Hermann Gerhard Müller (* 12. April 1803 in Brake; † 22. April 1881 ebenda) war Kaufmann, Bürgermeister und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes.

Leben

Müller kam als Sohn des Braker Kaufmanns Hermann Gerhard Müller (ca. 1769–1829) und dessen erster Ehefrau Johanne Dorothee Sophie geb. Claussen († 1810) zur Welt. Er besuchte das Alte Gymnasium in Oldenburg und studierte von 1826 bis 1828 Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Leipzig. Während seines Studiums wurde er 1826 Mitglied der Alten Heidelberger Burschenschaft. Nach seinem Studium übernahm er von seinem gleichnamigen Vater zunächst gemeinsam mit seinem Bruder, ab 1834 als alleiniger Inhaber, ein Landhandelsgeschäft. Später besaß er zusätzlich auch eine Reederei in Brake. Ferner war er Kirchspielsbeigeordneter und Ortsvorsteher der Gemeinde Hammelwarden. Am 27. März 1856 wurde er zum Bürgermeister von Brake gewählt, dessen Eisenbahnanschluss er 1873 mit dem Bau der Bahnstrecke von Hude nach Brake erreichte. Das Amt des Bürgermeisters behielt er bis zu seinem Tod.

1867 war Müller, der politisch der nationalliberalen Bewegung nahestand, Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes für den Reichstagswahlkreis Großherzogtum Oldenburg 2 (Jever, Brake, Westerstede, Varel) und die Nationalliberale Partei. Bei den Reichstagswahlen im Sommer 1867 lehnte er jedoch eine erneute Kandidatur ab und konzentrierte sich auf die Kommunalpolitik.

Literatur

  • Hans Friedl: Müller, Hermann Gerhard. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 488 (online).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 150.

Einzelnachweise

  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 277; siehe auch Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 233, Kurzbiographie S. 441.
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