Hinrich Sillem (* um 1545 in Hamburg; † 6. Mai 1615 ebenda) war ein deutscher Kaufmann, Hamburger Ratsherr und Amtmann in Ritzebüttel.

Leben

Sillem übernahm als Kaufmann und Hamburger Bürger verschiedene öffentliche Ämter. Am 25. August 1581 wurde er aus dem Kirchspiel Sankt Nikolai zum Achtmann und am 21. Februar 1591 zum Ratsherrn gewählt. Als solcher wurde er 1596 Bauhofsherr.

1599 erwarb Sillem das Gut Tatenberg. Tatenberg war bis ins 17. Jahrhundert noch eine eigene eingedeichte Binneninsel in der Elbe, die aus einem großen Gut und kleineren Hofstellen bestand. 1619 wurde das Gut verkauft und anschließend geteilt.

Am 23. April 1609 übernahm er als Amtmann für sechs Jahre das hamburgische Amt Ritzebüttel. 1612 wurde er dort vom Ratsherrn Albert Ostmann († 1625) vertreten. Am 30. April 1615 kehrte er erkrankt nach Hamburg zurück und starb eine Woche darauf.

Familie

Sillem war ein Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Jacob Sillem (1517–1584) aus dessen erster Ehe mit Ursula Moller († 1558), Tochter des Ratsherrn Cord Moller (vom halben Stern und Adlerklau) († 1527).

Hinrich Sillem war zweimal verheiratet. Sein gleichnamiger Sohn aus erster Ehe Hinrich Sillem (1571–1617) war ebenfalls Kaufmann und mit Margarete Jügert (1577–1625), Tochter des Oberalten Franz Jügert († 1592), verheiratet. Deren Sohn Hinrich Sillem (1599–1662) war wiederum Kaufmann und Oberalter.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lorenz-Meyer und Koerner geben fälschlicherweise als Sterbedatum den 16. Juli an (vgl. Literatur).
  2. Arnold Schuback: Chronologisches, bis auf die neuesten Zeiten fortgesetztes Verzeichniss der bisherigen Mitglieder eines Hochedlen und Hochweisen Raths, der Ehrbaren Oberalten und der Verordneten löblicher Cämmerey der Freyen Stadt Hamburg. Hrsg.: Walther Peter Möller. Johann August Meißner, Hamburg 1820, OCLC 846469224, S. 108 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  3. Arnold Schuback: Chronologisches, bis auf die neuesten Zeiten fortgesetztes Verzeichniss der bisherigen Mitglieder eines Hochedlen und Hochweisen Raths, der Ehrbaren Oberalten und der Verordneten löblicher Cämmerey der Freyen Stadt Hamburg. Hrsg.: Walther Peter Möller. Johann August Meißner, Hamburg 1820, OCLC 846469224, S. 39 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  4. Er wurde an „Petri Abend“, also am Tag vor Petri Stuhlfeier zum Ratsherrn gewählt.
  5. Johann Albert Fabricius: Bauhoffs-Herren. In: Memoriarum Hamburgensium Volumen Sextum. Cui praemittuntur memoria saecularis instauratorum divino beneficio ante ducentos annos in hac urbe sacrorum evangelicorum, nec non spectatissimi tribunorum collegii ante duorum saeculorum spatium constituti. Felginers Witwe, Hamburg 1730, OCLC 470918828, S. 123 (Digitalisat bei Google Books).
  6. Friedrich Georg Buek: Bauhof. Baudeputation. In: Die Hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, OCLC 844917815, S. 444–445 (Digitalisat bei Google Books).
  7. Wilhelm Hübbe: Einige Mittheilungen über Culturverhältnisse, Sitten und Gebräuche im Landgebiete der Stadt Hamburg. In: Verein für Hamburgische Geschichte (Hrsg.): Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Fünfter Band. Johann August Meißner, Hamburg 1866, S. 437 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  8. Johann Friedrich Voigt: Ueber einige alte im Pfarrarchiv zu Ochsenwärder bei Hamburg befindliche Urkunden, nebst Abdruck derselben. In: Verein für Hamburgische Geschichte (Hrsg.): Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Band 6. Johann August Meißner, Hamburg 1875, S. 279, Anm. 1 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  9. Guilliam Grandauer: Verzeichniß der Amtmänner zu Ritzebüttel. In: Gedenkbuch des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel nebst der Fortsetzung von Amtsregistrator C. L. Klasing. Neu bearbeitet von Arthur Obst, Dr. phil. G. Rauschenplat, Cuxhaven 1892, OCLC 250938909, S. 142 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  10. Heinrich Reinicke: Das Amt Ritzebüttel. Evert, Hamburg 1935, OCLC 247143302, S. 143.
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