Helene Potjewyd, auch Helene Potjewijd; (* 1. Juli 1872 in Meester Cornelis, Niederländisch Ostindien; † 21. April 1947 in Buch, Steinakirchen) war eine auf Java geborene Kunstsammlerin.

Leben

Helene Potjewyd wurde als Helena Maria Hirsch auf Java geboren als Tochter des aus Prag gebürtigen Major Theodor (Bohdan) Hirsch und der chinesischen Kaufmannstochter Sim Kjang. Sie heiratete in erster Ehe Karl Broudre von Goruszów. Aus dieser Ehe stammen zwischen 1897 und 1900 drei Kinder, die in Reichenberg in Böhmen geboren wurden.

Die Ehe wurde früh geschieden. Nach der Scheidung kehrte sie zurück nach Niederländisch Ostindien und heiratete 1925 (Apostolisches Vikariat Batavia) den Angestellten der holländischen Schifffahrtsgesellschaft Andreas Potjewyd (Potjewijd), welcher später Direktor des Bali Hotels in Denpasar (Bali) wurde.

Helena Potjewyd studierte, sammelte und veröffentlichte ihre Kenntnisse ihrer Heimat Java. Sie handelte im Hotel ihres Mannes, welches eine der wichtigsten Adressen wohlhabender und prominenter Touristen wurde, mit Werken begabter balinesischer Künstler, insbesondere Malereien und Schnitzereien. Außerdem sammelte sie traditionelle balinesische Märchen und ließ diese von einheimischen Künstlern illustrieren.

Nach dem Tod ihres Mannes 1935 kehrte Potjewyd zurück nach Wien. Ihre Kunstsammlung mit ca. 710 Objekten überließ sie als Schenkung im Jahr 1946 dem Museum für Völkerkunde in Wien. Darunter befinden sich Werke eines der bedeutendsten balinesischen Künstler, I Gusti Nyoman Lempad (1865–1978).

Einzelnachweise

  1. Museum für Völkerkunde Wien: Bali - Kunst im Wandel. 30. April 2011, abgerufen am 4. Mai 2019.
  2. Weltmuseum Wien, Heldenplatz, 01 Innere Stadt, Wien: Affen, Schlangen und böse Schwestern – Märchen aus Bali. Abgerufen am 6. Mai 2019.
  3. Weltmuseum Wien: Weltmuseum Wien: Sammlungsbereiche. 21. März 2019, abgerufen am 6. Mai 2019.
  4. H. Lipinskaja: Zeugen und Zeichen ferner Länder. In: Österreichische Zeitung. 30. Juni 1946, abgerufen am 4. Mai 2019.
  5. oe1.orf.at: Bali - Kunst im Wandel. Abgerufen am 4. Mai 2019.
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