Albemarle
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Einheitslinienschiff
Klasse Duncan-Klasse
Bauwerft Chatham Dockyard
Baukosten 1.078.395 Pfund Sterling
Kiellegung 1. Januar 1900
Stapellauf 5. März 1901
Streichung aus dem Schiffsregister April 1919
Verbleib Am 19 November 1919 zum Abwracken verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 132 m (Lüa)
Breite 23 m
Tiefgang max. 7,85 m
Verdrängung 13.483 t
maximal:15.400 t
 
Besatzung 720 Mann
Maschinenanlage
Maschine 24 × Bellville Wasserrohrkessel
2 × 4 Zyl.-Verbunddampfmaschine
Maschinen­leistung 18.000 PS (13.239 kW)
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 178 mm
  • Deck: 25–50 mm
  • Schott: 178–279 mm
  • Geschütztürme: 203–254 mm
  • Kommandoturm: 305 mm
  • Kasematten: 152 mm
  • Barbetten: 102–279 mm

Die HMS Albermarle war ein Einheitslinienschiff (engl. pre-dreadnought) der Duncan-Klasse das Anfang des 20. Jahrhunderts für die Royal Navy gebaut wurde.

Geschichte

Die Albemarle benannt nach George Monck, 1. Duke of Albemarle wurde am 1. Januar 1900 in Chatham auf Kiel gelegt, am 5. März vom Stapel gelassen und am 12. November 1903 für den Einsatz als Flaggschiff der 2. Division der Mittelmeerflotte in Dienst gestellt. Im Februar 1905 wurde sie zur Kanalflotte und am 31. Januar 1907 zur Atlantic Fleet abkommandiert. Am 11. Februar 1907 kollidierte sie bei Lagos mit der Commonwealth, erlitt aber nur geringe Schäden an ihrem Bug. Von Mai bis August 1909 wurde sie in Malta überholt. Am 25. Februar 1910 kehrte sie in die Heimat zurück und wurde in Portsmouth der 3. Division der Home Fleet zugeteilt. Am 30. Oktober 1911 wurde sie für eine weitere Überholung ausgemustert und mit Abschluss der Arbeiten am 17. Dezember 1912 dem 4. Schlachtengeschwader der Home Fleet zugeteilt.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 sollte die Albemarle zusammen mit den Schlachtschiffen Agamemnon, Duncan, Cornwallis, Exmouth, Russell und Vengeance im 6. Schlachtengeschwader der Kanalflotte eingesetzt werden, wo sie im Ärmelkanal patrouillieren und die Bewegung der britischen Expeditionsstreitkräfte nach Frankreich begleiten sollte. Es gab jedoch auch Pläne, das 6. Kampfgeschwader der Grand Fleet zuzuweisen, und als der Krieg begann, beantragte der Oberbefehlshaber der Grand Fleet, Admiral John Jellicoe, dass die Albemarle und ihre vier verbliebenen Schwesterschiffe dem 3. Schlachtengeschwader der Grand Fleet für Patrouillendienste zugewiesen würden, um den dortigen Mangel an Kreuzern auszugleichen. Dementsprechend wurde das 6. Schlachtengeschwader vorübergehend aufgelöst, und die Albemarle wurde am 8. August 1914 in Scapa Flow dem 3. Schlachtengeschwader zugewiesen.

Die Albemarle und ihre vier Schwesterschiffe sowie die Schlachtschiffe der King-Edward-VII-Klasse wurden am 2. November 1914 vorübergehend zur Kanalflotte verlegt, um diese angesichts der Aktivitäten der Kaiserlichen Deutschen Marine im Ärmelkanal zu verstärken. Am folgenden Tag griff die deutsche Flotte Yarmouth an. Die Albemarle und der Rest des 3. Geschwaders waren zu diesem Zeitpunkt auf der Nordpatrouille unterwegs und standen daher während des deutschen Angriffs nicht zur Verfügung. Am 13. November 1914 kehrten die Schiffe der King-Edward-VII-Klasse zur Grand Fleet zurück und die Albemarle und ihre Schwesterschiffe wurden erneut zum 6. Schlachtengeschwader zusammengefasst.

Überfall auf Seebrügge und Ostende

Am 14. November erhielt das 6. Schlachtengeschwader den Befehl deutsche U-Boot-Basen in Belgien anzugreifen. Am 21. November verließ sie Portland in Begleitung von acht Zerstörern, einer Gruppe von Trawlern und zwei Luftschiffen in Richtung belgische Küste. Dort begann man am 23. November mit dem Beschuss von Zeebrugge. Obwohl man über 400 Geschosse abgefeuerte und laut Berichten niederländischer Beobachter zufolge erhebliche Schäden verursacht wurden, brachte der Angriff relativ wenig, wodurch die Royal Navy von solchen Angriffen absah. Das 6. Schlachtengeschwader kehrte im Dezember 1914 nach Dover zurück und wurde am 30. Dezember 1914 nach Sheerness verlegt, um dort das 5. Schlachtengeschwader bei der Abwehr einer deutschen Invasion des Vereinigten Königreichs abzulösen.

