Good King Wenceslas (Guter König Wenzeslaus) ist ein englisches Weihnachtslied. Es handelt vom heiligen König Wenzel von Böhmen (908–928 oder 935) und dessen Mitleid mit einem armen, Brennholz sammelnden Bauern am Gedenktag des heiligen Stephan.

Sein Text stammt von J. M. Neale. Ihm liegt ein Gedicht des tschechischen Dichters Václav Alois Svoboda von 1847 zugrunde. Die Melodie fand der mit Neale zusammenarbeitende Komponist Thomas Helmore in der Sammlung Piae cantiones von 1582, wo sie nicht mit einem Weihnachtslied, sondern mit dem Frühlingslied Tempus Adest Floridum verbunden war.

Das Lied gipfelt in dem Vers:

„Ye who now will bless the poor shall yourselves find blessing“

„Gebt auch euren Nächsten ihr, wird euch Gottes Segen!“

Außer dem Motiv der Barmherzigkeit hat es nur wenig mit der eigentlichen Weihnachtsgeschichte zu tun.

Text

EnglischÜbersetzung
(kronach-klassik.de; PDF; 100 kB)

Good King Wenceslas looked out on the Feast of Stephen,
When the snow lay round about, deep and crisp and even.
Brightly shone the moon that night, though the frost was cruel,
When a poor man came in sight, gathering winter fuel.

“Hither, page, and stand by me, if thou know’st it, telling,
Yonder peasant, who is he? Where and what his dwelling?”
“Sire, he lives a good league hence, underneath the mountain,
Right against the forest fence, by Saint Agnes’ fountain.”

“Bring me flesh and bring me wine, bring me pine logs hither,
Thou and I will see him dine, when we bear them thither.”
Page and monarch, forth they went, forth they went together,
Through the rude wind’s wild lament and the bitter weather.

“Sire, the night is darker now, and the wind blows stronger,
Fails my heart, I know not how; I can go no longer.”
“Mark my footsteps, good my page, tread thou in them boldly,
Thou shalt find the winter’s rage freeze thy blood less coldly.”

In his master’s steps he trod, where the snow lay dinted;
Heat was in the very sod which the saint had printed.
Therefore, Christian men, be sure, wealth or rank possessing,
Ye who now will bless the poor shall yourselves find blessing.

Guter König Wenzeslaus schaut am Stephansfeste,
Schnee lag tief und harsch ums Haus, weiß war’n Strauch und Äste.
Glänzend schien des Mondes Licht in der Frostnacht eisig,
kam ein armer Mann in Sicht, sammelt Holz und Reisig.

„Komm mein Knappe, zu mir her, hör’ was ich dich frage,
jener Bauer, wo wohnt er, was schafft er am Tage?“
„Sire, er lebt manch’ Meile fort bei Sankt Agnes’ Quelle,
unterhalb der Berge dort an des Waldes Schwelle.“

„Bring nur Fleisch und Wein für ihn, Kiefernholz in Blöcken,
wollen Speis ihm tragen hin, sehn wie’s ihm wird schmecken!“
Knapp’ und König gingen fort, wild klingt Sturmes Klagen
einer hilft dem andern dort Winters Unbill tragen.

„Sire, die Nacht wird dunkler jetzt, und der Wind bläst strenger,
spür’ mein Herze mehr und mehr, kann nicht gehen länger.“
„Tritt in meine Stapfen ein, guter Knappe, folg’ mir.
Winters Pein wird leichter sein, wärmer wird das Blut dir.“

Seinem Herren folgt er nach. Sieh, warm sind die Spuren!
Wärme rief der Heil’ge wach auf verschneiten Fluren!
Deshalb, Christen, glaubet mir, hat euch Gott gegeben,
gebt auch euren Nächsten ihr, wird euch Gottes Segen!

Literatur

  • Margaret Vainio, Good King Wenceslas – an “English” Carol. 1999 (Online; PDF; 6,8 MB)

Siehe auch

Commons: Good King Wenceslas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Stephanitag oder Stephanstag am 26. Dezember, dem Zweiten Weihnachtsfeiertag, ist das Fest des heiligen Stephanus, des ersten christlichen Märtyrers.
  2. Versübersetzung (Memento des Originals vom 6. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 100 kB) (kronach-klassik.de)
    Vgl. die wörtliche Übersetzung bei vocalis-frankfurt.de: Der gute König Wenzeslaus
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