Joseph Heinrich Ludwig Marr (* 24. Dezember 1807 in Hamburg; † 29. Oktober 1871 in München) war ein deutscher Genremaler.
Leben
Marr war der Sohn eines Gastwirts und der jüngere Bruder des Schauspielers Heinrich Marr. Er begann seine künstlerische Ausbildung bei Christoffer Suhr in Hamburg und setzte sie bei Friedrich Rosenberg in Altona fort. Nach einem Studienaufenthalt in Kopenhagen begann er am 8. September 1825 sein Studium in der Landschaftsklasse der Königlichen Akademie der Künste in München. Danach studierte er privat bei den Münchner Malern Max Joseph Wagenbauer, Peter von Hess, Eugen Napoleon Neureuther. Heinrich Bürkel und Joseph Petzl. Nach dem Studium ließ sich Heinrich Marr in München nieder und wurde bald als Genremaler von Szenen aus dem Leben der Dörfer von Bayern und Tirol bekannt. Selten besuchte er Italien und die deutsche Nordseeküste. Seine Erfolge veranlassten ihn zur Serienproduktion von Bildern nach dem Geschmack der Münchner Bourgeoisie. Marr war Mitglied im Hamburger Künstlerverein.
Werke (Auswahl)
- 1844: Kapuziner auf einem Esel mit einem Fässchen, welches ausläuft, während der Kapuziner den Rosenkranz abbetet Neuen Pinakothek München
- Pferdemarkt in Tirol Kunsthalle Karlsruhe
- 1858: Bettelkinder
- Irregefahrener Fostillon, Schwäbische Mädchen, Landschaft mit Wasserfall
- Der Besenbinder in der Clam bei Salzburg (Aquarell)
Literatur
- Marr, Joseph Heinrich Ludwig. In: Hamburgisches Künstler-Lexikon. Bearbeitet vom Verein für Hamburgische Geschichte, Hoffmann und Campe, Hamburg 1854, S. 162 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hyacinth Holland: Marr, Heinrich (Maler). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 420 f.
- Marr, Joseph Heinrich Ludwig. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 940 (Textarchiv – Internet Archive).
- Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Otto Bröcker & Co., Hamburg 1912, S. 86 (Textarchiv – Internet Archive).
- Marr, Joseph Heinrich Ludwig. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 3: Lhérie–Quittry. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 116 (Textarchiv – Internet Archive).
- Marr, Joseph Heinrich Ludwig. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 136.
- Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst, Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 3, München 1982, S. 115.
- Maike Bruhns: Marr, Joseph Heinrich Ludwig. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 290.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 01054 Heinrich Marr. In: Matrikeldatenbank der Akademie der Bildenden Künste (Hrsg.): Matrikelbuch. Band 1: 1809–1841. München (adbk.de, digitale-sammlungen.de).