Helga Mauersberger (* 23. April 1931 in Eisenach, Thüringen; † 23. Mai 2021 in Hamburg) war eine deutsche Journalistin, Fernsehredakteurin und Fernsehproduzentin.
Leben
Helga Mauersberger war die Tochter des Thomaskantors Erhard Mauersberger. Sie absolvierte ein Studium der Musikgeschichte, Germanistik und Psychologie in Frankfurt am Main und Mainz. Anschließend arbeitete sie als Journalistin u. a. für die Frankfurter Neue Presse und für den Spiegel.
Ab 1955 war Helga Mauersberger zunächst als Reporterin beim TV Regionalmagazin und sechs Jahre als Leiterin der Redaktion Familienprogramm Fernsehen des Hessischen Rundfunks tätig. Dort entwickelte und betreute sie Formate wie z. B. die Augsburger Puppenkiste mit Jim Knopf und die westdeutsche Sandmännchen-Sendung.
1962 wechselte Helga Mauersberger zum Norddeutschen Rundfunk, übernahm dort den Filmeinkauf und 1963 die Leitung der Redaktion Vorabendserien. In dieser Funktion verantwortete sie über 30 Serien, darunter die deutsch-französisch-japanische Co-Produktion Polizeifunk ruft, die Serien Hafenpolizei, Gestatten, mein Name ist Cox, die auf einer Vorlage von Fritz Reuter basierende Serie Onkel Bräsig mit Stanislav Barabáš als Regisseur, Gertrud Stranitzki und Ida Rogalski mit Inge Meysel in der Hauptrolle, sowie Pariser Geschichten nach Eugène Labiche mit Dieter Wedel in der Regie.
Von 1979 bis 1991 war Helga Mauersberger Geschäftsführerin der Studio Hamburg Atelier GmbH mit dem Geschäftsbereich Produktion, Synchronisation und Programmvertrieb. In ihrer Amtszeit entstanden u. a. Filme wie Das Heimweh des Walerian Wrobel von Rolf Schübel, Ein Kriegsende nach Siegfried Lenz, Lesmona von Peter Beauvais, die Dokumentation Ein Mann und seine Stadt mit und über Helmut Schmidt, sowie Serien wie Großstadtrevier und die Krimi-Reihe Die Männer vom K3.
Seit 1991 war Mauersberger freiberuflich als Script Consultant tätig und betreute u. a. TV-Reihen des Produzenten Wolfgang Rademann für die Polyphon-GmbH wie Das Traumschiff, Engel der Gerechtigkeit und Kreuzfahrt ins Glück. Zwischen 1991 und 1993 war sie maßgeblich für die Integration des Mitteldeutschen Rundfunks in das ARD-Vorabendprogramm verantwortlich.
Politisches und gesellschaftliches Engagement
Helga Mauersberger war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Gründerin des Arbeitskreises Medien beim Landesvorstand der SPD Hamburg, den sie über viele Jahre leitete. Sie war Deputierte der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Hamburg und Mitglied des Stiftungsrates der Bücherhallen Hamburg. Bis 2015 war Helga Mauersberger Mitglied des Aufsichtsrates der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Als Vorsitzende des Bildungswerk Medien e.V. war sie verantwortlich für die Aufnahme zahlreicher Medienberufe in das duale Ausbildungssystem sowie für die Gründung der Animation-School Hamburg. Darüber hinaus war Helga Mauersberger über 20 Jahre lang Mitglied des Aufsichtsrates der Staatsoper Hamburg und leitete gemeinsam mit Gyula Trebitsch das Hamburger Autorenseminar.
Familie
Der Thomaskantor Erhard Mauersberger war ihr Vater, der Kreuzkantor Rudolf Mauersberger ihr Onkel. 2007 erschien das von Helga Mauersberger herausgegebene Buch Dresdner Kreuzchor und Thomanerchor Leipzig. Zwei Kantoren und ihre Zeit – Rudolf und Erhard Mauersberger. Helga Mauersberger lebte und arbeitete in Hamburg, wo sie 2021 verstarb; sie wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt, Grablage H10, 405–406 (südlich Rosengarten).
Weblinks
- Helga Mauersberger in der Internet Movie Database (englisch)
- Helga Mauersberger auf whoswho.de
- Ehrung 2018 für 65 Jahre Zugehörigkeit zum Deutschen Journalisten-Verband (Landesverband Hamburg) mit zeitnahem Porträt
Einzelnachweise
- ↑ Todesanzeige im Hamburger Abendblatt. (Memento des vom 2. Juni 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.