Gonnersdorf Markt Cadolzburg | |
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 10° 49′ O |
Höhe: | 330 m ü. NHN |
Fläche: | 74 ha |
Einwohner: | 56 (25. Mai 1987) |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 90556 |
Vorwahl: | 09103 |
ehemalige Mühle in Gonnersdorf (2016) |
Gonnersdorf (fränkisch: Guneasch-doaf) ist ein Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt knapp zwei Kilometer westlich von Cadolzburg im Tal des Farrnbaches und ist unmittelbar von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Süden wird die Flur Holzfeld genannt. Naturräumlich befindet es sich im Rangau. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Greimersdorf (1,7 km östlich), nach Cadolzburg zur Staatsstraße 2409 (2,8 km östlich), nach Roßendorf zur Kreisstraße FÜ 16 (0,7 km nördlich) und zur FÜ 16 (0,8 km westlich) zwischen Stinzendorf (0,8 km westlich) und Roßendorf (1,2 km nordöstlich).
Geschichte
Das fruchtbare Tal war bereits zu karolingischer Zeit besiedelt. Etwa 300 m nördlich des heutigen Ortskernes befand sich eine vor- und frühgeschichtliche Siedlung unklarer Zeitstellung, die als Bodendenkmal geschützt ist. Im Jahre 1311 wurde der Ort als „Gvnderamesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname veränderte sich über Jahrhunderte nicht. Im Jahre 1733 wurde dieser zu „Gundersdorff“ verschliffen, 1799 schließlich zu „Gunnersdorf“. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Guntram.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Gonnersdorf elf Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Cadolzburg. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (ein Hof), die Deutschordenskommende Nürnberg (fünf Halbhöfe, eine Mühle), die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (ein Halbhof, ein Viertelhof), St.-Klara-Klosteramt (ein Hof, ein Gut). Im Jahre 1800 gab es im Ort neun Haushalte, von denen einer dem Kastenamt Cadolzburg unterstand und acht nürnbergisch waren.
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Gonnersdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steinbach zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Roßendorf an. Das bayerische Urkataster zeigt Gonnersdorf in den 1810er Jahren mit 16 Herdstellen und der Mühle. Westlich davon ist der Farrnbach zu einem Mühlteich angestaut.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Gonnersdorf am 1. Juli 1972 nach Cadolzburg eingemeindet.
Der Ort ist noch heute überwiegend landwirtschaftlich geprägt. In Gonnersdorf befindet sich die größte Haselnußversuchsanlage Europas.
Baudenkmäler
- ehemalige Mühle, um 1700 erbaut
- ehemaliger Gedenkstein von 1872 an der Altstraße nach Cadolzburg
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 80 | 115 | 99 | 120 | 102 | 88 | 88 | 122 | 82 | 85 | 56 |
Häuser | 16 | 16 | 19 | 19 | 17 | 16 | 17 | 17 | |||
Quelle |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Cäcilia (Cadolzburg) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.
Verkehr
Der ÖPNV bedient den Ort mit der VGN-Buslinie 152 in den Richtungen Fürth Hauptbahnhof und Oberreichenbach.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gunnersdorf, Guntersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 440 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 95.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 119 (Digitalisat). Ebd. S. 232 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gundersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 336 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 42.
Weblinks
- Gonnersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Gonnersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Gonnersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- 1 2 Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
- ↑ W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 42. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „guneʳschdoʳf“.
- ↑ Gemeinde Cadolzburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- 1 2 3 LfD-Liste für Cadolzburg (.pdf)
- ↑ W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 42.
- 1 2 H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 119.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 440.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 232.
- ↑ Gonnersdorf im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- ↑ Haselnußversuchsanlage (.pdf)
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1031, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1127 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.
- ↑ VGN-Busline 152 (.pdf) (Memento des vom 24. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.