Hannu Manninen
Voller Name Hannu Kalevi Manninen
Nation Finnland Finnland
Geburtstag 17. April 1978
Geburtsort Rovaniemi, Finnland Finnland
Größe 189 cm
Gewicht 83 kg
Karriere
Disziplin Nordische Kombination
Skilanglauf
Verein Ounasvaaran Hiihtoseura
Nationalkader seit 1993
Status zurückgetreten
Karriereende 2018
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × 1 × 1 ×
WM-Medaillen 3 × 1 × 2 ×
JWM-Medaillen 3 × 2 × 0 ×
Teilnehmer in der Nordischen Kombination
 Olympische Winterspiele
Silber 1998 Nagano Team
Gold 2002 Salt Lake City Team
Bronze 2006 Turin Team
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 1997 Trondheim Team
Gold 1999 Ramsau Team
Bronze 2001 Lahti Team
Bronze 2003 Val di Fiemme Team
Gold 2007 Sapporo Team
Gold 2007 Sapporo Sprint
 Nordische Junioren-Ski-WM
Silber 1994 Breitenwang Mannschaft
Gold 1995 Gällivare Einzel
Silber 1996 Asiago Einzel
Gold 1998 St. Moritz Einzel
Gold 1998 St. Moritz Mannschaft
Nordische Kombination
Debüt im Weltcup 04. März 1994
Gesamtweltcup 01. (2003/04, 2004/05,
2005/06, 2006/07)
Sprintweltcup 01. (2003/04, 2004/05,
2005/06)
WC-Siege (Einzel) 48 (Details)
WC-Siege (Team) 10 (Details)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel/Gundersen 19 17 8
 Sprint 23 10 6
 Massenstart 6 0 1
 Team 5 2 0
 Teamsprint 5 0 0
Skilanglauf
Debüt im Weltcup 6. März 1993
Gesamtweltcup 60. (2002/03)
Sprintweltcup 31. (2002/03)
 

Hannu Kalevi Manninen (* 17. April 1978 in Rovaniemi) ist ein ehemaliger finnischer Nordischer Kombinierer. Manninen gewann viermal (2004, 2005, 2006 und 2007) den Gesamtweltcup der Nordischen Kombination. Die ehemalige Skilangläuferin Pirjo Muranen ist seine Schwester.

Werdegang

Seine ersten Erfolge konnte Manninen bereits als Juniorensportler feiern. So gehörte er bereits als noch 15-jähriger bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1994 dem finnischen Team an, das im österreichischen Breitenwang die Silbermedaille in der Nordischen Kombination gewann. Ein Jahr später konnte er im schwedischen Gällivare bereits den Einzeltitel in dieser Disziplin gewinnen. Nachdem er 1996 im italienischen Asiago den zweiten Platz belegt hatte, gewann er bei seinen letzten Juniorentitelkämpfen 1998 in St. Moritz im Einzel und mit der Mannschaft die Goldmedaille.

Lange Zeit haftete ihm der Makel an, keine einzige Einzelmedaille bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften oder bei Olympischen Winterspielen erreicht zu haben. Besonders deutlich wurde diese Leistungsdiskrepanz zwischen Weltcup und Großereignissen bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin: Nachdem Manninen zuvor die letzten sieben Weltcuprennen gewonnen hatte, erreichte er in den olympischen Einzeldisziplinen als Topfavorit nur den neunten und zwölften Rang. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Sapporo konnte er erstmals im Sprint einen Weltmeisterschaftstitel gewinnen.

Mit der finnischen Staffel feierte Manninen dagegen zahlreiche Erfolge: Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City wurde er Staffel-Olympiasieger. 2006 in Turin erreichte die Staffel den dritten Platz. Bei den Weltmeisterschaften 1999 in Ramsau gewann Manninen Mannschaftsgold, bei den Weltmeisterschaften 2001 in Lahti, den Weltmeisterschaften 2003 im italienischen Val di Fiemme jeweils die Bronzemedaille und bei den Weltmeisterschaften 2007 die Goldmedaille.

Viel Aufsehen erregte Manninen wegen einer angeblichen Unsportlichkeit (Abdrängen) gegenüber Ronny Ackermann bei einem Weltcup-Rennen. Im Ziel stocherte Ackermann mit seinem Stock auf Manninen ein, entschuldigte sich später aber für diese Aktion bei seinem Kontrahenten. Zur Überraschung der Öffentlichkeit überreichte Hannu Manninen die Trophäe anlässlich der Wahl von Ackermann zu Deutschlands Sportler des Jahres 2005.

Manninen nahm vereinzelt auch als Skilangläufer an Wettkämpfen teil. Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City erreichte er Rang acht im 1,5-km-Sprint. Im Skilanglauf-Weltcup ist ebenfalls ein achter Platz sein bestes Ergebnis.

Am 29. Mai 2008 gab er seinen Rücktritt bekannt. Zur olympischen Wintersaison 2009/2010 kehrte Manninen zurück. Im finnischen Kuusamo bestritt er am 28. November 2009 seinen ersten Weltcup-Wettkampf nach seinem Comeback und belegte den zweiten Platz. Einen Tag später konnte er den ersten Weltcup-Sieg nach seiner Pause feiern. Bei den Spielen erreichte er in den Einzelwettbewerben die Ränge 4 und 13 sowie mit dem Team den 7. Platz. 2011 beendete er erneut seine Karriere. Im Winter 2016/17 gab er erneut ein Comeback und nahm am 7. Januar 2017 in Lahti sowie zwei Wochen später in Chaux-Neuve wieder an Weltcup-Wettkämpfen teil. In der folgenden Saison startete er erneut im Weltcup mit einem 9. Rang als beste Platzierung. Bei seinen sechsten Olympischen Spielen in Pyeongchang wurde er im Einzel von der Normalschanze 23. und mit der Mannschaft 6. Im März 2018 wurde er mit der Holmenkollen-Medaille geehrt.

