Greifswalder Straße | |
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Straße in Berlin | |
Wohnbauten der Grünen Stadt | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Prenzlauer Berg |
Angelegt | im Mittelalter als Handelsweg zwischen Alt-Berlin und einigen Hansestädten |
Hist. Namen | Bernauische Straße, Straße nach Bernau, Straße nach Werneuchen, Chaussee nach Weißensee, Vor dem Königs-Thore |
Anschlussstraßen | Otto-Braun-Straße (südwestlich), Berliner Allee (nordöstlich) |
Querstraßen | (Auswahl) Danziger Straße Grellstraße/ Storkower Straße Ostseestraße/ Michelangelostraße |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 2700 Meter |
Die Greifswalder Straße in Berlin ist eine der Hauptverkehrsstraßen im Ortsteil Prenzlauer Berg. Die 2,7 Kilometer lange Ausfallstraße ist Teil der Bundesstraße 2 und nach der Universitätsstadt Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern benannt.
In Verlängerung des vom Alexanderplatz kommenden Straßenzugs Alexanderstraße/Otto-Braun-Straße beginnt sie am Königstor. Der durch die anliegende Straße geformte Platz (am Königstor) gehört zu Pankow, am Südrand liegt die Grenze zum Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Die Greifswalder Straße führt in nordöstlicher Richtung durch den Ortsteil Prenzlauer Berg des Bezirks Pankow und endet am Ortsteil Weißensee in die Berliner Allee übergehend.
Verlauf und Lage im Stadtraum
Überblick
Neben der Prenzlauer Allee gehört die Greifswalder Straße zu den Hauptverkehrsachsen, die aus dem historischen Stadtzentrum in Richtung Nordost führen. Sie beginnt unweit des Volksparks Friedrichshain am früheren Königstor. Nach einem Kilometer wird die Danziger Straße gekreuzt. 600 Meter weiter unterquert sie die Ringbahn am Bahnhof Greifswalder Straße. Der weitere Verlauf kreuzt den Straßenring (C) an der Ostseestraße/Michelangelostraße, schließlich beginnt an der Kreuzung Gürtel-/Lehderstraße die Berliner Allee, die über Malchow zum Autobahndreieck Barnim führt.
Die Greifswalder Straße ist eine der radialen Ausfallstraßen, die nach dem Hobrecht-Plan (Sektor XII) im 19. Jahrhundert angelegt wurden. Der Straßenzug verlief: (Molkenmarkt – Grunerstraße) – Neue Königstraße (Otto-Braun-Straße) – Königsthor – Greifswalder Straße – Berliner Allee. Die benachbarten Straßenzüge sind im Westen: (Alexanderplatz/ Alexanderstraße) – Prenzlauer Straße – Prenzlauer Tor – Prenzlauer Allee – Prenzlauer Promenade und im Osten (Alexanderplatz) – Landsberger Straße – Platz der Vereinten Nationen – Landsberger Tor – Landsberger Allee.
Lagebeschreibung und statistische Angaben
Die Greifswalder Straße bildet die stadtplanerische Grenze zwischen LOR-Planungsräumen und verläuft durch drei Bezirksregionen.
- Im südlichen Abschnitt (Prognoseraum Prenzlauer Berg-Süd) liegt sie zwischen den Sanierungsgebieten
- Winsviertel (im Westen, „LOR-071638 Winsstraße“) und
- Bötzowviertel (Planungsraum „LOR-03071639“ Bötzowstraße)
- Nördlich der Danziger Straße teilt sie den Planungsraum
- Thälmann-Park (im Westen, vormals Gaswerk, „LOR 03061433“ zur Bezirksregion Prenzlauer Berg-Süd) vom
- Anton-Saefkow-Park im Osten („LOR 03061434“ Grüne Stadt in der Bezirksregion Prenzlauer Berg-Ost) und
- zwischen Ringbahn und dem Ortsteil Weißensee liegen
- im Westen der Planungsraum Erich-Weinert-Straße („LOR 03061428“, dazu Ostseestraße (Berlin) in der Bezirksregion Prenzlauer Berg-Nord, Bauten der 1930er und 1950er Jahre)
- im Osten der Planungsraum Greifswalder Straße („LOR-03061429“ – Mühlenviertel in der Bezirksregion Prenzlauer Berg-Ost, Wohnbauten der 1970er Jahre, teilweise 1930er Jahre).
