Grüneberg war eine Familie von Orgelbauern in Brandenburg/Havel und Stettin. Der bedeutendste war Barnim Grüneberg, der die bis heute größte mechanisch traktierte Orgel in Liepāja mitbaute.

Familie

Die als Orgelbauer wirkenden Mitglieder der Familie waren

Magdeburg und Belgard

Brandenburg an der Havel

  • Johann Friedrich Wilhelm Grüneberg (1751–1808), Sohn von Philipp Wilhelm.
  • Johann Carl Wilhelm Grüneberg (1781–1864), Sohn von Johann Wilhelm, wurde später Klavierbauer.

Stettin

  • Georg Friedrich Grüneberg (1752–1827), Sohn von Philipp Wilhelm.
  • August Wilhelm Grüneberg (1787–1837), dessen Sohn.
  • Barnim Grüneberg (1828–1907), dessen Sohn, bedeutendster Orgelbauer im Ostseeraum in seiner Zeit, etwa 500 Neu- und Umbauten.
  • Felix Johannes Grüneberg (1876–1945), dessen Sohn, verlegte 1906 die Werkstatt nach Finkenwalde bei Stettin, etwa 300 Neu- und Umbauten.
  • Georg Grüneberg, arbeitete zeitweise mit seinem Bruder Felix.

Greifswald

  • Barnim Grüneberg (1914–1964), Sohn von Felix, nach 1945 in Greifswald, führte Umbauten und Reparaturen aus.

Firmengeschichte

1782 gründete Georg Friedrich Grüneberg eine Werkstatt in Stettin. Sie befand sich in der Großen Domstraße 24 (heute ul. Farna). 1906 verlegte sie Felix Grüneberg nach Finkenwalde in die Lange Straße 61 (heute Zdroje, ul. Batalionów Chłopskich). Im März 1945 wurde die Arbeit in den Werkstätten eingestellt.

2014 wurde die Jugendstilvilla um einige Dutzend Meter verlegt, um Platz für eine Straßenbahntrasse zu schaffen. Eine Renovierung ist geplant.

Orgeln

Die Orgelbau-Anstalt B. Grüneberg in Stettin baute von 1854 bis 1945 über 800 Orgeln neu oder um. Allein im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs sind 93 Orgeln von der Firma Grüneberg erbaut worden. Die größte Orgel Pommerns befindet sich in der Stadtkirche St. Bartholomaei in Demmin. Die größte Orgel mit mechanischer Traktur der Welt in der Dreifaltigkeitskirche in Libau in Lettland war 1888 von Barnim Grüneberg erweitert worden.

Literatur

  • Grüneberg. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung einschließlich Mecklenburg-Vorpommern. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 188–193.
  • Matthias Schneider: Grüneberg, Familie (1710–1963). In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Band 1 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 48,1). Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2013, ISBN 978-3-412-20936-0, S. 102–104. Anfang
  • Dietrich W. Prost: Die Orgelbauerfamilie Grüneberg. In: Acta Organologica 22. 1991. S. 105–130.
  • Orgelbauanstalt mit Dampfbetrieb Stettin-Finkenwalde B. Grüneberg. 1912. Neudruck: Pape Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-921140-77-2.
Commons: Grüneberg organs – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Wie geht es weiter bei der Sanierung der Grüneberg-Villa? Inselreport vom 16. Februar 2019 (deutsch)
  2. Über den Protest gegen den zunächst geplanten Abriss der Jugendstilvilla in FAZ vom 21. September 2010, Seite 34: Orgelbauers Jugendstil
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