Hansa-Brandenburg NW
TypSchwimmer-Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Hansa- und Brandenburgische Flugzeug-Werke
Erstflug 1916
Indienststellung 16. August 1916
Produktionszeit

1916–1917

Stückzahl 13 B-Flugzeuge
48 BFT-Flugzeuge

Die Hansa-Brandenburg NW war ein deutsches Marineflugzeug im Ersten Weltkrieg. Sie gehörte zur Gattung „Unbewaffnetes zweisitziges Schwimmerflugzeug, kurz B, bzw.“ „B-Flugzeug mit FT-Sender“, kurz BFT, und diente als maritimes Aufklärungsflugzeug.

Entwicklung

Ernst Heinkel entwarf die Hansa-Brandenburg NW 1916 als leichteren und schnelleren Nachfolger der gleichfalls von ihm entwickelten Hansa-Brandenburg W von 1914. Der Prototyp wurde am 12. Januar 1916 bestellt, mit der Marine-Nummer 602 am 30. Mai 1916 nach Warnemünde geliefert und am 16. August 1916 abgenommen. Ein zweiter Erprobungsträger aus dem Lizenznachbau der Firma Gotha wurde am 27. Mai 1916 bestellt, mit der Marine-Nummer 756 am 2. Oktober 1916 nach Warnemünde geliefert und am 19. November 1916 abgenommen. Insgesamt wurden 61 Stück gebaut, 30 davon als Lizenz bei der Gothaer Waggonfabrik. Die beiden Schwimmer waren 5,45 m lang bei einer Breite von 0,91 m und einem Gewicht von 100 kg bzw. 83 kg beim Lizenznachbau. Das Volumen des Schwimmers betrug 1.750 l und beim Lizenznachbau 1.700 l. Der Propeller wurde von der Firma Dr. Rathjen zugeliefert, beim Gotha-Lizenznachbau stammte der Propeller von der Firma Reschke.

Bekannte Marinenummern

MarinenummerHerstellerStückzahl
486–489Hansa-Brandenburg3
517–526Hansa-Brandenburg10
563–570Hansa-Brandenburg8
601–608Hansa-Brandenburg8
752–781Gotha30
gesamt59

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung2
Länge9,85 m
Spannweite16,27 m Oberflügel, 15,27 m Unterflügel
Höhe3,75 m
Flügelfläche55 m²
Querruder4,20 m²
Höhenruder1,44 m²
Seitenruder0,85 m²
Leermasse1032–1052 kg
Startmasse1575–1614 kg
Höchstgeschwindigkeit122 km/h in NN
Steigzeit auf 1000 m9,5 min
Steigzeit auf 2000 m22,5 min
Dienstgipfelhöhe3000 m
Reichweite600 km
Brennstofftank354 l (280 l beim Lizenznachbau)
Flugdauer6 h (5 h beim Lizenznachbau)
Propellerdurchmesser2,75 m mit 1,7 er Steigung (2,86 m mit 1,55 er Lizenz)
Triebwerkein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Mercedes D III, mit 160 PS (118 kW) Nennleistung

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3, S. 76/77.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8, S. 25, 89 und 144.
Commons: Hansa-Brandenburg NW – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8, S. 144.
  2. 1 2 Atlas deutscher und ausländischer Seeflugzeuge. (PDF) S. 148/149/37, abgerufen am 6. Juni 2022.
  3. Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3, S. 76.
  4. Volker Koos: Ernst Heinkel: Vom Doppeldecker zum Strahltriebwerk. Delius Klasing, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-1906-0, S. 38.
  5. 1 2 Jörg Biber: Das Seeflugzeug-Versuchs-Kommando Warnemünde. Media Script, Berlin 2023, ISBN 978-3-9822979-1-0, S. 262.
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