Hamburger Pokal
Voller Name LOTTO-Pokal
VerbandHFV
Gründung1951
Erstaustragung1951/52
Mannschaftenunterschiedlich
SpielmodusK.-o.-System
TitelträgerFC Teutonia 05 Ottensen (2. Titel)
RekordsiegerFC St. Pauli (7 Titel)
Qualifikation fürDFB-Pokal

Der Hamburger Pokal wird seit 1951/52 vom Hamburger Fußball-Verband veranstaltet.

Derzeit wird der Pokal unter dem Namen LOTTO-Pokal ausgetragen. Zuvor hatte der langjährige Sponsor, LOTTO Hamburg, den Pokal bereits, angelehnt an die jeweiligen hauseigenen Wettangebote, von 1983 bis 2001 unter der Bezeichnung Toto-Pokal und von 2001 bis 2019 unter dem Namen Oddset-Pokal unterstützt. Die letzte Namensänderung erfolgte dabei im Jahre 2019 als LOTTO Hamburg aus wirtschaftlichen Gründen aufhörte die Oddset-Wette als Sportwette weiter anzubieten. Geläufig sind darüber hinaus auch heute noch die Namen HFV-Pokal oder schlicht Pokal.

Der Sieger des Lotto-Pokals qualifiziert sich seit 1974 automatisch für den DFB-Pokal. Titelträger der Saison 2022/23 ist der FC Teutonia 05 Ottensen, welcher sich am 3. Juni 2023 im Finale gegen den TSV Sasel durchsetzen konnte.

Geschichte

Der Modus des Wettbewerbs wechselte stetig. In den ersten Jahren wurde der Pokal ohne Endspiel durchgeführt, da mehrere Vereine den Norddeutschen Pokal (welcher als „Vorrunde“ zum DFB-Pokal fungierte) erreichen konnten und damit ein Finale nicht notwendig war, um diese Vereine zu ermitteln – aus diesem Grund gibt es auch zu vielen Spielzeiten keinen offiziellen Sieger des Wettbewerbs. Ausnahmen von dieser Regel waren die Saisons 1954/55, in welcher der ASV Bergedorf 85 den Pokal gewann, und 1955/56, als Borussia Harburg vor 600 Zuschauern das Finale für sich entscheiden konnte. In den darauffolgenden Jahren sah die Ausführung des Turniers wieder kein Endspiel vor. Erst fast 20 Jahre später wurde 1973 wieder ein Finale ausgetragen, das der SC Poppenbüttel gewann und damit im selben Jahr am letztmals ausgetragenen Norddeutschen Pokal teilnehmen durfte.

Seit 1974 qualifizieren sich die Gewinner der jeweiligen Austragungen des HFV-Pokals nicht mehr für die 1. Runde des Norddeutschen Pokals, sondern direkt für den DFB-Pokal. Seit 1981/82 wird jede Pokalsaison mit einem Endspiel ausgetragen, da die Anzahl der Teilnehmer am DFB-Pokal stark verringert wurde und somit nur noch ein Hamburger Verein für den DFB-Pokal zugelassen wurde. An diesem Modus hat sich bis heute nichts verändert.

Den höchsten Sieg der Pokalgeschichte erzielte der damalige Oberligist FC Süderelbe in der 1. Runde der Saison 2023/24 mit einem 40:2 beim Moorburger TSV (Kreisklasse B).

Modus

Heute besteht der HFV-Pokal aus acht Runden (inklusive Finale), wobei es in den ersten Runden vereinzelt Freilose gibt, um spätestens ab dem Achtelfinale eine gerade Anzahl von Vereinen im Wettbewerb zu haben. Von Runde 1 bis 3 ist der Pokalwettbewerb in vier Gruppen (Süd/Ost, Bergedorf/Ost, Nord/Mitte und West/Pinneberg/Uetersen) aufgeteilt, um den Vereinen hohe Anfahrtskosten zu ersparen, wobei dies gleichzeitig auch bedeutet, dass bestimmte Vereine in den ersten Runden aufgrund der schwachen Gegner in ihrer Gruppe kaum gefordert werden, während in anderen Gruppen schon früh höherklassige Mannschaften ausscheiden können.

