Harald Mothes | ||
Harald Mothes (1986) | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 28. November 1956 | |
Geburtsort | DDR | |
Größe | 177 cm | |
Position | Mittelfeldspieler / Stürmer | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
–1972 | BSG Motor Lößnitz | |
1972–1974 | BSG Wismut Aue | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1974–1976 | BSG Wismut Aue II | 23 | (5)
1975–1976 | BSG Wismut Aue | 12 | (1)
1976–1978 | ASG Vorwärts Plauen | 24 (13) |
1978–1990 | BSG / FC Wismut Aue | 291 (87) |
TSV Ampfing | ||
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1984–1988 | DDR Olympia | 29 (3) |
1984 | DDR | 1 (0) |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Harald Mothes (* 28. November 1956) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.
Sportliche Laufbahn
BSG-/ASG-Stationen
Harald Mothes kam im Sommer 1972 von der Nachwuchsabteilung der BSG Motor Lößnitz zum DDR-Oberligisten BSG Wismut Aue ins benachbarte Lößnitztal. In dessen Nachwuchsmannschaften wurde er als offensiver Mittelfeldspieler und als Stürmer eingesetzt und war schon in dieser Zeit spielintelligent und torgefährlich.
Im Frühjahr und Sommer 1975 hatte Wismut Aue einige Stammspieler längerfristig ersetzen müssen. So leisteten ab Mai Konrad Schaller und Lothar Schmiedel ihren Reservedienst bei der Armee und fielen ein halbes Jahr aus. Dietmar Pohl, der ebenfalls für den Armeedienst vorgesehen war, verletzte sich in seinem letzten Spiel am 3. Mai 1975 gegen den FC Carl Zeiss Jena so schwer, dass er dann später seine Laufbahn beenden musste. Da außerdem die langjährigen Stammspieler Ernst Einsiedel und Manfred Weikert ihre Karriere beendeten und es keine externen Neuzugänge gab, hatte die Mannschaft einen großen Aderlass zu verzeichnen. So musste Trainer Bringfried Müller notgedrungen den Kader mit Spieler aus dem Nachwuchsbereich ergänzen. Außer Harald Mothes stieß noch das Torhütertalent Jörg Weißflog zur 1. Mannschaft. Am 27. August 1975 wurde Mothes beim 1:1 in Riesa zum ersten Mal eingewechselt. Sein erstes Oberligator erzielte er am 9. Oktober 1976 im Heimspiel gegen den HFC Chemie (1:1). Den ganz großen Durchbruch schaffte er bis dahin aber noch nicht.
Vom November 1976 bis April 1978 musste er die Mannschaft verlassen, um seinen Armeedienst zu absolvieren. Während dieser Zeit spielte er bei der ASG Vorwärts Plauen in der zweitklassigen Liga. Ab Mai 1978 stand er Wismut Aue wieder zur Verfügung. Trainer der Mannschaft war inzwischen Manfred Fuchs. Ab dieser Zeit entwickelte sich Harald Mothes schrittweise zu einem der besten und torgefährlichsten Spieler der Wismut-Elf.
Zum Ende seiner Laufbahn musste der 1,77 Meter gelernte Schlosser miterleben, wie er mit dem FC Wismut Aue nach einer desolaten Saison 1989/90 in die DDR-Liga abstieg, nachdem die Veilchen jahrelang erfolgreich gegen den Abstieg gekämpft hatten und 1984/85 und 1986/87 sich unter den Trainern Hans-Ulrich Thomale und Hans Speth sogar zweimal für den UEFA-Pokal qualifizieren konnte. Harald Mothes gehörte in seiner aktiven Zeit zu den besten Auer Spielern und war in diesem Zeitraum einer der torgefährlichsten Spieler der DDR-Oberliga. Von 1975 bis 1990 bestritt er 303 Oberliga-Spiele und schoss 88 Tore.
Auswahleinsätze
Mit seinen starken Leistungen machte Harald Mothes auch DDR-Nationalmannschaftstrainer Bernd Stange auf sich aufmerksam. Und die Verbandsführung öffnete endlich auch für BSG-Spieler die Türen zur Auswahl. Am 28. März 1984 in Erfurt bestritt Mothes gegen die ČSSR (2:1) sein erstes und einziges Länderspiel, in dem er aber erst in der 60. Minute für Ralf Minge eingewechselt wurde. Er war damit seit Manfred Kaiser 1964 der erste Auer, der wieder ein Länderspiel bestritt. Schon im nächsten Länderspiel gegen Mexiko feierte sein Mannschaftskollege Jörg Weißflog sein Länderspieldebüt. Eine Zukunft in der Nationalmannschaft hatte Mothes im Gegensatz zu Weißflog nicht, weil auf seiner Position der Konkurrenzkampf größer war.
Dafür wurde Harald Mothes in der Olympiamannschaft der DDR zusammen mit seinem Auer Teamkameraden Jörg Weißflog Mitte der 1980er-Jahre eine feste Größe. Er bestritt zwischen 1984 und 1988 insgesamt 29 Begegnungen und erzielte dabei drei Tore. Trotz einer erfolgreichen Qualifikation, in der Mothes im letzten Ausscheidungsspiel gegen Dänemark im April 1984 in Magdeburg beim 4:0-Sieg debütiert hatte, konnte er nicht an den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles teilnehmen, da diese von der DDR und anderen Ostblockstaaten boykottiert wurden.
Weiterer Werdegang
Nach seiner Zeit in Aue und den Umzug nach Bayern spielte er noch einige Jahre beim TSV Ampfing, bei dem er später auch für die sportliche Entwicklung der Fußballabteilung verantwortlich zeichnete. Einmal in der Woche gibt er seine Erfahrung als Stützpunkttrainer des DFB dem Nachwuchs weiter. Hauptberuflich ist Harald Mothes Archivar in einem Krankenhaus.
Literatur
- Deutsches Sportecho: Jahrgänge 1972–1990. ISSN 0323-8628
- Andreas Baingo, Michael Hohlfeld: Fußball-Auswahlspieler der DDR. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00875-6, Seite 114/115.
- Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, Seite 291.
- Michael Horn, Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, Seite 242.
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, Seite 324.
- Hanns Leske: Die DDR-Oberligaspieler. Ein Lexikon. AGON Sportverlag, Kassel 2014, ISBN 978-3-89784-392-9, Seite 333.
Weblinks
- Harald Mothes in der Datenbank von weltfussball.de
- Harald Mothes in der Datenbank von fussballdaten.de
- Harald Mothes in der Datenbank von transfermarkt.de
- Harald Mothes in der Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes
- Harald Mothes in der Datenbank von kicker.de
- Harald Mothes in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
- Harald Mothes in der Datenbank von EU-Football.info (englisch)
- Matthias Arnhold: Harald Mothes - International Appearances bei RSSSF.com (englisch)
- Matthias Arnhold: Harald Mothes - Matches in Oberliga bei RSSSF.com (englisch)