Die Heeresstruktur 3 bezeichnete die Gliederung zwischen etwa 1970 bis etwa 1980 als die Umgliederung in die Heeresstruktur 4 begann. Auffälligster Unterschied zwischen der Heeresstruktur 2 und 3 war die Aufstellung der letzten der 36 geplanten Brigaden, die Umgliederung einiger Divisionen und Brigaden in Jägerdivisionen und Jägerbrigaden, die Umgliederung der Fallschirmjägerbrigaden in Luftlandebrigaden sowie die erstmalige Eingliederung des Territorialheeres in das Heer.

Vorbemerkungen

Umfang des Heeres

Das Feldheer konnte 1975 die letzte der geplanten 36 Brigaden aufstellen. Das Territorialheer stellte bis 1974 in jedem der sechs Wehrbereiche je ein Heimatschutzkommando als Kern der Heimatschutztruppe auf.

Übergeordnete Führung

Die drei deutschen Korps und die nachgeordneten Truppenteile sollten im Verteidigungsfall durch Kommandostäbe der NATO geführt werden. In der NATO-Kommandostruktur war der Einsatz für LANDJUT, NORTHAG und CENTAG vorgesehen. Die dem Inspekteur des Heeres nachgeordneten Truppenteile auf Ebene der obersten Heeresführung sowie die den drei Territorialkommandos nachgeordneten Truppenteile blieben (auch im Verteidigungsfall ) unter nationaler Führung – blieben also dem Bundeskanzler bzw. Bundesministerium der Verteidigung bzw. dem Führungsstab der Streitkräfte und dem Führungsstab des Heeres nachgeordnet. Dieser Bereich war also nicht in die NATO-Kommandostruktur integriert.

Das Territorialheer in der Heeresstruktur 3

Das Territorialheer, also alle in der Heeresstruktur 2 noch dem Kommando Territoriale Verteidigung nachgeordneten und daher nicht zum Heer zählenden Truppenteile, wurden zur Einnahme der Heeresstruktur 3 erstmals in das Heer integriert und durch drei neu ausgeplante Territorialkommandos geführt. Neben dem Feldheer, also den den Korps nachgeordneten und in die NATO-Kommandostrukturen integegrierten Truppenteilen, bildete das Territorialheer einen eigenen Bereich innerhalb des Heeres.

Hinweis zu den Verbandsabzeichen und internen Verbandsabzeichen

Für interne Verbandsabzeichen wurde erst etwa Mitte der 1980er Jahre offiziell eine Tragegenehmigung erteilt. Sie sind daher nicht dargestellt. Die aufgezählten Truppenteile oder die in ihrer Tradition stehenden „Nachfolger“ könnten jedoch inoffiziell bereits wappenähnliche Abzeichen geführt haben bzw. ab Mitte der 1980 offiziell erhalten haben. Die dargestellten Verbandsabzeichen für Großverbände wurden in der Heeresstruktur 2 in die Truppe eingeführt und sind entsprechend dargestellt.

Oberste Heeresführung

Feldheer

I. Korps

Hinweis: Aus dem Stab des Korpsflugabwehrkommandeurs 1 (Münster) wurde möglicherweise bereits um 1970 analog zu den Flugabwehrkommandos der anderen Korps das Flugabwehrkommando 1 als Teil der Korpstruppen beim I. Korps ausgeplant.

1. Panzergrenadierdivision

3. Panzerdivision

6. Panzergrenadierdivision

Hinweis: Die 6. Panzergrenadierdivision war im Verteidigungsfall nicht als Truppenteil des I. Korps vorgesehen, sondern war der deutsche Hauptbeitrag für LANDJUT.

7. Panzergrenadierdivision

Hinweis: Die 7. Panzergrenadierdivision war bis 1972 dem III. Korps unterstellt und wechselte dann zum I. Korps.

11. Panzergrenadierdivision

II. Korps

4. Jägerdivision

1. Gebirgsdivision

1. Luftlandedivision

Hinweis: die Luftlandebrigaden wurden im Frieden wie dargestellt durch die 1. Luftlandedivision geführt. Für den Verteidigungsfall war jede der Luftlandebrigaden als schnell verlegbare Reserve für jeweils ein Korps vorgesehen.

