Haid
Koordinaten: 47° 53′ N, 12° 38′ O
Höhe: ca. 600 m ü. NHN
Einwohner: 44 (1900)

Haid war eine Ortschaft von Traunstein in Oberbayern. Der ehemalige Weiler ist heute im Kernort aufgegangen.

Lage

Laut der Uraufnahme zwischen 1808 und 1864 lag die Bebauung östlich der heutigen Wasserburger Straße und östlich der heutigen Sudetenstraße.

Geschichte

Die Bürgerschaft Traunsteins wurde bereits 1513 in vier Viertel, denen jeweils ein Hauptmann vorgesetzt wurde, eingeteilt. Haid wurde Teil des vierten Viertels, welches damals mit Haidt heißler am Haidt, womit Haid mit Empfing gemeint ist, bezeichnet wurde.
Die letztmalige Erwähnung in den Amtlichen Ortsverzeichnissen für Bayern erfolgte in der Ausgabe von 1904 mit den Volkszählungsdaten von 1900.
Nachdem der Platz auf dem alten Gottesacker von 1639 im Zentrum der Stadt aufgrund des starken Bevölkerungsanstieges nicht mehr ausreichte, legte man 1908 den neuen Waldfriedhof in Haid an.
Am 6. Oktober 1912 wurde das neu erbaute Prinz-Ludwig-Heim, das erste Kaufmannserholungsheim im Königreich Bayern, in Haid nach zehn Monaten Bauzeit eingeweiht.
Im Oktober 1934 wurde mit dem Bau der Badenweiler-Kaserne der Wehrmacht in Haid begonnen. Die Bauzeit betrug ein Jahr. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Kaserne als Lazarett, danach zur Unterbringung von Displaced Persons. Später bezogen auch Zuwanderer aus der DDR die Gebäude. Von 1957 bis 1997 nutzte die Bundeswehr die Kaserne. Sie wurde 1964 in Prinz-Eugen-Kaserne umbenannt und 2002 abgerissen. Heute befindet sich an ihrer Stelle ein Gewerbegebiet.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1861 1871 1875 1885 1900
Einwohner 29 193 73 45 44
Wohngebäude 13 11

Einzelnachweise

  1. 1 2 K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 6 (Digitalisat).
  2. Uraufnahme (1808-1864). (Digitalisat). auf BayernAtlas
  3. Anton Kasenbacher: Traunstein. Chronik einer Stadt in Wort und Bild. Drei Linden Verlag, Grabenstätt 1980, S. 14.
  4. Am Anfang war das Salz. Die Geschichte der Stadt Traunstein. (PDF) In: traunstein.de. S. 15, abgerufen am 2. Juni 2022.
  5. Walter Brumm: Das Prinz-Ludwig-Heim in Traunstein. Vor genau 100 Jahren wurde es feierlich eingeweiht. In: Chiemgau-Blätter, Jahrgang 2012, Nr. 40 des Traunsteiner Tagblatts. 6. Oktober 2012, abgerufen am 2. Juni 2022.
  6. Das war die Kaserne in Traunstein. Erinnerungsausstellung in der »Alten Wache« im Rathaus bis 27. Mai. – Teil II. In: Chiemgau-Blätter, Jahrgang 2002, Nr. 19 des Traunsteiner Tagblatts. 11. Mai 2002, abgerufen am 31. Mai 2022.
  7. Das war die Kaserne in Traunstein. Erinnerungsausstellung in der »Alten Wache« im Rathaus bis 27. Mai. – Teil I. In: Chiemgau-Blätter, Jahrgang 2002, Nr. 18 des Traunsteiner Tagblatts. 4. Mai 2002, abgerufen am 31. Mai 2022.
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 287, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 311, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 54, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 6 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.