Hermann Fiedeler (* 3. Juni 1844 in Hannover; † 22. November 1911 ebenda) war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker.
Leben
Familie
Hermann Fiedeler wurde in der hannoverschen Klickmühle geboren als Sohn des Mühlenpächters Carl Georg Fiedeler und Enkel von Johann Friedrich Fiedeler.
Hermann Fiedeler ist auf dem alten Döhrener Friedhof bestattet, gemeinsam mit der früh verstorbenen ersten Ehefrau Auguste Fiedeler geb. Maylan (* 12. November 1863; † 23. September 1899) und der zweiten Ehefrau Elvina Fiedeler geb. Maylan (* 16. Juni 1874; † 20. August 1947) Aus der ersten Ehe entstammt die Tochter Helene Fiedeler (* 8. Mai 1896 in Döhren; † 4. April 1979 in Hannover).
Ein Enkel von Hermann Fiedeler besitzt (Stand: 2009) den ehemaligen Alten Marstall Am Hohen Ufer 3A und betreibt darin ein alteingesessenes Grafikunternehmen.
Werdegang
Nach einer Ausbildung zum Landwirt pachtete Hermann Fiedeler in Döhren das Rittergut seines Vaters, der nicht davor zurückschreckte, „seinen Sohn zu mahnen oder gar mit Kündigung zu drohen, wenn dieser mit der Pacht im Rückstand war“. Doch schließlich erzielte der Sohn mit dem Anbau von Spargel, Kohl, Obst und Gemüse gute Erträge. So konnte er sich 1893/94 gar den Bau eines „weißen Schlösschens“ leisten, eines schlossartigen Herrenhauses mit Turm (das später durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde). Außerdem legte Fiedeler eine auf das Gebäude zuführende noch heute vorhandene Kastanien-Allee sowie einen Park an. Nach dem Tod Hermann Fiedelers wurde das Herrengut ab 1915 liquidiert, die dortigen Ländereien und Immobilien bis 1956 verkauft.
Als Bürgervorsteher (Bürgermeister) war Hermann Fiedeler in Döhren hochgeachtet, Fiedelerstrasse und Fiedelerplatz erinnern bis heute an ihn. Hermann Fiedeler wurde auf dem alten Döhrener Friedhof begraben, der vor Jahren zu einer kleinen denkmalgeschützten Parkanlage umgestaltet wurde.
Ehrungen
- Die 1902 angelegte Fiedelerstraße ehrt den Rittergutsbesitzer mit ihrer Namensgebung.
- Zentraler Platz ist der 1905 angelegte Fiedelerplatz.
- Die von der Hildesheimer zur Landwehrstraße führende Helenenstraße erhielt ihren Namen 1907 nach der Tochter Helene Fiedeler.
Literatur
- 1000 Jahre Döhren, 1983, S. 64–69
- Helmut Zimmermann: Döhren und Wülfel. Stadtteile mit Tradition, hrsg. vom Stadtpark Hannover, 1982
- Dirk Böttcher: FIEDELER, (3) Hermann. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 116.
- Dirk Böttcher, Waldemar R. Röhrbein: Fiedeler, (3) Hermann. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 178.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Dirk Böttcher: FIEDELER, (3) Hermann (siehe Literatur)
- ↑ siehe dieses Foto des gemeinsamen Grabmals auf dem alten Döhrener Friedhof
- 1 2 Helmut Zimmermann: Helenenstraße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 113
- 1 2 3 Dirk Böttcher, Waldemar R. Röhrbein: Fiedeler, (3) ... (siehe Literatur)
- ↑ Wolfgang Neß: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, Braunschweig/Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, Döhren, in Addendum zu Bd. 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 19f.
- ↑ Helmut Zimmermann: Fiedelerstraße. In: Die Straßennamen ..., S. 78
- ↑ Helmut Zimmermann: Fiedelerplatz. In: Die Straßennamen ..., S. 78