Hermannschacht ist eine Siedlung und ein aufgelassenes Kohlebergwerk in der Gemeinde Wölbling in Niederösterreich.

Geschichte

Nördlich von Hermannschacht bestand schon früher ein kleiner Bergbaubetrieb, der ab 1794 urkundlich nachgewiesen ist. Nachdem 1898 die Niederösterreichische Kohlengewerkschaft AG diesen Betrieb erworben hatte, errichtete sie die Abbauanlage Herrmannschacht und 1899 auch den Leopoldschacht im benachbarten Anzenhof. Die relativ seicht liegenden Lagerstätten konnten mit Schächten bis zu einer Tiefe von max. 60 m erreicht werden. Mit einer Werksbahn wurde die abgebaute Glanzkohle in die Kohlensortieranlage beim Bahnhof Statzendorf gebracht und anschließend verladen. Nach 1918 führte die Statzendorfer Kohlenwerk Zieglerschächte AG den Betrieb bis zu ihrer Liquidation im Jahr 1940, der Abbau wurde in kleinem Rahmen aber noch bis in die 1960er aufrechterhalten und das Gelände danach parzelliert, verkauft und besiedelt.

Situation heute

Hinter der kleinen Siedlung Hermannschacht befindet sich die riesige Abraumhalde und am Bahnhof Statzendorf noch Reste der Aufbereitungsanlagen. Aber auch in den Orten um Hermannschacht erinnert noch Vieles an das ehemalige Kohlerevier.

Koordinaten: 48° 18′ 52″ N, 15° 36′ 19″ O

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz Kieslinger: Die Mineralkohlen Österreichs, Zentralverein der Bergwerksbesitzer Österreichs, Wien 1903
  2. Leopold Weber, Alfred Weiss: Bergbaugeschichte und Geologie der österreichischen Braunkohlenvorkommen, Geologische Bundesanstalt, Wien 1983
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