Die Grundstückszählung in Hufeisenform beginnt mit Nummer 1 an der Ostseite am Königstor und läuft bis 121 an die Gürtelstraße. An der westlichen Straßenseite führt die Zählung mit 126 an der Weißenseer Lehderstraße zurück bis 229. (Zugang zum Georgen-Parochial-Friedhof I).
In der Liste der Straßen Berlins hat die Greifswalder Straße die Nummer 41079. Die Bundesstraße 2 verläuft zu Teilen auf der Greifswalder Straße und gehört zur StEP-Klasse I: Großräumige Straßenverbindungen (Straßenentwicklungsplan), RBS-Klasse: Stra und OKSTRA-Klasse: B. Zudem ist die Straße durchgehend zweispurig.
Quer- und Seitenstraßen (Auswahl)
Diese sind aufgeführt von Nord nach Süd. Nicht-amtliche Führungen sind in Klammern gesetzt. Die Meter-Angaben beziehen sich auf den folgenden Straßenknoten. Die Grundstücke sind jeweils zur nächsten Seitenstraße angegeben.
Westliche Straße | Östliche Straße | Höhe | nach Süd | West | Ost |
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(Ortsteilgrenze) | Weißensee | 45,5 m | m | 95126–129 | |
Cohnstraße | 45,5 m | 183 m | 132–140 | 121–118 | |
Ostseestraße | Michelangelostraße | 45,6 m | 160 m | 147–151 | |
Schieritzstraße | 162 m | 152–156 | 90/91 (Mühlencenter) | ||
Erich-Weinert-Straße | Thomas-Mann-Straße | 44,5 m | 231 m | 157–165 | 86–89 |
Naugarder Straße | 44,5 m | m | 61186 | (89) | |
Grellstraße | Storkower Straße | 44,5 m | 218 m | 187 und 188 | 81–84 |
(Zufahrtsstraße) | m | 6480–80l | |||
Lilli-Henoch-Straße | 43,1 m | m | 98|||
Anton-Saefkow-Straße | 42,8 m | m | 9457–62 | ||
Olga-Benario-Prestes-Straße | 42,5 m | m | 9652–56 | ||
John-Schehr-Straße | 42,8 m | m | 9150/51 | ||
Bernhard-Lichtenberg-Straße | 42,2 m | m | 9748–49 | ||
Danziger Straße (B 96a) | Danziger Straße (B 96a) | 42,1 m | m | 87190–191 | 46–47 |
Chodowieckistraße | 41,6 m | m | 17192/193 | ||
Dietrich-Bonhoeffer-Straße | 41,1 m | m | 5343–45 | ||
Jablonskistraße | 41,1 m | m | 77194–196 | ||
Christburger Straße (41,7 m) | Pasteurstraße (41 m) | 192 m | 197–204 | 33–41/42 | |
Marienburger Straße | Hufelandstraße | 41,2 m | 141 m | 205–215 | 27–32 |
Käthe-Niederkirchner-Straße | 40,8 m | m | 861–26 | ||
Immanuelkirchstraße | 41,1 m | 227 m | 216–226 | ||
Heinrich-Roller-Straße | 40,8 m | 206 m | 227–229 | ||
Prenzlauer Berg | Am Friedrichshain | 40,8 m | |||
Die Grundstücksverteilung Greifswalder Straße nach Planungsraum und Postleitzahl sieht folgendermaßen aus:
- 1–47: Planungsraum 03 07 16 39 – Bötzowstraße, PLZ 10405
- 48–80l: Planungsraum 03 06 14 34 – Anton-Saefkow-Park, PLZ 10405
- 81–84: Planungsraum 03 06 14 29 – Greifswalder Straße, PLZ 10405
- 86–122: Planungsraum 03 06 14 29 – Greifswalder Straße, PLZ 10409
- 126–168: Planungsraum 03 06 12 28 – Erich-Weinert-Straße, PLZ 10409
- 190-228a: Planungsraum 03 07 16 38 – Winsstraße, PLZ 10405
- 229: Planungsraum 03 07 16 38 – Winsstraße, PLZ 10405
Straßennamen
Nach dem Ausbau hieß der Verkehrsweg bis 1859 Chaussee nach Weißensee und mit dem Ausbau Vor dem Neuen Thore. Das Polizeipräsidium schlug 1868 die Benennung Pommern-Straße und der Magistrat Stargardter oder Greifswalder Straße vor. Durch Allerhöchste Cabinetts-Ordre vom 22. September 1868 wurde Greifswalder Straße genehmigt.
