Harter Kohlenstoff (englisch hard carbon) ist eine feste Form von Kohlenstoff, die durch Wärmebehandlung nicht in Graphit umgewandelt werden kann, selbst bei Temperaturen von bis zu 3000° C. Er ist auch als Kohle oder nicht graphitisierender Kohlenstoff bekannt. Umgangssprachlich kann man es als Holzkohle bezeichnen.

Harter Kohlenstoff entsteht durch Erhitzen kohlenstoffhaltiger Vorläufer auf etwa 1000° C unter Ausschluss von Sauerstoff. Zu den Vorläufern für harten Kohlenstoff zählen Polyvinylidenchlorid (PVDC), Lignin und Saccharose. Andere Vorläufer wie Polyvinylchlorid (PVC) und Petrolkoks erzeugen weichen Kohlenstoff oder Graphitkohlenstoff. Weicher Kohlenstoff kann durch Erhitzen auf 3000° C leicht in Graphit umgewandelt werden.

Die physikalischen Eigenschaften der beiden Kohlenstoffarten sind sehr unterschiedlich. Harter Kohlenstoff ist ein Material mit geringer Dichte und extrem hoher Mikroporosität, während weicher Kohlenstoff eine geringe Mikroporosität aufweist. Harter Kohlenstoff wird häufig als Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Akkumulatoren und Natrium-Ionen-Akkumulatoren verwendet.

Zu den Herstellern von hartem Kohlenstoff zählen Xiamen Tob New Energy (China), Kuraray (Japan) und Stora Enso (Finnland).

Einzelnachweise

  1. 1 2 Maria Beyer-Fistrich: Nachhaltige holzbasierte Batterien – was steckt dahinter? 8. August 2022, abgerufen am 19. September 2023.
  2. Kältebetrieb. Abgerufen am 19. September 2023.
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