Hermann Hahn (* 28. November 1868 in Kloster Veilsdorf; † 18. August 1945 in Pullach im Isartal) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Lebenslauf

Hahns künstlerische Ausbildung begann mit Zeichenunterricht bei dem Hofmaler Rudolf Oppenheim in Rudolstadt. Danach (1887–1892) besuchte Hahn die Kunstgewerbeschule München und die Kunstakademie München, wo er Schüler bei Wilhelm von Rümann war. Es folgten Studienreisen nach England, Frankreich, Belgien, Holland und Griechenland sowie ein ausgedehnter Aufenthalt in Italien. Dort interessierte ihn vor allem die Kunst der italienischen Frührenaissance. Anschließend ließ er sich in München nieder und wurde 1902 als Professor an der Münchener Kunstakademie berufen. 1919 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Sektion für Bildende Kunst der Preußischen Akademie der Künste ernannt. 1929 nahm Hermann Hahn an der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast mit der Skulptur Höhenflug teil, die einen nackten Mann darstellt.

Hermann Hahn war Mitglied im Deutschen Künstlerbund. 1913 wurde er mit dem Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. In der Zeit des Nationalsozialismus war Hahn Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und u. a.  von 1937 und 1943 auf fünf Große Deutsche Kunstausstellungen in München vertreten. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.

Wirken

Schon früh wurde Hahn für seine realistische Porträtplastik bekannt, eine Form, die ihn nie losließ. Aber auch die neuklassizistischen Werke Adolf von Hildebrands haben ihn stark beeinflusst, und Hildebrands Schrift Das Problem der Form in der bildenden Kunst (1893) hat richtungsweisende Impulse an die Bildhauerei gegeben. Hildebrands Perspektive wurde dank Hahn auf die nachfolgende Bildhauergeneration weitergegeben und prägte die Ausbildung an der Münchner Akademie nachhaltig. Zu Hahns Schülern gehörten Georg Brenninger, Alfred Glaser, Theobald Hauck, Anton Hiller, Ludwig Kasper, Fritz Koelle, Fritz Nuss, Karl Romeis, Karl Roth, Emil Manz, Toni Stadler junior und Fritz Wrampe.

Werk

Denkmale
Büsten
Weitere Werke

Literatur

Commons: Hermann Hahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andrea Vohwasen: Der Bildhauer Hermann Hahn (1868–1945). tuduv-Verlagsgesellschaft, München 1987, ISBN 3-88073-225-6, S. 3. (Google Buchvorschau, abgerufen am 24. Januar 2013).
  2. Prof. Hermann Hahn. Künstler. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V., abgerufen am 15. November 2015.
  3. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Hahn, Hermann (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 10. Januar 2016)
  4. Hahn, Hermann. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 104f.
  5. Deutsche Kunst und Dekoration: Illustrierte Monatshefte für moderne Malerei, Heft 35, 1914/15, S. 432–437
  6. Abbildung
  7. Rudolf Wendt: Hermann Hahn schuf das Weimarer Liszt-Denkmal. In: Thüringer Allgemeine vom 28. Mai 2011, abgerufen am 24. Januar 2013.
  8. Abbildung
  9. Abbildung
  10. Büste Botschafter Freiherr von Thermann — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937–1944/45. Abgerufen am 4. März 2023.
  11. Statuette eines Offiziers — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937–1944/45. Abgerufen am 4. März 2023.
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