Geschichte
Die Straße folgt einer eiszeitlichen Rinne und ist seit Alters her bekannt. Sie wurde bereits im Mittelalter als Fernhandelsweg genutzt. Da sie im weiteren Verlauf die märkische Kleinstadt Bernau passierte, war sie zunächst als Bernauische Landstraße (vor dem Bernauischen Thore) bekannt. Im Verzeichnis der Heer- und Handelsstraßen des Jahres 1700 ist sie als Haupt- und Poststraße nach Berlin und Stettin aufgeführt, beidseitig wurden Straßenbäume gepflanzt. Auf der Karte von 1750 beginnt die Greifswalder (Bernauer Straße) nördlich der Akzisemauer am Bernauer Tor und verlängert die Innenstadtstraße (hier: Rathausstraße), die vor dem Tor endet (Communication). Auf der Karte um 1800 ist innerhalb der Stadt an der Westseite das Einnehmerhaus und östlich die Torwache verzeichnet. Die Straße vor dem Tor ist unbebaut.
Ab 1800 wurde die Straße (Vor dem Königsthor) befestigt und zu einer Chaussee ausgebaut. Später wurde sie in Chaussee nach Weißensee (1803) und 1850 Vor dem Königs-Thore umbenannt (das als Tor der Akzisemauer am Ende des Straßenzugs Königstraße – Neue Königstraße lag). Um 1840 gab es sieben Mühlen vor dem Königstor. Um 1850 stehen außerhalb des Königsthors die ersten Bauten und an der Westseite der Friedhof. Eine Mühle befindet sich gegenüber der heutigen Käthe-Niederkirchner-Straße, an der Ostseite liegt ein Gewerbegebiet (nordöstlich der heutigen Pasteurstraße). 300 Meter südlich der Ringbahn liegt ein Teich an der östlichen Straßenseite und die Gebäude des Güterbahnhofs sind vorhanden. Vor Weißenseer Flur steht das Steuerhaus. Als 1862 viele Grundstücke der ehemaligen Berliner Hufen separiert wurden, musste die Nummerierung erweitert werden, bevor die Straße am 12. Oktober 1868 ihren heutigen Namen erhielt. Die 77 Grundstück sind 39 noch unbebaut, dabei gehören Bötzow Nr. 17–28. 41 Grundstück sind bebaut, 20 Eigentümer wohnen nicht auf ihrem Grundstück. Acht Häuser gehören Erben oder Rentiers, acht Gast-/ Schankwirte und sieben Händler, sowie drei Mühlenmeister sind unter den Eigentümern. Dem Gutsbesitzer Bötzow gehören 14 Grundstücke, wovon 12 noch unbebaut sind und auch zwei Fabrikbesitzer (wobei Neumann drei Grundstücke gehören). Unter den 284 Mietern und Bewohner fällt die hohe Anzahl von über 50 Webern auf, und über 20 Mieter der weiteren Textilbranche. Über 40 Bewohner sind als Kaufmann und Händler vermerkt, es gibt Handwerker, Beamte und Sekretäre, aber auch Gelehrte und Lehrer. Die Greifswalder Straße verlief zunächst vom Königstor bis zum Communikationsweg (der heutigen Danziger Straße). 1892 wurde sie zur Ostseestraße verlängert, woraus eine erneute Erweiterung der Nummerierung folgte. 1900 war die Bebauung im südlichen Bereich (Westseite, Winsviertel) abgeschlossen und es folgte die östliche Straßenseite (Bötzowviertel), die Schulen standen. Südlich der Ringbahn stand das Gaswerk, das Mühlengelände an der Westseite, die Umgebung des Bahnhofs Weißensee und mehrere Gebiete an der östlichen Straßenseite insbesondere nördlich der Ringbahn wurden gewerblich genutzt. Nach 1900 kamen nördlich der Ringbahn weitere Mietskasernen hinzu, weshalb die hufeisenförmige Nummerierung 1900 letztmals angepasst wurde. Die Grundstücke 1–32 liegen zwischen Friedenstraße und Straße 2/XII, 33–41/42 folgen bis Straße 4/XII, gefolgt von 43–53 an der Elbinger Straße. Grundstück 80 liegt an der Ringbahn, 80a gehört mit dem Bahnhof „Weißensee“ dem Eisenbahn-Fiskus. Die Grundstücke der Ostseite sind bis 125 an der Grenze von Neu-Weißensee nummeriert. An der Westseite beginnt die Zählung mit 126–131, dem Garten von Kaufmann Ide, dem