Der unterklassige Verein hat im Pokalwettbewerb immer Heimrecht. Eine Ausnahme stellt hierbei das Finale dar, das in der Regel auf neutralem Boden gespielt wird.

Teilnehmer

Startberechtigt am Hamburger Pokal sind alle Vereine, die im Hamburger Fußballverband Mitglied sind. Dafür ist keine Mindestliga notwendig (es dürfen also auch Klubs aus der untersten Liga für den Oddset-Pokal melden) und der Verein muss nicht mal aktiv im Ligabetrieb spielen (so nahm in den 1970er und 1980er Jahren regelmäßig der VfL Fosite aus Helgoland, welcher Mitglied im HFV ist, am Wettbewerb teil, obwohl Fosite nie im Ligabetrieb spielte). Allerdings ist kein Hamburger Verein für die Teilnahme am Wettbewerb verpflichtet, so dass manchmal auch Vereine nicht am Pokal teilnehmen, obwohl sie im Ligasystem aktiv sind.

Seit der Saison 2008/09 sind Zweitmannschaften für den Lotto-Pokal nicht mehr startberechtigt, da diese sich nicht mehr für den DFB-Pokal qualifizieren können.

Bisherige Sieger und Endspiele

SaisonSiegerGegnerErgebnisSpielstätteZuschauer
1954/55Bergedorf 85SC Sperber2:1 n. V.
1955/56Borussia HarburgSuS Bergedorf3:1Billtalstadion600
1957–72 nicht ausgetragen
1972/73SC PoppenbüttelGermania Schnelsen2:1Sportplatz Landesgrenze
1974–81 nicht ausgetragen
1981/82Bergedorf 85FC St. Pauli1:0Stadion Hoheluft1.136
1982/83Hummelsbütteler SVHEBC6:5 n. E.Adolf-Jäger-Kampfbahn3.400
1983/84 Altona 93FC St. Pauli3:0 Stadion Hoheluft 4.745
1984/85 Altona 93SV Lurup2:0 2.500
1985/86FC St. PauliHolsatia Elmshorn5:0Wilhelm-Koch-Stadion1.000
1986/87SC Concordia Altona 934:1 Stadion Hoheluft 1.100
1987/88Meiendorfer SVSC Concordia1:0 1.500
1988/89 Altona 93SC Concordia3:1 n. V. 2.000
1989/90SC Victoria HamburgVfL 932:1 n. V.Sportplatz am Rothenbaum2.500
1990/91Hamburger SV Amateure Altona 931:0 Stadion Hoheluft 1.435
1991/92Bergedorf 85FC St. Pauli Amateure3:2 3.372
1992/93Raspo ElmshornKS Polonia3:1Stadion an der Flurstraße1.026
1993/94 Altona 93VfL 934:3 n. V. Stadion Hoheluft 1.500
1994/951. SC NorderstedtFC St. Pauli Amateure5:4 n. E. 4.000
1995/96Hamburger SV AmateureSC Concordia3:1 n. V. 1.800
1996/97Hamburger SV AmateureVfL 934:2 n. E. 2.100
1997/98FC St. Pauli AmateureSC Vorwärts-Wacker 044:0 2.800
1998/991. SC NorderstedtHamburger SV Amateure2:1 n. V. 1.446
1999/2000TuS DassendorfSV Börnsen5:1 Adolf-Jäger-Kampfbahn 1.200
2000/01FC St. Pauli AmateureVfL Pinneberg3:1 3.300
2001/02USC PalomaSC Victoria Hamburg4:3 n. E.Stadion Hammer Park 3.000
2002/03Bergedorf 85FC St. Pauli Amateure2:1 Stadion Hoheluft 4.600
