Johann Emil Rudolf Herrmann (* 8. März 1858 in Berlin; † 21. Juli 1942 ebenda; alternative Namen: Johann Hermann, Hans Hermann) war ein deutscher Landschafts- und Genremaler des Realismus, Naturalismus und deutschen Impressionismus.
Leben
Herrmann studierte an der Kunstakademie Berlin unter Otto Knille, Karl Gussow und Christian Wilberg sowie an der Kunstakademie Düsseldorf unter Eugen Dücker. In der Landschafterklasse des Letzteren hielt er sich von 1879 bis 1882 auf. Regelmäßige Studienreisen führten ihn nach Holland, wo er unter anderem die Art Summer School von George Hitchcock besuchte, nach Frankreich und Italien. Er pflegte Freundschaften und Zusammenarbeit mit vielen bekannten Künstlern seiner Zeit. So war er Gründungsmitglied der Gruppe der Vereinigung der XI (mit Max Liebermann und Walter Leistikow) und der Berliner Akademie. Ab 1879 stellte er regelmäßig u. a. in Berlin (Akademie und Große Kunstausstellung), München (Glaspalast), Düsseldorf, Dresden und im Ausland aus. Herrmann illustrierte 1886 bis 1890 für die Gartenlaube. Im Laufe seines Lebens schuf er vorwiegend Landschafts-, Genre- und Stillleben zwischen Realismus, Naturalismus und Impressionismus, überwiegend in zahlreichen Gemälden und Aquarellen holländische Straßenszenen und -landschaften.
Hans Herrmann starb 1942 im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung in der Rolandstraße 6 in Berlin-Nikolassee an Herzmuskelschwäche. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Zehlendorf. Von 1987 bis 2009 war die letzte Ruhestätte von Hans Herrmann als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. An ihn erinnert auch eine Inschriftentafel am Erbbegräbnis der Familie Herrmann auf dem Friedhof der Bethlehemsgemeinde in Berlin-Kreuzberg.
Werke (Auswahl)
- Fischerdorf an der Zuidersee
- Werft an der Zuidersee
- Holländische Grachtenansicht
- Blick über die Singelgracht auf die Lutherkirche in Amsterdam (Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven)
- Fischmarkt an einer Gracht in Amsterdam
- Die Westerkerk in Amsterdam
Literatur
- Herrmann, Hans. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 509–510 (Textarchiv – Internet Archive).
- Axel Holck: Hans Herrmann. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 11: Hasselmus–Hven. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1921, S. 354 (dänisch, runeberg.org).
- Hans Zeeck: Hans Herrmann. 8. März 1858 bis 21. Juli 1942. In: Die Kunst im Dritten Reich. Bd. 7 (1943), Folge 3, März 1943, S. 66–71.
- Herrmann, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 430.
- Herrmann, Hans (Joh. Emil Rudolf). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 496–497.
- Ludwig Pietsch: Hans Herrmann. In: Velhagen & Klasings Monatshefte. Jg. 22 (1907/08), Bd. 1, Heft 1, September 1907, S. 7–20.
Weblinks
- Hans Hermann (1858–1942), Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
Einzelnachweise
- ↑ ULAN
- ↑ Hans Herrmann (1858-1942) Flowermarket in Amsterdam, the Munt beyond; signed 'Hans Hermann' (lower right). Eine Los-Beschreibung von Christie’s
- ↑ Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 147.
- ↑ Richard Muther: Geschichte Der Malerei Im Neunzehnten Jahrhundert.
- ↑ Sterberegister StA Zehlendorf von Berlin, Nr. 620/1942
- ↑ Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 674.
- ↑ Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. S. 221.