auch die Häuser auf den Grundstücken 132–137 gehören. Das Mietshaus 160 steht an der Ringbahn, der Güterbahnhof der Ringbahn hat die Adresse 161, die Städtische Gasanstalt steht auf 165, die Grundstücke 166–185 gehören zur Danziger Straße 61, südlich der Danziger Straße geht die Zählung mit 186 weiter, zwischen 196 und 197 mündet die Christburger Straße, zwischen 204 und 205 die Marienburger Straße, zwischen 215 und 216 die Immanuelkirchstraße und letztlich zwischen 226 und 227 die Heinersdorfer Straße. Die Zählung endet mit 229–234 am Georgenkirchhof und der Friedenstraße. Im Jahr 1905 sind im Adressbuch für die Grundstücke der Ostseite 45 Wohn- meist Mietshäuser (ein Kohlemplatz, fünf Häuser auf Doppelgrundstück) ausgewiesen, vorrangig ab Elbinger Straße bis Neu-Weißensee sind meist im Eigentum der Bötzowschen Erben: Lager-, Stätte- und Zimmerplätze genannt, dazu Abbruch- und Fuhrherren. Vier Grundstücke als Baustelle. Auf der westlichen Straßenseite gehören 1905 die Grundstücke ab Neu-Weißensee dem königlichen Hoflieferanten Ide, auf 140/141 folgt ein Gewerbegrundstück mit 16 Unternehmungen einschließlich des Hauses 138/139 von Rentier G. Emanuel. 142–153 ist Baustelle der Baugesellschaft Bellevue und bis zur Ringbahn folgen Fabriken, Baustelle und Lagerplatz, 160 ist das Mietshaus. Zwischen Ringbahn und Danziger Straße befinden sich der Güterbahnhof, die Gasanstalt und ein Städtischer Lagerplatz. Nach Süden folgen eine Baumaterialhandlung (Gilka-Bötzowsche Erben 186/187), Zimmer- und Holzplätze der Terraingesellschaft, 33 Mietshäuser. Den Abschluss bildet das Mietshaus 228a am Georgenkirchhof (229–234) an der Friedenstraße (westlich vom Platz am Königstor wurde sie in „Prenzlauer Berg“ umbenannt).
Die aktuelle Grundstücksnummerierung der 2010er Jahre stimmt mit dieser Abfolge weitgehend (bis auf Zusammenfassungen und Ausfällen) überein. Beginnend an der Kreuzung Prenzlauer Berg/Am Friedrichshain liegen die Hausnummern 1–125 auf der östlichen Seite und die Nummern 229–126 auf der Westseite. Für die Straßenbezeichnungen bis 1945/1950 informativ das Adressbuch von 1940.
- Ostseite: Friedenstraße← 1-26/27 →Lippehner Straße← 28–32 →Hufelandstraße← 33–41/42 →Pasteurstraße← 43–45 →Woldenberger Straße← 46–47 →Elbinger Straße← 48–49 →Rastenburger Straße← 50–51 →Kurische Straße← 52–62 →Gumbinner Straße← 63–80 (Baustellen); 80a (Deutsche Reichsbahn) →Ringbahn← Bhf. Weißensee; 80b (Baustelle); 81–84 (Einheitspreis Akt.Ges.) →Storkower Straße← 86/87–97/100 →Meubrinkstraße← 101/102–110/111 →Projektierte Straße← 112/113–115 →Altenescher Weg← 116–124 →Gemarkung Weißensee
- Westseite: Gemarkung Weißensee← 126–127 (existiert nicht); 128–131 (Baustelle); 132–135 (Arbeitsbaugenossenschaft Paradies, Bohnsdorf); 136/137 (Fabrikant Friesel); 138/139–140/141 (Jüdische Gemeinde) →Ostseestraße← 142–146 (existiert nicht); 147–151 →Zeebrüggestraße← 152–154; 155/156 (Wochenmarkt) →Carmen-Sylva-Straße← 157–165 →Naugarder Straße← 166 →Grellstraße← 167–168 →Ringbahn← 169–176 (Berliner Städtische Gaswerke); 177–189 (zu Danziger Straße 61) →Danziger Straße← 190–191 →Chodowieckistraße← 192–193 →Jablonskistraße← 194–196 →Christburger Straße← 197–204 →Marienburger Straße← 205–215 →Immanuelkirchstraße← 216–226 →Heinrich-Roller-Straße← 227–2285a; 229–234 (Georgenkirchhof) →Prenzlauer Berg
Bauwerke und Anlagen (Auswahl)
Die Denkmalliste des Senats für Stadtentwicklung weist für die Greifswalder Straße neun Baudenkmale aus. Direkt hinter dem Königstor links dehnt sich das Gelände des 1814 angelegten Friedhofs der St.-Georgen-Gemeinde mit seinen alten Grabstätten aus.
