HQ High Quality
Beschreibung Designzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag ggmbh (Deutschland)
Hauptsitz Heidelberg
Erstausgabe 1985
Einstellung 1997
Erscheinungsweise dreimal im Jahr
Verkaufte Auflage 15.000 Exemplare
(Impressum)
Chefredakteur Günter Braus, Rolf Müller
Herausgeber Heidelberger Druckmaschinen AG
ISSN (Print) 0177-2945

HQ High Quality war eine „Zeitschrift über das Gestalten, das Drucken und das Gedruckte“, wie es auf dem Zeitschriftentitel hieß. Von 1985 bis 1997 erschienen 39 Ausgaben unter der Chefredaktion von Günter Braus und Rolf Müller. Herausgeber der Zeitschrift war die Heidelberger Druckmaschinen AG. HQ wollte „ein gemeinsames Podium sein für Entwerfer und Setzer und Lithografen und Papierhersteller und Drucker und und und“.

Idee

HQ entstand aus der Idee heraus, Drucker und Entwerfer ins Gespräch zu bringen, indem die Entwürfe so gut lithografiert und so raffiniert gedruckt wurden wie irgend möglich. Schlechte Entwürfe werden durch guten Druck nicht besser; gute Entwürfe, schlecht gedruckt, sind für die Katz’. Mit der Zeitschrift warb der Herausgeber für die hohe technische Qualität seiner Druckmaschinen.

Konzept

Im Jahr erschienen drei Hefte. Jedes Heft hatte 72, manchmal 80 Seiten Umfang. Die Rückseite war der Heidelberger Druckmaschinen AG vorbehalten. Die Heftstruktur war bis Nummer 30 weitgehend konstant: auf je 8 Seiten wurden drei internationale Gestalter – aus den Bereichen Grafik-Design, Fotografie, Illustration, Typografie – in Wort und Bild vorgestellt, die restlichen Seiten waren einem Thema gewidmet. Das Thema wurde in Form von Reportagen, Essays, Illustrationen und Fotos von verschiedenen Autoren behandelt. Rolf Müller, seit 1976 Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI), nutzte bei der Auswahl der Gestalter dieses weltweite Netzwerk kollegial verbundener Grafiker. HQ ist mit seinen 39 Hefte zu einem Nachschlagewerk über internationale Gestaltung der 1980er- und 1990er-Jahre geworden.

Ab Heft HQ 31 stand im ersten Teil des Heftes jeweils eine Stadt im Mittelpunkt, in der das Gestalten, Verlegen, Drucken, die Typografie eine wichtige Rolle spielte. Im zweiten Teil des Heftes wurde eine Auswahl von Arbeiten internationaler und nationaler Preisträger vorgestellt – Plakate, Bücher, Logos, Erscheinungsbilder, Orientierungssysteme, Werbekampagnen, Verpackungsdesign.

Umsetzung

Für die Gestaltung der Hefte war das Büro Rolf Müller verantwortlich und die Drucker der Heidelberger Druckmaschinen AG legten sich für die Gestalter ins Zeug. In jedem Heft wurde ausführlich die Herstellung dokumentiert. Beschrieben wurden die Reproduktionstechnik, die Satzherstellung im Fotosatz mit Nennung der Schriften und Schriftentwerfer, die unterschiedlichen Papiere mit ihren Grammaturen, die buchbinderische Verarbeitung und die Drucktechnik. Für jeden Druckbogen wurden die Farben gelistet, denn außer den Farben der Euro-Skala kamen immer auch Sonderfarben zum Einsatz: Silber, Metallicblau, Reichbleichgold, Leuchtgelb und die Skala der Pantone-Farben hoch und runter. Und natürlich wurde in einigen Heften auch geprägt und gestanzt.

Redaktion, Herausgeber, Verlag und Vertrieb

Die Chefredaktion lag in den Händen von Günter Braus und Rolf Müller. Im Redaktionsbeirat saßen: Peter von Kornatzki, Claus Heinrich Meyer und Allan Porter. Herausgeber war die Heidelberger Druckmaschinen AG, in deren Abteilung Druckformtechnik alle Reproduktionen hergestellt und auf deren Maschinen alle Hefte gedruckt wurden. Sitz des Verlages High Quality ggmbh war Heidelberg.

