Die Hirzbacherhöfe sind ein Weiler in der Gemarkung des Ortsteils Marköbel der Gemeinde Hammersbach im hessischen Main-Kinzig-Kreis.

Geografische Lage

Die Hirzbacherhöfe liegen in der Gemarkung Marköbel der Gemeinde Hammersbach, etwa 150 Meter über NN und ca. 1,5 km westlich der Bebauung von Marköbel.

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung der Siedlung ist eine Urkunde des Mainzer Domkapitels, die in das Jahr 1128 datiert.

1252 werden Güter – möglicherweise die bereits 1128 erwähnten – dem Antoniterkloster Roßdorf übertragen. 1254 schenkte Reinhard I. von Hanau die Hirzbacher Kapelle St. Maria ebenfalls den Antonitern in Roßdorf. In der Folgezeit unterstand die Kapelle dem Landkapitel Roßdorf. Das Kloster Ilbenstadt erwarb in den Hirzbacherhöfen 1255 Besitz. Ein Conradus de Hirsbach wird 1309 als Hanauer Lehensnehmer genannt.

Die Hirzbacherhöfe gehörten zum Amt Windecken der Herrschaft und ab 1429 Grafschaft Hanau, ab 1458: Grafschaft Hanau-Münzenberg. Bereits 1421 bildete Hirzbach zusammen mit Marköbel eine Gemeinde.

Historische Namensformen

  • Hirzbach (1128)
  • Hircisbach (1252)
  • Herzspach (1365)

Neuzeit

Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert. 1632 wohnten in den Hirzbacherhöfen 9 Dienstpflichtige.

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, fielen die Hirzbacherhöfe – zusammen mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg – an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der Anfang des 19. Jahrhunderts das Kurfürstentum Hessen hervorging. 1804 verkaufte der Graf von Leiningen-Westerburg als Besitzer Ilbenstadts zwei Höfe der Hirzbacherhöfe an Kurhessen. Die Hirzbacherhöfe wurden mit der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, dem neu gebildeten Landkreis Hanau zugeschlagen. 1866 wurden das Kurfürstentum – und damit auch die Hirzbacherhöfe – nach dem Deutsch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert. 1895 gab es hier 10 Häuser mit 67 Bewohnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Hirzbacherhöfe im Land Hessen. Mit der Gebietsreform in Hessen kam Hirzbacherhöfe zum neu gebildeten Main-Kinzig-Kreis.

Literatur

  • Peter Jüngling: „Diese Capell steht noch heutzu tag...“ Beiträge zur Geschichte der Marienkapelle von Hirzbach, Gemeinde Hammersbach, Main-Kinzig-Kreis. Hrsg. vom Hanauer Geschichtsverein, Hanau 2004, ISBN 3-938149-01-9 (Hanauer Schriften zur Archäologie und Geschichte 2).
  • Peter Jüngling: Die Marienkapelle in Hirzbach. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, 27. Hanau und der Main-Kinzig-Kreis. S. 156–159. Theiss, Stuttgart 1994. ISBN 3-8062-1119-1
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 238.
Commons: Hirzbacherhöfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Bd. 1. 767-1300. Publikationen aus den königlich-preußischen Staatsarchiven, Hirzel, Leipzig 1891 Nr. 72.
  2. H. Reimer: Hessisches Urkundenbuch Abt. 2 Bd. 1, Nr. 279.
  3. H. Reimer: Hessisches Urkundenbuch Abt. 2 Bd. 1, Nr. 298.
  4. H. Reimer: Hessisches Urkundenbuch Abt. 2 Bd. 2, Nr. 76.
  5. Zusammenschluß der Gemeinden Langen-Bergheim im Landkreis Büdingen und Markgöbel im Landkreis Hanau zur neuen Gemeinde „Hammersbach“ im Landkreis Hanau vom 5. August 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 110, Punkt 112 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).

Koordinaten: 50° 13′ 11″ N,  57′ 51″ O

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