Stadtauswärts rechts (Hausnummer 4) befindet sich das Haus der Demokratie und Menschenrechte, dem links der (eingestellte) Knaack-Klub (Hausnummer 224) schräg gegenüberlag. Etwas weiter auf der rechten Seite stadtauswärts (Hausnummer 25) steht die 1914 gebaute Gemeindeschule nach Plänen des Stadtbaurates Ludwig Hoffmann. Sie diente im 20. Jahrhundert verschiedenen Lehranstalten wie dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Seit einigen Jahren gehört es zur Kurt-Schwitters-Schule. Gegenüber entstanden auf dem Doppelgrundstück 212/213 zwischen 1914 und 1927 die Gebäude der ehemaligen Zigarettenfabrik Problem. In dem 1985 für den VEB Treffmodelle (später: VEB Modische Herrenanzüge) errichteten Vorderhaus (Hausnummer 5) residierte bis 2010 der Magnet-Club. Einen Straßenblock weiter links finden sich die ältesten erhaltenen Gebäude an der Greifswalder Straße (Hausnummern 15/19 und 200) von 1860. Hinter dieser Häusergruppe (Durchgang von Hausnummer 18) befindet sich das katholische St. Katharinenstift, zwischen 1892 und 1902 nach Plänen von August Menken errichtet. Auf dem Gelände des Ernst-Thälmann-Parks waren um 1871 die Gebäude der städtischen Gasanstalt mit ihren erst 1985 gesprengten runden gemauerten Gasometern entstanden. Gegenüber auf der rechten Seite entstand Mitte der 1930er Jahre die Grüne Stadt, eine Wohnsiedlung mit Kleinwohnungen für kleine und mittlere Beamte. Unmittelbar hinter dem S-Bahnhof Greifswalder Straße befindet sich die 1993 gegründete Schaubude, Spielstätte des Berliner Puppentheaters und Experimentiertheater in den bis 1971 genutzten Räumen des Kinos „Atlas“. Links gegenüber befinden sich die sanierten Siedlungsbauten von Bruno Taut, die sich an der Grellstraße und Wichertstraße bis zur Prenzlauer Allee hinziehen. Weitere 1920er Bauten stehen links bis zur Ostseestraße, an der rechten Seite folgt die Mühlenbergsiedlung. Vor der Grenze zu Weißensee stehen auf der linken Seite zur Lehderstraße die Wohnhäuser an der Cohnstraße und nach rechts gesehen zur Gürtelstraße die zwei QP-Plattenbauten.
Auf der Denkmalliste entlang der Greifswalder Straße befinden sich:
- Ensemble Storkower Straße & Wohnanlage und Geschäftshaus R. Karstadt A.G.
- Geschäftshaus R. Karstadt A.G. und Wohnanlage
- Ensemble Wohnanlage Fedler & Craffert und Schule
- Wohnanlage Fedler & Craffert
- Stützpunkt und Abspannwerk der Bewag
- Mietshäuser
- Greifswalder Straße 9, Gewerbebau,; Greifswalder Straße 13; Greifswalder Straße 14; Mietshaus, Greifswalder Straße 15; Greifswalder Straße 16; Greifswalder Straße 17; Greifswalder Straße 18; Greifswalder Straße 19; Greifswalder Straße 20; Remise, Stall, Greifswalder Straße 21; Mietshaus, Greifswalder Straße 22; Greifswalder Straße 200; Greifswalder Straße 207; Fabrik, Greifswalder Straße 208; Greifswalder Straße 216/ Immanuelkirchstraße 17; Greifswalder Straße 217; Greifswalder Straße 219
- Friedhof I der Georgen-Parochialgemeinde
- Gustmannscher Bierkeller
- St. Katharinenstift
- Königstädtisches Lyzeum
- Siedlung Ernst-Thälmann-Park
- Siedlungsgrün der Wohnanlage Grellstraße
- Wohnanlage Olga-Benario-Prestes-Straße (Gesamtanlage)
Verkehr
Öffentlicher Personennahverkehr
Die Straße wird in ihrem gesamten Verlauf von der Straßenbahnlinie M4 befahren. Die Strecke ist die am meisten genutzte im gesamten Berliner Straßenbahnnetz, sie wird tagsüber im 5-Minuten-Takt befahren, im Berufsverkehr sogar im 3/3/4-Minuten-Takt und dies teilweise mit Fahrzeugen, die bis zu 300 Personen transportieren können. Die Linie M4 wird von der Linie M10 im Zuge der Danziger Straße gekreuzt.
