Grasfilzing Gemeinde Arnschwang | ||
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Koordinaten: | 49° 15′ N, 12° 43′ O | |
Höhe: | 390 m ü. NHN | |
Einwohner: | 96 (Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 93473 | |
Vorwahl: | 09977 | |
Lage von Grasfilzing in Bayern | ||
Grasfilzing ist ein Ortsteil der Gemeinde Arnschwang im Oberpfälzer Landkreis Cham in Bayern.
Geografie
Grasfilzing liegt am Aspenbach auf dem Südostufer des Chamb, 2 Kilometer südöstlich der Bundesstraße 20 und 1 Kilometer südlich von Arnschwang. Südwestlich von Grasfilzing erheben sich der 442 Meter hohe Haubenbühl und der 496 Meter hohe Birkenberg; nordwestlich liegt ein ausgedehntes quellenreiches Waldgebiet mit mehreren um die 550 Meter hohen Bergen. Grasfilzing besteht aus einer Hauptansiedlung und vier kleineren Weilern und Einöden, die verstreut 500 bis 1500 Meter östlich der Hauptansiedlung liegen.
Geschichte
Grasfilzing wurde in Schenkungsurkunden Heinrichs III. aus dem Jahr 1056 erwähnt. 1058 wurde in einem Diplom Kaiser Heinrich IV. die politische Zugehörigkeit von 4 Königshufen in Grasfilzing am Chamb und einer Mühle (vermutlich die Eichmühle) zur Mark Cham beschrieben.
Die Familie Kälbel saß im 13. und 14. Jahrhundert auf der Hofmark Arnschwang. 1285 stritt eins ihrer Familienmitglieder mit dem Kloster Schönthal wegen seiner Güter in Grasfilzing.
In einem Steuerbuch von 1577 wurden Güter in Grasfilzing als zur Hofmark Arnschwang gehörig verzeichnet.
1752 war das Amt Cham in ein Vorderamt und ein Hinteres Amt eingeteilt. Grasfilzing gehörte zum Hinteren Amt. Es hatte 14 Anwesen, darunter ein Hüthaus und eine Schmiede. Die Eigentümer hießen Pfeil, Perk, Wäsler, Wimmer, Sasserl, Wenzl, Brenner, Karl, Simeth, Mickl. 1 Anwesen gehörte zum Kastenamt Cham, 3 zur Kirche Arnschwang, 2 zur Herrschaft Runding, 5 zur Hofmark Arnschwang. 1 Anwesen war selbsteigen.
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Grasfilzing zum Steuerdistrikt Nößwartling. Der Steuerdistrikt Nößwartling bestand aus den Ortschaften Nößwartling mit Blumhof, Holzhof, Kuglhof, Weihermühle, Grasfilzing mit Enklarn, Neumühlen.
1821 wurden im Landgericht Cham Gemeinden gebildet. Dabei kam Grasfilzing zur landgerichtsunmittelbaren Gemeinde Nößwartling. Sie war weitgehend mit dem Steuerdistrikt Nößwartling identisch und umfasste die Ortschaften Blumhof, Elst, Grasfilzing, Holzhof, Kuglhof, Lindhof, Mühlberg, Neumühlen, Nößwartling, Tradhäusl, Weihermühle.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Nößwartling 1972 nach Arnschwang eingemeindet.
Grasfilzing gehört zur Pfarrei Arnschwang. 1997 hatte Grasfilzing 115 Katholiken.
Einwohnerentwicklung ab 1838
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1838 | 147 | 15 |
1861 | 141 | 65 |
1871 | 118 | 63 |
1885 | 135 | 25 |
1900 | 134 | 22 |
1913 | 115 | 18 |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 139 | 21 |
1950 | 178 | 24 |
1961 | 100 | 25 |
1970 | 114 | k. A. |
1987 | 126 | 28 |
2011 | 96 | k. A. |
Denkmalschutz
In Grasfilzing befinden sich zwei als Bodendenkmal ausgewiesene mittelalterliche Erdställe (Denkmalnummern: D-3-6742-0034, D-3-6742-0188).
Westlich von Grasfilzing liegt eine spätpaläolithische und mesolithische Freilandstation, Denkmalnummer D-3-6742-0183.
Literatur
- Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955 (Digitalisat).
Weblinks
- Grasfilzing in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 18. April 2023.
- Luftbild Grasfilzing
Einzelnachweise
- 1 2 Grasfilzing bei Bayernatlas. Abgerufen am 18. April 2023.
- 1 2 Grasfilzing in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Nordgau und Oberpfalz als Reichsländer und Territorialstaaten in Karl Bosl: Oberpfalz und Oberpfälzer, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1978, ISBN 3784711294, S. 24
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 3 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 9 (Digitalisat).
- ↑ Die Markengründungen Kaiser Heinrichs III. auf bayerisch-österreichischem Boden in Karl Bosl: Oberpfalz und Oberpfälzer, Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1978, ISBN 3784711294, S. 62
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 33 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 34 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 23 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 67 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 69 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 644.
- ↑ Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 44
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 21 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 666, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 840, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 802 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 835 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 840 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 714 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 528 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 121 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 247 (Digitalisat).
- ↑ Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0034. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0188. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0183. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 18. April 2023.