Hammermühle (oberfränkisch: Home-miel) ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet des Marktes Kasendorf im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Die Einöde lag auf einer Höhe von 324 m ü. NHN in gut 100 Meter Entfernung ostwärts des Zusammenflusses von Friesenbach und Aubach. Die Pulvermühle befand sich flussaufwärts 400 Meter westlich, das Hammerhaus 300 Meter östlich.

Geschichte

Der Ort wurde 1398 als „Hammer“ erstmals urkundlich erwähnt, ab 1526 meist „Hammermühle“ genannt, 1566 auch als „Thonmühl“ bezeichnet. Die Einöde war ursprünglich eine Hammermühle, die im 16. Jahrhundert wohl einen Besitzer mit dem Familiennamen Thon hatte. Der Ort wurde zuweilen auch „Untere Hammermühle“ genannt zur Unterscheidung von der Oberen Hammermühle, die wahrscheinlich identisch ist mit der Pulvermühle.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Hammermühle aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das Giech’sche Herrschaftsgericht Thurnau aus. Das Amt Thurnau war Grundherr der Mühle.

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Patrimonialgericht Thurnau. Mit dem Gemeindeedikt wurde Hammermühle dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Peesten und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Döllnitz zugewiesen.

Die Hammermühle, in der in einem Pochwerk Eisenerz zerkleinert wurde, bestand über 600 Jahre. 1914 wurde das Anwesen verkauft und die Gebäude abgerissen.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1861187118851900
Einwohner 8585
Häuser 11
Quelle

Religion

Hammermühle war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Hutschdorf) gepfarrt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte die Umpfarrung nach St. Johannes (Kasendorf).

Literatur

Fußnoten

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „håmemīl“.
  2. Hammermühle im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 53.
  4. 1 2 R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 599.
  5. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 751f.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1900 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1021 (Digitalisat).
  10. 1 2 K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1069 (Digitalisat).

Koordinaten: 50° 2′ 35,6″ N, 11° 24′ 13,2″ O

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