Bereits in den 1930er Jahren war vorgesehen, unter der Greifswalder Straße eine U-Bahn-Linie nach Weißensee zu errichten. Dafür wurden beim Bau der heutigen U-Bahn-Linie U5 auf den Bahnsteigen des U-Bahnhofs Alexanderplatz die äußeren Gleise angelegt. Die Linie erhielt den Planungsnamen Linie F. Geldmangel verhinderte bislang die Umsetzung und zwischenzeitlich haben sich die Planungsstrukturen geändert.
Etwa in der Mitte des Straßenlaufs befindet sich der S-Bahnhof Greifswalder Straße, hier verkehren die Ringbahnlinien S41 und S42 sowie die S-Bahn-Linien S8 und S85. Der Bahnhof hieß in der Anbindung der Ausfallstraße zunächst Weißensee und wurde 1949 in Bahnhof Greifswalder Straße umbenannt. Mit dem Bauvorhaben Thälmannpark erhielt der Bahnhof nach 1980 eine Zugangshalle, die mit einem Fußgängertunnel an die doppelseitige Straßenbahnhaltestelle angebunden wurde. Mit dem Abschluss der Neugestaltung der Gaswerkfläche an der Westseite der Straße zwischen Ringbahn und Danziger Straße mit Park, Wohnsiedlung und S-Bahn-Anschluss (Zugangsgebäude) erhielt der Bahnhof den Namen Ernst-Thälmann-Park. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Bahnhof am 23. Mai 1993 in ‚Greifswalder Straße‘ zurückbenannt.
Individualverkehr, Fußgänger
Die Schutzstreifen für den Radverkehr wurden im Jahr 2019 auf einer Länge von rund 2100 Metern im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und durch das landeseigene Unternehmen Infravelo als Bauherr und Projektsteuerer großflächig mit grüner Farbe gekennzeichnet.
Sonstiges
- Mit dem Theaterstück Auf der Greifswalder Straße von Roland Schimmelpfennig, das 2006 im Deutschen Theater seine Uraufführung hatte, wird das Leben in der Straße in den 2010er Jahren künstlerisch verarbeitet.
- Die Greifswalder Straße erhält im Zuge des Straßenumbaus zwischen Moll- und Danziger Straße seit 2006 Schutzstreifen für den Radverkehr, Pkw-Parkstreifen und eine neue Straßenbeleuchtung.
- Eine knapp 1,3 Kilometer lange Straße gleichen Namens befindet sich in einem ruhigen Wohngebiet im Ortsteil Mahlsdorf am östlichen Stadtrand Berlins.
Literatur
- Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-I. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 416 ff.
Weblinks
- Greifswalder Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- Bernauische Landstraße. In: Luise.
- Chaussee nach Weißensee. In: Luise.
- Vor dem Königs-Thore. In: Luise.
