Hans Freiherr von Pechmann (* 1. April 1850 in Nürnberg; † 19. April 1902 in Tübingen) war ein deutscher Chemiker.
Leben
Pechmann studierte Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde 1869 im Corps Isaria aktiv. Als Inaktiver wechselte er an die Königliche Universität zu Greifswald. Mit einer Doktorarbeit bei Heinrich Limpricht wurde er dort zum Dr. phil. promoviert. Im Jahr 1888 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Bis 1895 war er Professor in München. Anschließend wirkte er bis 1902 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Er unterhielt ein enges freundschaftliches und fachliches Verhältnis zu Eduard Buchner. Kurz nach seinem 52. Geburtstag schied Pechmann in Folge eines schweren Nervenleidens durch Freitod aus dem Leben. Die Nachfolge trat 1902 Wilhelm Wislicenus (1861–1922) an.
Er entdeckte das Diazomethan (1894) und das Polyethylen (1898).
Werke
- Anleitung zur quantitativen Analyse nach Cl. Zimmermann : zum Gebrauche im chemischen Laboratorium des Staates zu München. - 10. Aufl. - München : Chemisches Laboratorium des Staates, 1901. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Volhard's Anleitung zur Qualitativen chemischen Analyse. - München : Chemisches Laboratorium des Staates, 1901. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Literatur
- Adalbert Freiherr von Pechmann: Pechmann, Freiherren von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 151 (Digitalisat). (Familienartikel)
- Ber. dtsch. chem. Ges. 27, S. 1888 ff (1894)
- Ber. dtsch. chem. Ges. 28, S. 855 ff (1895)
Weblinks
- Literatur von und über Hans von Pechmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Hans von Pechmann bei academictree.org
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 173/519.
- ↑ Louis Fieser, Mary Fieser: Organische Chemie, Verlag Chemie Weinheim, 2. Auflage, 1972, S. 1437, ISBN 3-527-25075-1.
- ↑ Dissertation: Ueber die Sulfosäuren des Paratoluidins.
- ↑ Ernst Trommsdorff: Dr. Otto Röhm - Chemiker und Unternehmer. Econ, Düsseldorf/Wien 1976, ISBN 3-430-19130-0, S. 19.
- ↑ Rolf Ukrow in "Nobelpreisträger Eduard Buchner (1860 - 1917) Ein Leben für die Chemie der Gärungen und - fast vergessen - für die organische Chemie", Dissertation 2004, Berlin, auf Seite 169 (PDF; 8,5 MB).
- ↑ Familienchronik Wislicenus (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive).
- ↑ H. v. Pechmann: Ueber Diazomethan. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 27. Jahrgang, Nr. 2, 1894, S. 1888–1891, doi:10.1002/cber.189402702141.
- ↑ H. v. Pechmann: Ueber Diazomethan. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 28. Jahrgang, Nr. 1, 1895, S. 855–861, doi:10.1002/cber.189502801189.