Glyssibach

Der Glyssibach nach dem Unwetter von 2005

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1855
Lage Westalpen

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Aare Rhein Nordsee
Quelle am Brienzer Rothorn
46° 46′ 35″ N,  2′ 30″ O
Quellhöhe ca. 1450 m ü. M.
Mündung beim Brienzer Gemeindehaus in den BrienzerseeKoordinaten: 46° 45′ 9″ N,  2′ 41″ O; CH1903: 646315 / 178115
46° 45′ 9″ N,  2′ 41″ O
Mündungshöhe ca. 564 m ü. M.
Höhenunterschied ca. 886 m
Sohlgefälle ca. 30 %
Länge 3 km
Einzugsgebiet 1,99 km²

Mündung des Glyssibachs in den Brienzersee bei Brienz nach dem Alpenhochwasser 2005.

Der Glyssibach ist ein Wildbach in Brienz (Schweiz) und ein rechter Zufluss des Brienzersees. Er ist dafür bekannt, dass er in kurzer Zeit sehr stark ansteigen kann, da er in einem felsigen Gebiet entspringt und der Boden das Wasser schlecht aufnimmt.

Geographie

Verlauf

Der Glyssibach entspringt im Felsmassiv des Brienzer Rothorns und überwindet zunächst einen starken Höhenunterschied. Danach durchfliesst er den Brienzer Wald, kurz vor dem Dorf gelangt er zu einem grossen Geschiebesammler, der das Dorf vor massiven Hochwasserschäden wie 2005 schützen soll. Er fliesst weiter südöstlich in Richtung des Dorfs, dann biegt er ab in Richtung Südsüdwesten und fliesst den letzten Abschnitt im ausgebauten, neuen Bachbett in Richtung See. Er mündet schliesslich beim Standort des Gemeindehauses von Brienz mit einem Delta in den Brienzersee.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Glyssibachs ist 1,99 km² groß und besteht zu 46,4 % aus bestockter Fläche, zu 10,2 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,7 % aus Siedlungsfläche, zu 2,1 % aus Gewässerfläche und zu 40,7 % aus unproduktiven Flächen.

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1211 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 563 m ü. M. und die maximale Höhe bei 2032 m ü. M.

Hydrologie

Hochwasser

In der Vergangenheit zeigte sich immer wieder, wie gefährlich der Glyssibach als Wildbach sein kann. Da er in einem Felsmassiv entspringt und viele Quellarme hat, kann er innert kurzer Zeit stark ansteigen und viel Geschiebe mit sich führen. Ab 1912 wurden planmässige Schutzmassnahmen ausgeführt. Mit Trockenmauern wurden Sperren und Terrassen errichtet. Von 1915 bis 1997 wurden 1,4 Millionen Bäume angepflanzt. Etwa 10 Prozent konnten Wurzeln schlagen. Beim Alpenhochwasser 2005 regnete es in der Nacht sehr stark, und die Lage war bereits kritisch. Die Feuerwehr begann das Dorfquartier auf dem Schwemmkegel des Baches zu evakuieren. Kurz darauf donnerte eine riesige Flutwelle mit Wasser und Geröll den Bach herunter und räumte alles, was sich ihr in den Weg stellte, weg. Bei diesem Ereignis kamen zwei Menschen im Schlaf ums Leben.

Korrektion und Hochwasserschutz

Um ein zweites Unglück dieser Art zu vermeiden, wurden Schutzmassnahmen getroffen. Man baute oberhalb des Dorfes einen Geschiebesammler, um Murgänge und grosse Mengen Wasser rechtzeitig rückzustauen und zu regulieren. Ebenfalls wurde das Bachbett des Unterlaufes massiv verbreitert, sodass der Glyssibach ein grösseres Fassungsvermögen hat. Früher durchfloss er nur eine sehr schmale, künstliche Abflussrinne.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Glyssibach (Memento vom 17. Dezember 2018 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.