2003/04FC St. PauliBergedorf 852:0 7.072
2004/05FC St. PauliSV Halstenbek-Rellingen2:1 6.717
2005/06FC St. PauliMeiendorfer SV7:0 5.531
2006/07SC Victoria HamburgVfL 931:0 1.982
2007/08FC St. Pauli II1Bergedorf 851:0 1.819
2008/09SC Concordia Altona 932:1Millerntor-Stadion 2.934
2009/10SC Victoria HamburgSV Halstenbek-Rellingen1:0 Stadion Hoheluft 1.683
2010/11Eimsbütteler TVSC Vorwärts-Wacker 041:0 3.360
2011/12SC Victoria HamburgGermania Schnelsen2:1 4.443
2012/13SC Victoria HamburgFC Elmshorn2:1 n. V. 4.044
2013/14USC PalomaSC Condor3:2 n. E. 4.317
2014/15HSV Barmbek-UhlenhorstSC Condor2:0 4.700
2015/16Eintracht Norderstedt Altona 934:1 n. V. 4.705
2016/17Eintracht NorderstedtSV Halstenbek-Rellingen2:1 n. V. 3.193
2017/18TuS DassendorfNiendorfer TSV2:0 4.183
2018/19TuS DassendorfEintracht Norderstedt2:1 2.936
2019/20Eintracht NorderstedtTSV Sasel5:1Wolfgang-Meyer-Sportanlage 2
2020/21 nicht ausgetragen 3
2021/22FC Teutonia 05 Ottensen Altona 932:1Stadion Hoheluft 3.014
2022/23FC Teutonia 05 OttensenTSV Sasel1:0 3.961
1 
Da ab der DFB-Pokal-Saison 2008/09 Zweitvertretungen von Profimannschaften im DFB-Pokal nicht mehr startberechtigt waren, war der Finalgegner Bergedorf 85 hierfür qualifiziert.
2 
Infolge der COVID-19-Pandemie fand das Spiel ohne Zuschauer statt.
3 
Der LOTTO-Pokal Hamburg 2020/21 wurde Ende Mai 2021 abgebrochen. Der Hamburger Fußball-Verband wollte den klassenhöchsten Verein des Verbandes für den DFB-Pokal melden, jedoch wurden nach der Annullierung der Regionalliga Nord 2020/21 der FC Teutonia 05 Ottensen, Eintracht Norderstedt und Altona 93 als gleichplatziert angesehen. Nach dem Verzicht von Altona spielten Norderstedt und Ottensen den DFB-Pokalteilnehmer in einem Playoff-Spiel aus. Norderstedt gewann mit 1:0.

Rangliste der Sieger und Finalisten

(Stand: 3. Juni 2023)

Rekordgewinner des Hamburger Pokals ist der FC St. Pauli mit 7 Siegen bei 12 Finalteilnahmen, wovon die 2. Mannschaft des FC St. Pauli 3 Siege und 6 Finalteilnahmen errungen hat. Zudem gewann der FC St. Pauli den Pokal als einzige Mannschaft drei Mal hintereinander, in den Jahren 2004 bis 2006.

Der erfolgloseste Finalteilnehmer ist der VfL 93, der trotz vier Finalteilnahmen den Pokal noch nie gewinnen konnte.

7 Titel 
5 Titel 
4 Titel 
4 Titel 
3 Titel 
2 Titel 
2 Titel 
2 Titel 
1 Titel 
1 Titel 
1 Titel 
1 Titel 
1 Titel 
1 Titel 
Titelträger des Hamburger Pokals aus Hamburg
5 Titel 
3 Titel 
1 Titel 
Titelträger im Hamburger Umland


