Heinrich van Kann (* 1. August 1861 in Aachen; † 26. August 1941 in Haaren) war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.

Nach dem Abitur an der Aachener Provinzialgewerbeschule studierte Heinrich van Kann von 1877 bis 1881 im Hochbaufach an der Technischen Hochschule Aachen. Anschließend bildete er sich in der gotischen Formensprache weiter. Einer seiner Lehrmeister war August Hartel in Leipzig. Später wurde er engster Mitarbeiter bei Georg Frentzen in Aachen und half bei der Neugestaltung der Aachener Rathaustürme nach dem Rathausbrand von 1883. Von 1887 bis 1889 arbeitete er als Assistent des Aachener Stadtbaumeisters Joseph Laurent.

Als 1890 für den Landkreis Aachen ein Kreisbauamt gegründet wurde, übernahm van Kann die technische Leitung im Rang eines Kreisbaumeisters, war daneben aber weiterhin als freiberuflicher Architekt tätig und entwarf u. a. mehrere große Kirchenbauten. Der Zeit entsprechend favorisierte er den Baustil der Neugotik, setzte aber auch Bauten in Neubarock um. Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg regte er ein Wohnungsbauprogramm an, um die Wohnungsnot zu lindern. Unter seiner Leitung wurden daraufhin über 400 Wohnungen gebaut.

Heinrich van Kann war mit Maria Louise geb. Philippy verheiratet, der Tochter des damaligen Bürgermeisters von Haaren. Im Dezember 1923 trat er wegen eines Augenleidens in den vorzeitigen Ruhestand, zuletzt führte er den Titel Kreisbaurat. Sein Sohn Hans van Kann (1890–1980) folgte ihm im Amt nach.

Bauwerke

Liste der wichtigsten Bauten, die nach Entwürfen von van Kann entstanden

Literatur

  • Lutz-Henning Meyer: Heinrich van Kann (1861–1941). In: Geschichtsverein für das Bistum Aachen e.V. (Hrsg.): Die Anfänge des Neubarock im rheinischen Kirchenbau. (= Geschichte im Bistum Aachen, Beiheft 6.) Schmidt-Verlag, Neustadt (Aisch) 2009, ISBN 978-3-87707-758-0.

Einzelnachweise

  1. Kreisbaurat i. R. van Kann 75 Jahre alt. In: Der Volksfreund, Aachener Generalanzeiger, Aachener Post vom 4. August 1936.
  2. Quellen: Heimatverein Haaren/Verlautenheide 1984 e.V., Kulturarchiv Würselen
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.