Hermann Eugen Graf (* 28. Juni 1873 in Frankfurt am Main; † 25. April 1940 in Weimar) war ein deutscher Maler.
Leben
Hermann Graf war ein Sohn des Ingenieurs, Malers und Schriftstellers Franz Graf (1840–1915) und dessen zweiter Frau Elise Hermine, geborene Winter (1848–1933). Graf begann zunächst ein Musikstudium an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt/Main, wechselte dann zur Malerei und studierte 1897–1900 an der Kunstschule in Weimar bei Aristide Sartorio und Max Thedy sowie 1900–1902 an der Münchner Kunstakademie bei Carl von Marr und Ludwig von Löfftz. Nach Studienreisen, die ihn nach Holland, Belgien und Dänemark führten, wurde er in Weimar ansässig. Ab 1904 war er mit seinen Werken regelmäßig auf den renommierten Kunstausstellungen vertreten, etwa den Großen Berliner Kunstausstellungen, den Großen Kunstausstellungen Düsseldorf sowie im Münchner Glaspalast. Ab 1914 hatte er wiederholt Malaufenthalte an der Nordsee und der Unterelbe bei Cuxhaven.
Seit dem 3. Juni 1920 war Graf verheiratet mit Emma Theresia Elisabeth, geborene Fischer (1884–1948). Um 1920 erfolgte die Ernennung zum Professor, zudem war er Direktoriumsmitglied der Renten- und Pensionsanstalt bildender Künstler in Weimar. Zu seinen Werken, die eng an Vorbilder der holländischen Interieurmalerei anknüpfen, zählen Porträts, Stillleben und Interieurs. Graf ist mit seinen Werken u. a. vertreten in der Städelschen Galerie in Frankfurt, in der Klassik Stiftung Weimar und in der Städtischen Galerie in Kassel.
„Er pflegt das Porträt u. Stilleben, vor allem aber das Interieur, wobei er ganz einfache Motive, mit sparsamer Figurenstaffage u. gerne einen Lichteffekt zur Belebung wählt.“
Werke (Auswahl)
- Raum im Biedermeierstil
- Interieur mit Tisch und Spiegel
- Eine Frau, Blumen arrangierend
- Gut behüteter Schlaf
Literatur
- Graf, Hermann. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 483–484 (Textarchiv – Internet Archive).
- Graf, Hermann. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Band 6: Zweiter Nachtrag mit Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1922, S. 117 (Textarchiv – Internet Archive).
- Graf, Hermann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 288.
- Graf, Hermann Eugen. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 4: Görres–Hittorp. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-094654-8, S. 92 (books.google.de – eingeschränkte Vorschau).
- Dankmar Trier: Graf, Hermann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 60, Saur, München u. a. 2008, ISBN 978-3-598-22800-1, S. 79.
Weblinks
- Graf, Hermann. in der Deutschen Biographie
- Graf, Hermann. In: Matrikel der Akademie der Bildenden Künste, München
Einzelnachweise
- 1 2
Graf, Hermann, Kunstmaler, Südstr. 17. In: Adressbuch der Großherzoglichen Haupt- und Residenzstadt Weimar. 1910, Teil 4, S. 34.
[ab 1921 mit dem Titel Professor; ab etwa 1926 mit einem Töchterheim „Grafenhaus“]. - ↑ Vergl. hierzu: Ulrich Thieme (Hrsg.): Graf, Hermann. In: Allgemeines Lexikon … (Siehe Literatur.) – Glaspalast München 1904, 06, 07, 08 (Abb. Katalog), 11–14, 16, 19, 20; Große Berliner Kunstausstellung 1905, 06, 10–14, 18–20; Große Kunstausstellung Düsseldorf 1911, 13, 18, 20 (Abb. Katalog).
- 1 2 Dankmar Trier: Graf, Hermann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. (Siehe Literatur.)
- ↑ Standesamt Weimar, Eheregister Nr. 238/1920.
- ↑ Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). (Siehe Literatur).
- ↑ Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon … (Siehe Literatur.)