Heinz Ditgens
Personalia
Geburtstag 3. Juli 1914
Geburtsort München-Gladbach, Deutschland
Sterbedatum 20. Juni 1998
Sterbeort Mönchengladbach, Deutschland
Position Abwehr
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1930–1938 Borussia Mönchengladbach
1938 MSV Jäger 7 Bückeburg
1945–1948 Borussia Mönchengladbach
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1936–1938 Deutschland 3 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1950–1951 Borussia Mönchengladbach
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Heinz Ditgens (* 3. Juli 1914 in München-Gladbach; † 20. Juni 1998 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler.

Leben und Karriere

Der Sohn von Hermann Ditgens, einem der Gründungsmitglieder von Borussia Mönchengladbach, und Neffe von Stephan Ditgens, der 1920 Mannschaftskapitän desselben Fußballvereins war, wurde im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken geboren. Nach seinem Volksschulabschluss arbeitete Ditgens zunächst als Musterzeichner und spielte ab dem 18. Lebensjahr als Abwehrspieler in der ersten Mannschaft der Borussia. Der damalige Reichstrainer Otto Nerz berief Ditgens 1936 zunächst für zwei der fünf Testspiele der Nationalmannschaft gegen den englischen Verein FC Everton in den Kader und letztendlich in das Aufgebot der deutschen Fußballnationalmannschaft, um beim olympischen Fußballturnier in Berlin anzutreten. Ditgens wurde der erste Nationalspieler der bis dahin nur durch den Gewinn der westdeutschen Meisterschaft 1920 bekannten und zu dem Zeitpunkt in der Bezirksklasse antretenden Borussia. Mit der Nationalmannschaft absolvierte Ditgens drei Länderspiele; am 5. August 1936 gegen Luxemburg (9:0) und am 8. August 1936 gegen Norwegen (0:2) bei den Olympischen Spielen sowie am 20. März 1938 bei einem Freundschaftsspiel gegen Luxemburg (2:1). Noch 1936 erteilte ihm die Wehrmacht den Gestellungsbefehl nach Bückeburg in die dortige Kaserne. Den dortigen Verein MSV Jäger 7 Bückeburg unterstützte er als Spieler und Trainer. Generell galt Ditgens als guter Kopfballspieler, der beidfüßig gut schießen konnte.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt Ditgens bei der Schlacht von Stalingrad schwerste Erfrierungen, worauf ihm neun Zehen amputiert werden mussten. Nachdem er 1944 von der Ostfront zurück nach Mönchengladbach versetzt worden war, fand er ab 1945 eine Anstellung in der dortigen Stadtverwaltung. Er arbeitete zunächst im Wohnungs- und Liegenschaftsamt, später im Stadtbad. Ditgens war noch bis 1948 Spieler bei Borussia Mönchengladbach, wobei er mit speziell angefertigten Schuhen in der Bezirksliga als Abwehrspieler auflief. Bis 1950 war er im Vorstand von Borussia Mönchengladbach aktiv und von 1950 bis 1951 für kurze Zeit zusammen mit Paul Pohl Trainer des Vereins. Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn arbeitete er weiter als Angestellter bei der Stadtverwaltung Mönchengladbach und war Fußball-Fachwart im Stadtsportbund sowie bis in die 1990er Jahre Mitglied im Ehrenrat von Borussia Mönchengladbach. Seinen 80. Geburtstag feierte Ditgens in der Mönchengladbacher Kaiser-Friedrich-Halle; die Einnahmen gab er an die Sepp-Herberger-Stiftung weiter.

Literatur

  • Natascha Oberste: Heinz Ditgens. Der erste Borusse, der für die deutsche Nationalmannschaft spielte. In: HINDENBURGER – die Stadtzeitschrift für Mönchengladbach und Rheydt. 4. Jg. Juni 2010, S. 10.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Natascha Oberste: Heinz Ditgens. Der erste Borusse, der für die deutsche Nationalmannschaft spielte. In: HINDENBURGER – die Stadtzeitschrift für Mönchengladbach und Rheydt. 4. Jg. Juni 2010, S. 10.
  2. 1 2 Heinz Ditgens. (Nicht mehr online verfügbar.) Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH, 29. Juni 2007, ehemals im Original; abgerufen am 8. Juni 2010. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  3. Markus Aretz, Stephan Giebeler, Elmar Kreuels: Borussia-Legende Ditgens: Gladbachs erster Nationalspieler. In: SPIEGEL ONLINE GmbH. 29. Dezember 2010, abgerufen am 29. Dezember 2010.
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