Holger Kammerhoff (* 5. März 1945 in Sankt Andreasberg) ist ein deutscher Generalleutnant a. D. des Heeres der Bundeswehr. Er war von 2003 bis 2004 Kommandeur der Kosovo-Truppe (KFOR) und von 2004 bis 2006 Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr. Im Jahr 2006 ging er in den Ruhestand.
Militärische Laufbahn
Kammerhoff verpflichtete sich 1965 in der Bundeswehr und wurde zum Fallschirmjägerbataillon 291 in Stetten am kalten Markt versetzt. Nachdem er die Offizierausbildung abgeschlossen hatte, wurde er in Nienburg und Lüneburg als Zugführer und später auch als Kompaniechef eingesetzt. Von 1976 bis 1978 absolvierte er die Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Danach war er als Generalstabsoffizier G4 (Logistik) und G3 (Operationen) der Panzerbrigade 8 in Lüneburg eingesetzt.
In der Folgezeit war Kammerhoff als stellvertretender Abteilungsleiter des Führungsstabes des Heeres im Bundesministerium der Verteidigung tätig. Vom Oktober 1983 bis zum März 1986 kommandierte er das Panzergrenadierbataillon 302 in Ellwangen. Danach wurde er Stabsoffizier (G3) im Hauptquartier der Central Army Group (CENTAG), dem NATO-Oberkommando, welches für die Verteidigung von Zentral- und Süddeutschland zuständig ist. Sitz sind die Campbell Barracks in Heidelberg.
Vom Oktober 1988 bis zum Dezember 1990 war er Chef des Stabes der 3. Panzerdivision in Buxtehude. Nachdem er den Higher Command and Staff Course im Vereinigten Königreich absolviert hatte, wurde er ins Verteidigungsministerium versetzt und übernahm dort den Posten als Abteilungsleiter für Strategie und Operationen im Führungsstab des Heeres.
Vom 5. Februar 1992 bis zum 30. September 1995 wurde Kammerhoff dann das Kommando über die Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall übertragen. In dieser Zeit, vom November 1993 bis März 1994, führte er als nationaler Kommandeur das 2. deutsche Kontingent innerhalb der UN-Mission UNOSOM II in Somalia.
Nach diesem Kommando übernahm er 1995 die Abteilung für Ausbildung und Erziehung im Heeresamt. Im April 1996 wurde Kammerhoff stellvertretender Chef des Stabes des Allied Command Europe Rapid Reaction Corps der NATO. In dieser Funktion kommandierte er während der NATO-Operationen in Bosnien und Herzegowina, von März bis November 1996, das IFOR-Hauptquartier in Kroatien.
Im Januar 1998 diente er dann als Befehlshaber des Wehrbereichskommandos IV und der 5. Panzerdivision in Mainz. Im Juli 1999 wurde er dann als Assistierender Direktor im internationalen Militärstab der NATO nach Brüssel versetzt, wo er das Kommando über die Operationsabteilung des NATO-Hauptquartiers übernahm.
Vom 10. Dezember 2001 bis zum 3. September 2003 war Kammerhoff der fünfte Kommandierende General des Eurokorps in Straßburg, Frankreich. Danach war er bis zum 31. August 2004 Kommandeur der KFOR in Priština. Anschließend übernahm er die Leitung des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee bei Potsdam, welche er bis zum Eintritt in den Ruhestand 2006 innehatte.
Kammerhoff ist verheiratet und hat eine Tochter.
Weblinks
- Offizielle Biographie des Eurokorps (PDF; 175 kB)
- Biographie auf den Seiten der KFOR (englisch)
- Vorlass Bundesarchiv N 900