Havre – Caumartin
Tarifzone 1
Linie(n) 03 09
Ort Paris IX
Eröffnung 19. Oktober 1904
Verbundene Stationen Auber
A
Haussmann – Saint-Lazare
E

Havre – Caumartin ist ein unterirdischer Umsteigebahnhof der Pariser Métro. Er wird von den Linien 3 und 9 bedient. Am unterirdisch verknüpften Bahnhof Auber kann zur S-Bahn-ähnlichen Linie RER A umgestiegen werden, auch die Metrostationen Saint-Augustin, Saint-Lazare und Opéra sind über Verbindungsgänge erreichbar.

Lage

Der U-Bahnhof befindet sich im Quartier de la Chaussée-d'Antin des 9. Arrondissements von Paris. Die Station der Linie 3 liegt längs unter der Rue Auber, die der Linie 9 längs unter dem Boulevard Haussmann in Höhe der Rue de Caumartin.

Name

Namengebend sind die dort den Boulevard Haussmann kreuzende Rue de Caumartin und die einmündende Rue du Havre. Letztere erhielt ihren Namen 1845, da sie zum Bahnhof Gare Saint-Lazare (damals: Embarcadère de l’Ouest) führt. Dort beginnen die Züge in Richtung Nordwesten bis zur Hafenstadt Le Havre.

Bis 1926 hieß die Station nur „Caumartin“. Die Familie Le Fèvre de Caumartin brachte mehrere bedeutende Persönlichkeiten hervor, u. a. den Frondeur Louis-François II Le Fèvre de Caumartin de Boissy (1624–1687) und den Prévôt des marchands Antoine-Louis Lefebvre de Caumartin (1725–1803).

Geschichte

Die Station wurde am 19. Oktober 1904 mit der Eröffnung der Linie 3 in Betrieb genommen. Diese wurde damals auf dem Abschnitt von Villiers nach Père Lachaise dem Verkehr übergeben. Beim Hochwasser des Jahres 1910 war die Station, wie viele andere, mehrere Meter hoch überflutet.

Die Station der Linie 9 wurde am 3. Juni 1923 eröffnet. Um 1970 wurde sie renoviert. Sie erhielt ein Dekor im Stil „Mouton-Duvernet“ mit orangefarbenen Wandfliesen und dunkel gestrichener Decke.

1971 entstand mit der Inbetriebnahme des RER-Bahnhofs Auber einer der bedeutendsten Umsteigekomplexe des Pariser Nahverkehrsnetzes.

Beschreibung

Beide Stationen sind jeweils 75 m lang, sie haben Seitenbahnsteige an zwei Streckengleisen. Die Station der Linie 3 wurde in offener Bauweise errichtet, sie weist eine waagrechte Metalldecke auf. Auf quer zur Fahrtrichtung liegenden eisernen Stützbalken ruhen Längsträger, die kleine, aus Ziegelsteinen gemauerte Gewölbe tragen. Die Station der Linie 9 hat einen elliptischen Querschnitt mit gekrümmten Seitenwänden, östlich davon liegt ein einfacher Gleiswechsel.

Unter der Kreuzung des Boulevard Haussmann mit dem Straßenzug Rue du Havre – Rue Auber kreuzen sich (von oben nach unten:) die Métrolinien 3, 9 und 12 sowie der RER A.

Vom Straßenraum existieren vier Zugänge. Die komplexe Anlage verfügt über elf Rolltreppen, mehr als jeder andere U-Bahnhof der Stadt.

Fahrzeuge

Als Folge des Unfalls im Bahnhof Couronnes wurde die Linie 3 von Anfang an mit Fahrzeugen ausgestattet, die auf Drehgestellen liefen. Die Fünf-Wagen-Züge bestanden aus drei Trieb- und zwei Beiwagen. Sie wurden später durch Sprague-Thomson-Züge ersetzt, die dort bis 1967 verkehrten. In jenem Jahr erhielt die Linie 3 als erste die neue, klassisch auf Stahlschienen laufende Baureihe MF 67. Die zwischen 2005 und 2008 renovierten Züge sind dort im Jahr 2020 nach wie vor im Einsatz, ab 2028 sollen sie von Zügen der Baureihe MF 19 abgelöst werden.

Zunächst verkehrten auf der Linie 9 ebenfalls Züge der Bauart Sprague-Thomson, die dort ihr letztes Einsatzgebiet hatten. 1983 kam die Baureihe MF 67 auf die Strecke. Seit Oktober 2013 kam zunehmend die Baureihe MF 01 zum Einsatz, am 14. Dezember 2016 verkehrte der letzte MF-67-Zug auf der Linie 9.

Umgebung

Anmerkungen

  1. Die von der Société du chemin de fer électrique souterrain Nord-Sud de Paris (Nord-Sud) gebaute Linie hat dort nach wie vor keine Station
  2. Der letzte Sprague-Thomson-Zug im Linienverkehr der Métro war am 16. April 1983 auf der Linie 9 unterwegs
Commons: Havre - Caumartin (Paris Metro) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Gérard Roland: Stations de métro. D’Abbesses à Wagram. 2003, ISBN 2-86253-307-6.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Gérard Roland: Stations de métro d’Abbesses à Wagram. Christine Bonneton, Clermont-Ferrand 2011, ISBN 978-2-86253-382-7, S. 118.
  2. 1 2 Jean Tricoire: Un siècle de métro en 14 lignes. De Bienvenüe à Météor. 2. Auflage. La Vie du Rail, Paris 2000, ISBN 2-902808-87-9, S. 165.
  3. Jean-Pierre Rigouard: Le Métro de Paris. Tome II. 1. Auflage. Éditions Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003, ISBN 2-84253-847-1, S. 41.
  4. Jean Tricoire: op. cit. S. 258.
  5. Brian Hardy: Paris Metro Handbook. 3. Auflage. Capital Transport Publishing, Harrow Weald 1999, ISBN 1-85414-212-7, S. 36.
  6. Jean Tricoire: op. cit. S. 86.
  7. Jean Tricoire: op. cit. S. 168.
  8. Jean-Gabriel Bontinck: Métro : ligne par ligne, découvrez quand arriveront les nouvelles rames. In: Le Parisien. 11. April 2019, abgerufen am 7. Juni 2020 (französisch).
  9. Jean Tricoire: op. cit. S. 260.
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Saint-Lazare
 Pont de Levallois – Bécon
Opéra
Gallieni 
Saint-Augustin
 Pont de Sèvres
Chaussée d’Antin – La Fayette
Mairie de Montreuil 

Koordinaten: 48° 52′ 24″ N,  19′ 41″ O

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