Reichsgraf Hans von Oppersdorff (* 25. März 1832 in Oberglogau, Provinz Schlesien; † 12. Oktober 1877 in Geppersdorf, Mähren) war ein deutscher Großgrundbesitzer. Vor und nach der Deutschen Reichsgründung war er Mitglied des Reichstags.

Leben

Hans Graf von Oppersdorff war der Sohn des Grafen Eduard von Oppersdorff und dessen ersten Frau Caroline geb. Gräfin Odrowoncz-Sedlnitzky von Choltitz. Wie alle Oppersdorff war er katholisch. Er besuchte das Matthias-Gymnasium in Breslau und studierte an den Universitäten Bonn und Berlin. 1852 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn. Er heiratete Elisabeth de Talleyrand-Périgord, eine Urgroßnichte des französischen Außenministers Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord.

Oppersdorff war Erbherr der Herrschaft Geppersdorf-Troplowitz und Besitzer des Ritterguts Schönwiese. Er war Lieutenant im 6. Landwehr-Husaren-Regiment, Kammerherr, Landesältester und Kreisdeputierter des Kreises Leobschütz.

1862/63 und 1866/67 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Oppeln 9 dem Preußischen Abgeordnetenhaus an. Während seiner ersten Parlamentszugehörigkeit gehörte er der Fraktion des Zentrums an, während seiner zweiten der Fraktion der Freikonservativen Partei.

Von Februar bis August 1867 saß er für den Wahlkreis Oppeln 10 (Neustadt O.S.) und die Freikonservative Vereinigung im Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes. Bei der Reichstagswahl 1871 kam er für denselben Wahlkreis in den Reichstag (Deutsches Kaiserreich). Am 28. Februar 1873 legte er sein Reichstagsmandat nieder.

Der Bergwerksbesitzer und K.u.k. Kämmerer Eduard Karl von Oppersdorff war sein Halbbruder.

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf 1902. S. 141.
  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928.
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5, S. 188.

Einzelnachweise

  1. 1 2 NDB (2004)
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 245, Kurzbiographie S. 446.
  3. Pierer’s Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 319.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 90.
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