- Bahnhof Greifswalder Straße bei stadtschnellbahn-berlin.de
Einzelnachweise
- 1 2 3 Bau- und Kunstdenkmale, I, S. 416/417
- ↑ Karte von Berlin 1:5000: Südende Greifswalder Straße am Königstor
- ↑ Berlin um 1940: Platz am Königstor
- ↑ Karte von Berlin 1:5000: Nordende Greifswalder Straße am Ortsteil Weißensee
- ↑ Berlin um 1880: Straßen nach Nordost
- ↑ Lebensweltlich orientierte Räume (LOR) – Planungsräume
- ↑ Lebensweltlich orientierte Räume (LOR) – Bezirksregionen
- ↑ Eckhaus Greifswalder Straße 1/ Am Friedrichshain 35
- ↑ QP71-Wohnblock Greifswalder Straße 118–121 fortlaufend,
- ↑ Q3A-Wohnhauszeile 126–129, Bau der 1950er Jahre
- ↑ Die Grundelemente des RBS
- ↑ Detailnetz Berlin > Greifswalder Straße Teilstrecken im Detailnetz: Königstor bis Danziger Straße 1084 m, Danziger bis Storkower Straße 689 m, Storkower bis Michelangelo-/Ostseestraße 615 m, Ostseestraße bis Weißensee 279 m
- ↑ Greifswalder Straße im Detailnetz Berlin
- ↑ noch zu Weißensee gehören Lehderstraße (West) und Gürtelstraße (Ost)
- ↑ Greifswalder Straße 151 = Schieritzstraße 41
- ↑ Greifswalder Straße 86 = Kaufhalle, Greifswalder Straße 89 = Dienstleistungswürfel
- ↑ Greifswalder Straße 187 = Eckhaus mit Storkower Straße 35
- ↑ Greifswalder Straße 188: Verkaufsrondell und Discountermarkt
- ↑ zum Gewerbegebiet Greifswalder Straße 80–80l südlich am S-Bahnhof und der Ringbahnbrücke nach Ost
- ↑ Gewerbefläche
- ↑ Greifswalder Straße 62 = Eckhaus Anton-Saefkow-Straße 2
- ↑ Neben Greifswalder Straße 52 Eckhaus John-Schehr-Straße 1
- ↑ Greifswalder Straße 51 = Eckhaus John-Schehr-Straße 2/4 (S) und Greifswalder Straße 50 = Eckhaus Bernhard-Lichtenberg-Straße 23
- ↑ Greifswalder Straße 49 = Eckhaus Bernhard-Lichtenberg-Straße 1 und Greifswalder Straße 48 = Eckhaus Danziger Straße 119
- ↑ Greifswalder Straße 190 = Eckhaus Danziger Straße 115 und Greifswalder Straße 190 = Eckhaus Chodowieckistraße 1
- ↑ Greifswalder Straße 47 = Eckhaus Danziger Straße 120
- ↑ Greifswalder Straße 45 = Eckhaus Dietrich-Bonhoeffer-Straße 1 und Greifswalder Straße 43 = Eckhaus Pasteurstraße 1
- ↑ Greifswalder Straße 194 = Eckhaus Jablonskistraße 39 und Greifswalder Straße 196 = Eckhaus Christburger Straße 23
- ↑ Greifswalder Straße 197 = Eckhaus Christburger Straße 22 und Greifswalder Straße 204 = Eckhaus Marienburger Straße 28b
- ↑ Greifswalder Straße 41/42 = Eckhaus Pasteurstraße 2 und Greifswalder Straße 33 = Eckhaus Hufelandstraße 1
- ↑ Greifswalder Straße 205 = Eckhaus Christburger Straße 26a und Greifswalder Straße 215 = Eckhaus Immanuelkirchstraße 18
- ↑ Greifswalder Straße 1 = Eckhaus Am Friedrichshain 35 und Greifswalder Straße 26 = Eckhaus Käthe-Niederkirchner-Straße 1
- ↑ Greifswalder Straße 216 = Eckhaus Immanuelkirchstraße 17, Greifswalder Straße 226 noch unbebaut
- ↑ Greifswalder Straße 227 = Eckhaus Heinrich-Roller-Straße 11, Greifswalder Straße 228a grenzt an Greifswalder Straße 229 den Georgen-Parachial-Friedhof I
- ↑ Hermann Vogt: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. Heft XXII, Die Straßen-Namen Berlins, Berlin 1885, Verlag des Vereins für die Geschichte Berlins, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, S. 24.
- ↑ Berlin um 1750 - Bernauer Tor
- ↑ Königstraße (Neue). In: Berliner Adreßbuch, 1850, II., S. 70. „Neue Königstraße 1 am Königsthore: Steuergebäude“.
- ↑ Vor dem Königsthor. In: Berliner Adreßbuch, 1850, II., S. 72. „Nr. 1: Scheune des Gutsbesitzer Bötzow, 2–11, 11a, 11b, 12–17, 18/19, 20: 20 Grundstücke mit Wohnhäusern“.
- ↑ Berlin um 1850
- ↑ Vor dem Königsthor. In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1862, II., S. 78. „Nr. 1: Scheune des Gutsbesitzers Bötzow, 2: Baustelle des Gastwirts Winckler, wobei das Wohnhaus 2 zu Grundstück 3 wird. Die Grundstücke sind neu aufgeteilt und nummeriert so wird aus 18/19 das Grundstück 72. Ohne Nummer verbleibt das Bötzow'sche Haus der Witwe Bötzow, mit 21 Mietern das Hille'sche Haus, das Lipp'sche Haus des Braueigners Lipps, das Ide'sche Haus mit Gärtner Kahlenburg und das Weimannsche Haus des Müllers Weimann.“.