Hannu Manninen ist mit Heli Manninen verheiratet. Sie haben zusammen drei Söhne. Er ist Pilot bei der Finnair.

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Mit 48 Weltcupsiegen im Einzel war Manninen bis zum März 2022 Rekordhalter. Der 24-jährige Norweger Jarl Magnus Riiber gewann am 13. März in Schonach im Schwarzwald seinen 49. Einzel-Weltcup und überholte Manninen.

Nr. Datum Ort Disziplin
1.8. März 1996 FalunGundersen
2.11. Januar 1997 SaalfeldenGundersen
3.8. März 1997 LahtiGundersen
4.11. Dezember 1997 Steamboat SpringsSprint
5.29. Dezember 1997 OberwiesenthalSprint
6.21. November 1998 RovaniemiGundersen
7.24. November 1998 RovaniemiSprint
8.29. November 1998 LillehammerSprint
9.10. Dezember 1998 Steamboat SpringsSprint
10.29. Dezember 1998 OberwiesenthalSprint
11.4. März 2000 LahtiSprint
12.16. März 2002 OsloSprint
13.29. November 2002 KuusamoSprint
14.15. Dezember 2002 HarrachovSprint
15.13. Dezember 2003 Val di FiemmeMassenstart
16.10. Januar 2004 SeefeldSprint
17.11. Januar 2004 SeefeldGundersen
18.25. Januar 2004 SapporoMassenstart
19.27. Januar 2004 SapporoSprint
20.15. Februar 2004 OberstdorfSprint
21.28. Februar 2004 OsloSprint
22.28. November 2004 KuusamoSprint
23.30. Dezember 2004 OberhofGundersen
24.6. Januar 2005 SchonachGundersen
25.8. Januar 2005 SeefeldSprint
26.9. Januar 2005 SeefeldGundersen
27.23. Januar 2005 LiberecSprint
28.29. Januar 2005 SapporoMassenstart
29.30. Januar 2005 SapporoGundersen
30.4. März 2005 LahtiSprint
31.13. März 2005 OsloSprint
32.25. November 2005 KuusamoGundersen
33.3. Dezember 2005 LillehammerGundersen
34.4. Dezember 2005 LillehammerSprint
35.30. Dezember 2005 OberhofGundersen
36.6. Januar 2006 SchonachGundersen
37.14. Januar 2006 Val di FiemmeMassenstart
38.15. Januar 2006 Val di FiemmeSprint
39.21. Januar 2006 HarrachovSprint
40.22. Januar 2006 HarrachovGundersen
41.28. Januar 2006 SeefeldSprint
42.29. Januar 2006 SeefeldGundersen
43.18. März 2006 SapporoMassenstart
44.30. Dezember 2006 RuhpoldingGundersen
45.4. Februar 2007 ZakopaneMassenstart
46.29. November 2009 KuusamoGundersen
47.2. Januar 2010 OberhofGundersen
48.6. März 2010 LahtiGundersen

Weltcupsiege im Team

Nr. Datum Ort Disziplin
1.3. Januar 1996 Reit im WinklTeamsprint1
2.2. Januar 1997 Reit im WinklTeamsprint1
3.30. Januar 1997 HakubaStaffel2
4.5. Januar 1998 Reit im WinklTeamsprint3
5.5. Januar 1999 Reit im WinklTeamsprint3
6.21. Januar 2001 Park CityStaffel (Massenstart)4
7.14. Februar 2004 OberstdorfStaffel4
8.11. Februar 2005 PragelatoStaffel5
9.3. Januar 2007 RuhpoldingTeamsprint6
10.14. Januar 2007 Lago di TeseroStaffel7
2 
Mit Samppa Lajunen und Jari Mantila.
4 
Mit Samppa Lajunen und Jaakko Tallus.
7 
Mit Ville Kähkönen, Jaakko Tallus und Anssi Koivuranta.

Statistik

Teilnahmen an Olympischen Winterspielen

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NH (NK) Sprint LH (NK) Gundersen LH (NK) Staffel (NK) Sprint (LL)
Nagano 19982.
Salt Lake City 200214.7.1.8.
Turin 20069.12.3.
Vancouver 201013.4.7.
Pyeongchang 201823.6.

Teilnahmen an Weltmeisterschaften

Jahr und Ort Wettbewerb
Sprint Gundersen NH Gundersen LH Mannschaft NH Mannschaft LH
1997 Trondheim6.2.
1999 Ramsau4.1.
2001 Lahti6.4.3.
2003 Val die Fiemme27.11.3.
2005 Oberstdorf8.9.4.
2007 Sapporo1.6.1.
2011 Oslo21.16.7.
2017 Lahti24.5.

Weltcup-Gesamtplatzierungen

SaisonPlatzPunkte
1993/9460.33
1994/9540.150
1995/968.639
1996/975.875
1997/985.763
1998/992.1667
1999/20009.898
2000/0111.700
2001/028.911
2002/034.678
2003/041.1392
2004/051.1466
2005/061.1500
2006/071.765
2007/0814.333
2009/108.474
2010/1139.39
2016/1759.13
2017/1855.17

Einzelnachweise

  1. Startliste der Weltcupveranstaltung in Kuusamo (PDF; 84 kB)
  2. Ergebnis der Weltcupveranstaltung am 28. November 2009 in Kuusamo
  3. Holmenkollmedaljen 2018 (Memento des Originals vom 12. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf skiforeningen.no (norwegisch), abgerufen am 11. November 2018
  4. Comeback mit 38 – sueddeutsche.de
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