RangKlubSiegeJahr(e)FT
1 FC St. Pauli / FC St. Pauli II171986, 1998, 2001, 2004, 2005, 2006, 200812
2 Eintracht Norderstedt251995, 1999, 2016, 2017, 20206
SC Victoria Hamburg51990, 2007, 2010, 2012, 20136
4 Altona 9341984, 1985, 1989, 19949
5 Bergedorf 8541955, 1982, 1992, 20036
6 Hamburger SV II331991, 1996, 19974
7 TuS Dassendorf32000, 2018, 20193
8 SC Concordia21987, 20095
9 USC Paloma22002, 20142
FC Teutonia 05 Ottensen22022, 20232
11 FC Elmshorn4119932
Meiendorfer SV119882
13 HSV Barmbek-Uhlenhorst120151
Eimsbütteler TV120111
Borussia Harburg119561
Hummelsbütteler SV119831
SC Poppenbüttel119731
18 VfL 93-4
19 SV Halstenbek-Rellingen-3
20 SC Condor-2
TSV Sasel-2
SC Vorwärts-Wacker 04-2
23 TSG Bergedorf 5-1
SV Börnsen-1
HEBC-1
Holsatia im Elmshorner MTV6-1
SV Lurup-1
Niendorfer TSV-1
VfL Pinneberg-1
KS Polonia-1
Germania Schnelsen-1
SC Sperber-1
1 
Die Titel in den Jahren 1998, 2001 und 2008 wurden von der 2. Mannschaft des FC St. Pauli,
0.den FC St. Pauli Amateuren bzw. FC St. Pauli II, gewonnen.
2 
Die Titel in den Jahren 1995 und 1999 wurden noch unter dem Namen 1. SC Norderstedt gewonnen.
3 
Die Titel in den Jahren 1991, 1996 und 1997 wurden noch unter dem Namen Hamburger SV Amateure gewonnen.
4 
Der Titel im Jahre 1993 wurden noch unter dem Namen Raspo Elmshorn gewonnen.
5 
Die Finalteilnahme im Jahre 1956 erfolgte noch unter dem Namen SuS Bergedorf.
6 
Die Finalteilnahme im Jahre 1986 erfolgte noch unter dem Namen Holsatia Elmshorn.

Einzelnachweise

  1. ifosta.de: Hamburger Pokal
  2. HFV gibt bekannt: Oddset-Pokal erhält neuen Namen. amateur-fussball-hamburg.de, abgerufen am 30. August 2019.
  3. Oddset hat in Hamburg ausgewettet! In: bild.de. Bild, 20. Mai 2019, abgerufen am 30. August 2019.
  4. 1 2 Titel verteidigt: Graudenz macht den Unterschied – Teutonia 05 ringt Sasel nieder! In: hfv.de. 3. Juni 2023, abgerufen am 5. Juni 2023.
  5. 40:2! FC Süderelbe mit dem höchsten Pokalsieg der Geschichte! In: fupa.net. 22. Juli 2023, abgerufen am 25. Juli 2023.
  6. Fußball in Kürze. In: Hamburger Abendblatt. 2. Juli 1973, ISSN 0949-4618, S. 17 (abendblatt.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 7. März 2022]).
  7. Hamburgs Sport am Wochenende. In: Hamburger Abendblatt. 29. Juni 1973, ISSN 0949-4618, S. 12 (abendblatt.de [PDF; 1,3 MB; abgerufen am 7. März 2022]).
  8. Richtige Einstellung fehlte. In: Hamburger Abendblatt. 28. Mai 1982, ISSN 0949-4618, S. 10 (abendblatt.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 7. März 2022]).
  9. Folke Havekost: Traum von Bayern, BVB oder HSV: Teutonia Ottensen steht im DFB-Pokal! In: Hamburger Morgenpost. 21. Mai 2022, abgerufen am 22. Mai 2022.
  10. LOTTO-Pokal-Finale ohne Zuschauer. In: fussifreunde.de. 17. August 2020, abgerufen am 24. August 2020.
  11. Entscheidungsspiele zur Teilnahme am DFB-Pokal, hfv.de, abgerufen am 28. Mai 2021
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