- ↑ Im Adressbuch werden parzellierte und vergebene Grundstücke als „Baustelle“ benannt.
- ↑ Berlin um 1910
- ↑ 1905: zwischen 26/27 und 28 mündet die Lippehner Straße, zwischen 41/42 und 43/44 liegt die Pasteurstraße, zwischen 45 und 46 die Woldenberger Straße.
- ↑ Greifswalder Straße. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, III., S. 216 ff..
- ↑ Greifswalder Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1905, III., S. 257.
- ↑ 41, 42, 61, 62 sind Baustellen, 48–53, 72, 87–89 existieren nicht.
- ↑ 195, 196 bis zur Christburger Straße, 204 zur Marienburger Straße, zu 207 gehört die 228. Gemeindeschule, 215 steht an der Immanuelkirchstraße, 221–223 gehört dem Verbandhaus der Deutschen Gewerk-Vereine (5 Gewerkvereine, das Logierhaus und der Zentral-Arbeitsnachweis der Berliner Ortsvereine, dazu 41 Mieter), zwischen Mietshaus 226/227 die Heinersdorfer Straße, neben Doppelgrundstücke auch 228/228a
- ↑ Greifswalder Straße mit Seitenstraßen. In: Berliner Adreßbuch, 1940, IV., S. 311.
- ↑ St. Katharinenstift auf Kauperts.de
- ↑ Greifswalder/ Storkower Straße/ Pieskower Weg, 1928–1930
- ↑ Greifswalder Straße 81&84/Storkower Straße, 1928–1930
- ↑ Greifswalder Straße 147–149/Mandelstraße/Ostseestraße/Schieritzstraße, 1929–1931
- ↑ Greifswalder Straße 147–149/Mandelstraße/Ostseestraße/Schieritzstraße, 1929–1931
- ↑ Greifswalder Straße 207–208/Marienburger Straße
- ↑ 1877–1878, 1929–1930
- ↑ Haus 13 erbaut 1865
- ↑ Haus 14 erbaut 1865
- ↑ Haus 15 erbaut 1862/1863
- ↑ Haus 16 erbaut 1861/1862
- ↑ Haus 17 erbaut 1861/1862
- ↑ Haus 18 erbaut nach 1860
- ↑ Haus 19 erbaut 1859–1860
- ↑ Haus 12 erbaut 1865
- ↑ Haus 21 erbaut 1858/1860, Umbau 1895
- ↑ Haus 22 erbaut 1865
- ↑ Haus 200 erbaut 1864, Umbau 1888
- ↑ Haus 207 erbaut um 1888, Bauherr Gaebel und Ermlich
- ↑ Haus 208 erbaut um 1890, Umbau 1900
- ↑ Haus 216 erbaut 1877
- ↑ Haus 217 erbaut 1877
- ↑ Haus 219 erbaut 1885, Umbau 1911
- ↑ Greifswalder Straße 229/Heinrich-Roller-Straße, 1814
- ↑ Greifswalder Straße 24, 1853
- ↑ Greifswalder Straße 18a 1895–1896, Umbau 1905, 1912
- ↑ Greifswalder Straße 25, 1913–1914
- ↑ Gesamtanlage Greifswalder Straße/Ella-Kay-/Lilli-Henoch-/Danziger Straße, 1984–1986
- ↑ Greifswalder Straße 166/Grell-/Hosemann-/Naugarder/Rietzestraße, um 1930, Entwurf: Bruno Taut, Max Taut, Franz Hoffmann
- ↑ Greifswalder Straße 52–62/John-Schehr-/Eugen-Schönhaar-/Anton-Saefkow-Olga-Benario-Prestes-Straße, 1938–1939
- ↑ Grünbeschichtung - Greifswalderstraße. Abgerufen am 25. April 2019.
- ↑ Vgl. Anne Schimkus: Immer wieder zurück. Nicht das Buch zum Film, sondern das Stück zur Straße: Im Deutschen Theater Berlin schaut man, was „Auf der Greifswalder Straße“ los ist. In: junge Welt. 1. Februar 2006, S. 12.
Koordinaten: 52° 32′ 25″ N, 13° 26′ 16″ O