Hans Frohwein (* 8. April 1887 in Mainz; † 5. August 1956 in Wiesbaden) war ein deutscher Diplomat.
Leben
Hans Frohwein studierte zunächst an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft. Wie Leon Warschawsky wurde er 1905 im Corps Suevia Heidelberg recipiert. Als Inaktiver wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und die Philipps-Universität Marburg. Er bestand das Assessorexamen und wurde 1910 in Heidelberg zum Dr. iur. promoviert. Im Deutschen Heer (Deutsches Kaiserreich) nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Danach war er kurze Zeit im Preußischen Justizministerium und als Richter am Landgericht Frankfurt am Main tätig, bevor er 1921 in den Diplomatischen Dienst aufgenommen wurde. Nach erster Tätigkeit in der deutschen Botschaft in Rom wurde er 1923 zum Legationsrat 1. Klasse befördert. 1924–1926 war Frohwein an das deutsche Generalkonsulat in New York abgeordnet. Er war danach im Auswärtigen Amt in Berlin tätig und wurde 1932/33 Generalsekretär der Deutschen Delegation bei der Genfer Abrüstungskonferenz. Von 1936 bis 1940 vertrat er als Gesandter das Deutsche Reich in Estland. Zum 1. März 1937 war er in die NSDAP eingetreten (Mitgliedsnummer 3.810.741). 1941 wurde er in die Deutsche Waffenstillstandskommission (1940–1944) in Paris entsandt. Frohwein war bis 1945 im Auswärtigen Amt und ab 1946 als Wirtschaftsjurist in Wiesbaden tätig.
Siehe auch
Literatur
- Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1, S. 622 f.
- Armin Danco: Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg, 3. Auflage (Mitglieder 1810–1985), Heidelberg 1985, Nr. 883
- Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie, 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und Deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer. Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 152 f.
- Ludwig Biewer: Die Gesandtschaft des Deutschen Reiches in Tallinn/Reval und die deutsch-estnischen Beziehungen 1918 bis 1940