Die Auflage je Heft lag bei 15.000 Exemplaren. 1985 kostete das Einzelheft 15,– DM, im Jahresabonnement kosteten drei Hefte 45,– DM. 1997 lagen die Preise bei 23,– DM und 75,– DM. Alle Hefte waren frei von Anzeigen.

Themen und Gestalter

  • HQ 16 1/1990: Störungen. Wolfgang Weingart (Basel), Lorraine Ferguson (New York), April Greiman (Los Angeles).
  • HQ 17 2/1990: Links–Rechts. Michael Beirut (New York), Ben Oyne (Paris), Werner Jeker (Lausanne).
  • HQ 18 3/1990: Geister. Shin Matsunaga (Tokio), Hans Kentie (Leusen, Niederlande), R.O. Blechman (New York).
  • HQ 19 1/1991: Kreise. Derek Birdsall (London), Morteza Momayez (Teheran), Tomoko Miho (New York).
  • HQ 20 2/1991: Arche Noah. Das Projekt „Für eine Zukunft mit Zukunft“ (Schweiz), Richard Saul Wurman (New York), Takaaki Bando (Tokushima).
  • HQ 21 3/1991: Hinweise. Wolfgang Schmidt, die Anzeigenkampagne „great ideas“, die Zeitschrift „octavo“ aus London.
  • HQ 22 1/1992: Lachen. Stuart Ash (Toronto), AG Fronzoni (Mailand), David Hillmann (London).
  • HQ 23 2/1992: Raster. Paul Rand (Weston, CT USA), Baumann & Baumann (Schwäbisch Gmünd), Olle Eksell (Stockholm).
  • HQ 24 3/1992: Weiß. 30 Plakate zum Thema Umwelt (Weltweit), Masato Tsukamoto (Tokio), Seymour Chwast (New York).
  • HQ 25 1/1993: Paare. Donald Evans (Amsterdam), Bradbury Thompson (Riverside, CT USA), Projekt: Passagen. Nach Walter Benjamin (Bremen).
  • HQ 26 2/1993: Fleisch. Tom Eckersley (London), Andreas Stötzner (Leipzig), Ruedi Baur (Paris).
  • HQ 27 3/1993: Oben Unten. Almir Mavignier (Hamburg), Yü Bingnan (Peking), Henry Wolf (New York).
  • HQ 28 1/1994: Reste. Paul Brühwiler (Zürich), Louis Silverstein (New York), Frieder Grindler (Abtsgmünd).
  • HQ 29 2/1994: Schulen. Die Abteilung Visuelle Kommunikation an der HfG Ulm 1951 bis 1968.
  • HQ 30 3/1994: … abgelehnt. 56 Gestalter aus aller Welt zeigen Entwürfe, die nicht realisiert wurden.
  • HQ 31 1/1995: Leipzig. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 32 2/1995: London. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 33 3/1995: Moskau. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 34 1/1996: Chicago. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 35 2/1996: Kairo. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 36 3/1996: Heidelberg. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 37 1/1997: Den Haag – ’s-Gravenhage. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 38 2/1997: Beijing. Bestes vom Besten. Wettbewerbsergebnisse aus aller Welt.
  • HQ 39 3/1997: Utopia.

Auszeichnungen

Galerie

Ausschnitte aus einem Poster zu der Zeitschrift mit einer Selbstbeschreibung

Veröffentlichungen

  • Jens Müller: A5/07 – Rolf Müller. Stories, Systems, Marks. Geschichten, Systeme, Zeichen; Lars Müller Publishers, Zürich 2014, ISBN 978-3-03778-414-3.
Commons: High Quality Zeitschrift by Rolf Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jens Müller (Hrsg.): Rolf Müller. Stories, Systems, Marks. Geschichten, Systeme, Zeichen. 1. Auflage. Band 7. Lars Müller Publishers, Zürich 2014, ISBN 978-3-03778-414-3, S. 26  35.
  2. Günter Braus, Rolf Müller: HQ? High Quality? Was ist denn das? Heftbeilage zur Abonnentenwerbung. ggmbh, Heidelberg 1986.
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