Anschließende Aktivitäten

Im April 1915 verließ die Albemarle das Geschwader und kehrte zum 3. Schlachtengeschwader zurück. Am 6. November wurde die Albermarle zusammen mit der Hibernia, der Zealandia und der Russell in ins Mittelmeer beordert wo sie das britische Dardanellengeschwader unterstützen sollte. Als sie Rosyth in der Nacht vom 6. auf den 7. November verließen, gerieten sie im Pentland Firth in schweres Unwetter. Dabei erlitt sie schwere Schäden an den Aufbauten. Nach Abschluss der Reparaturen im Dezember 1915 erhielt die Albemarle den Befehl, sich wieder der Grand Fleet anzuschließen. Im Januar 1916 wurde sie nach Murmansk abkommandiert, wo sie als Wachschiff und Eisbrecher in der Tuloma eingesetzt wurde. Im September 1916 kehrte sie in die Heimat zurück und wurde anschließend für eine Überholung ausgemustert. Nach Ende der Arbeiten im März, wurde sie der Reserve in Devonport zugeteilt wo sie sie als Kasernenschiff eingesetzt wurde. Im April 1919 wurde sie endgültig ausgemustert und von der Marineliste gestrichen. Am 19. November 1919 wurde sie schließlich an Cohen Shipbreaking Co. zum Abwracken verkauft.

Technik

Das Schiff hatte eine Gesamtlänge von 132 m, eine Breite von 23 m und einen Tiefgang von 7,85 m. Die Verdrängung lag zwischen 13.483 t und 15.400 t.

Antrieb

Die Albermarle war mit zwei 4 Zyl.-Verbunddampfmaschinen ausgestattet, die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 18.000 PS (13.239 kW) entwickelten, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 19 Knoten (35 km/h) erreichte. Der Dampf wurde von 24 Belleville-Wasserrohrkesseln geliefert. Das Schiff konnte maximal 2.032 t Kohle mitführen, was ihr bei 10 Knoten (19 km/h) eine Reichweite von 6.070 Seemeilen (11.240 km) ermöglichte. Die Besatzung des Schiffes bestand aus 720 Offizieren und Mannschaft.

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 30,5-cm-Geschützen, auf PIII Lafetten die in Doppelgeschütztürmen an Bug und Heck montiert waren. Auf Grund des Elevationsbereiches von −5 Grad bis 13,5 Grad mussten die Geschütze auf 4,5 Grad zurückgesetzt werden, um geladen zu werden. Die Geschütze hatten eine Mündungsgeschwindigkeit von 781 bis 784 m/s und konnten bei einer Reichweite von 4.400 m eine 30 cm dicken Krupp-Zementstahl durchdringen. Bei maximaler Elevation hatten die Geschütze eine Reichweite von 14.000 m. Die Sekundärbewaffnung bestand aus zwölf 15,2-cm-Geschützen ebenfalls auf PIII Lafetten in Kasematten, die in Schwalbennestern am Rumpf befestigt wurden, um das Schussfeld zu vergrößern und gleichzeitig die Stoßwirkung auf den Rumpf zu verringern, wenn die Geschütze nach vorne oder nach hinten feuerten. Die Geschütze hatten eine Mündungsgeschwindigkeit von 773 m/s und konnten bei einer Reichweite von 2.300 m 150 mm Zementstahl durchschlagen. Die maximale Elevation betrug 14 Grad, wodurch die Geschütze Ziele in einer Entfernung von bis zu 11.000 m bekämpfen konnten. Zur Abwehr von Torpedobooten waren zehn 7,6-cm-12-Pfünder-Schnellfeuergeschütze und sechs 4,7-cm-3-Pfünder-Schnellfeuergeschütze installiert. Außerdem war das Schiff mit vier 45,7-cm-Torpedorohren ausgestattet, die im Rumpf eingelassen waren.

Panzerung

Der 178 mm dicke Panzergürtel aus Krupp-Zementstahl war 72 m lang und erstreckte sich von der vorderen Barbette bis zur hinteren Barbette. Er reichte von 3 m über bis 1,29 m unter die Wasserlinie und verjüngte sich nach vorne von 127 mm auf 50 mm. Der 50-mm-Abschnitt ganz vorne verbreiterte sich auf 127 mm und endete etwa 7,62 m hinter dem Vordersteven. Der hintere Schott war 178 mm dick und verlief schräg nach innen von den hinteren Enden des Gürtels bis zur Außenseite des hinteren Barbette. Die vordere Barbette war über dem Gürtel 279 mm dick und verjüngte sich darunter auf 178 mm. Die Innenfläche war über dem Gürtel 254 mm dick und verjüngte sich auf 101 mm darunter. Die hintere Barbette war an der Außenfläche über dem Mitteldeck 279 mm dick und verjüngte sich auf 254 mm darunter. Die Innenseite war über dem Gürtel 254 mm dick und verjüngte sich 101 mm unter diesem. Das gepanzerte Deck war 25 bis 50 mm dick und verlief über die Oberseite des Gürtels vom Bug bis zum Heckschott. Vom Achterschott reichte es bis zum vorderen Ende des Gürtels. Das untere Deck war unter Wasser gepanzert und verlief von der äußeren Basis jeder Barbette bis zum Bug bzw. Heck, 50 mm nach vorn und 25 mm nach achtern. Der vordere Kommandoturm war rundherum mit 305 mm gepanzert und der hintere mit 76 mm.

Literatur

  • R. A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis 2013, ISBN 978-1-59114-065-8 (englisch).
  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1860–1905. Conway Maritime Press, Greenwich 1979, ISBN 0-8317-0302-4 (englisch).
Commons: Albemarle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Burt: British Battleships 1889–1904 S. 211f.
  2. Corbett (1920): Naval Operations S. 39f., 75, 214, 254.
  3. Jellicoe: The Grand Fleet. S. 93.
  4. Corbett: S. 259.
  5. Corbett: (1921) Naval Operations S. 12f.
  6. Goldrick: S. 182.
  7. 1 2 3 Conway's all the world's fighting ships, 1860-1905 S. 37.
  8. 1 2 Burt: S. 198.
  9. Friedman: Naval Weapons of World War One. S. 57f.
  10. Friedman: S. 79ff.
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