Die Glockengießerei Johann Hahn war eine Glockengießerei in Landshut.

Geschichte

Die Gießerei wurde 1890 von Johann Hahn (1832–1910) und Johann Hahn (1858–1928) als Glocken- und Messinggießerei in Landshut gegründet. Sie wurde in zweiter Generation von Johann Hahn (1891–1954) und in dritter Generation von Diplom- und Hütteningenieur Johann Hahn (1916–1998) weitergeführt. Dessen Mutter, Therese Hahn († 22. Mai 1975), trug maßgeblich zur Entwicklung der Glockengießerei bei. Mit der Zeit wurde der Betrieb um eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik erweitert.

Da kein Nachfolger vorhanden war – Johann Hahn hatte die drei Töchter Bärbel, Ursel und Christel –, wurde die Glockengießerei 1972 geschlossen. Johann Hahn und seine Frau Helene († 10. Januar 2004) zogen zunächst nach München und 1994 nach Berlin. Johann Hahn verstarb am 20. April 1998 in Berlin.

In der Gießerei wurden insgesamt 3187 Glocken gegossen. Viele davon wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden besonders viele Glocken gegossen – als Ersatz für Kriegsverluste. Die Gießerei Johann Hahn war die erste, die nach dem Krieg im Jahre 1947 eine Bronzeglocke mit einem Gewicht von mehr als 4,5 Tonnen goss: die große Hosanna der Basilika Ottobeuren, die trotz der widrigen Umstände erstaunlich gut gelang.

Die meisten Glocken hängen in bayerischen Kirchen. Die wichtigsten noch erhaltenen Geläute befinden sich in:

Der Glockengießerweg in Landshut erinnert an die einstige Glockengießerei Johann Hahn.

Gegossene Glocken und Geläute

(unvollständig)

Literatur

  • Johann Gottfried Hahn: Kampanologie, oder praktische Anweisung, wie Läut- und Uhrglocken verfertigt, dem Glockengiesser verakkordiert, behandelt und reparirt werden. Keyser, Erfurt 1802 (uni-jena.de).
Commons: Glockengießerei Johann Hahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleine Landchronik: Neue Glocken in Fristingen geweiht. In: Donau-Zeitung. Nr. 61, 24. Mai 1950, S. 9.
  2. Die neuen Fristinger Glocken. In: Aus Heimat und Welt. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage zum "Günz- und Mindelbote". Nr. 32, 1927.
  3. Die Pfarrkirche St. Jakobus Hünfeld. Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-5060-1.
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