10. Panzerdivision

III. Korps

Hinweis: Die 7. Panzergrenadierdivision war bis 1972 dem III. Korps unterstellt und wechselte dann zum I. Korps. Das geplante Panzerregiment (300) wurde nicht aufgestellt.

2. Jägerdivision

Hinweis: Die Panzerbrigade 6 wechselte im Zuge eines Truppenversuchs und im Vorgriff auf die Heeresstruktur 4 1976/1977 von der 2. Jägerdivision zur 5. Panzerdivision. Im Gegenzug wechselte die Panzerbrigade 34 1975 von der 12. Panzer(grenadier)division zur 2. Jägerdivision. Die Bezeichnungen der beteiligten Brigaden wurde erst in der Heeresstruktur 4 angepasst.

5. Panzerdivision

Hinweis: Die Panzerbrigade 14 wechselte im Zuge eines Truppenversuchs und im Vorgriff auf die Heeresstruktur 4 1977 von der 5. Panzerdivision zur 12. Panzer(grenadier)division. Im Gegenzug wechselte die Panzerbrigade 6 1977 von der 2. Jägerdivision zur 5. Panzerdivision. Die Bezeichnungen der beteiligten Brigaden wurde erst in der Heeresstruktur 4 angepasst.

12. Panzer(grenadier)division

Hinweis: Die Panzerbrigade 34 wechselte im Zuge eines Truppenversuchs und im Vorgriff auf die Heeresstruktur 4 1975 von der 12. Panzer(grenadier)division zur 2. Jägerdivision. Im Gegenzug wechselte die Panzerbrigade 14 1977 von der 5. Panzerdivision zur 12. Panzer(grenadier)division. Die Bezeichnungen der beteiligten Brigaden wurde erst in der Heeresstruktur 4 angepasst.

Territorialheer

Territorialkommando Schleswig-Holstein/ Wehrbereichskommando I

Hinweis: Der Stab des Territorialkommandos Schleswig-Holstein war in der Heeresstruktur 3 gleichzeitig der Stab des Wehrbereichskommandos I.

Territorialkommando Nord

Wehrbereichskommando II

Wehrbereichskommando III

Territorialkommando Süd

Hinweis: möglicherweise wurde beim Territorialkommando Süd analog zum Territorialkommando Nord bis Ende der 1970-er Jahre ein Sanitätskommando aufgestellt (möglicherweise bereits als Sanitätskommando 850 bezeichnet).

Wehrbereichskommando IV

Wehrbereichskommando V

Wehrbereichskommando VI

Literatur

  • Rolf Clement: 50 Jahre Bundeswehr. 1955 – 2005. Mittler & Sohn, Hamburg, Berlin, Bonn 2005, ISBN 3-8132-0839-7 (288 S.).
  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Nr. 1999/2000. Bonn 2000, DNB 962058939 (68 S.).
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band 5. Patzwall, Norderstedt 1996, ISBN 3-931533-03-4 (156 S.).

Einzelnachweise

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  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Referat MA 3: BArch BH 7-1/I. Korps. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 1995, abgerufen am 20. März 2020.
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  4. Referat MA 3: BArch BH 8-6/6. Panzergrenadierdivision. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 1994, abgerufen am 20. März 2020.
  5. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Referat MA 3: BArch BH 7-2/II. Korps / II. (GE/US) Korps. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2005, abgerufen am 17. März 2020.
  6. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Referat MA 3: BArch BH 7-3/III. Korps. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 1994, abgerufen am 17. März 2020.
  7. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Referat MA 3: BArch BH 27/Territorialkommando Schleswig-Holstein/Deutscher Bevollmächtigter Bereich AFNORTH. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2014, abgerufen am 25. März 2020.
  8. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Referat MA 3: BArch BH 26/Territorialkommandos Nord und Süd. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2004, abgerufen am 25. März 2020.
  9. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 Referat MA 3: BArch BH 30/ Verteidigungsbezirkskommandos. In: Rechercheanwendung invenio. Präsident des Bundesarchivs, 2013, abgerufen am 25. März 2020.
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