Hugo Schroeder (* 10. April 1829 in Insterburg; † 25. September 1899 in Eisenach) war ein deutscher Jurist und Reichstagsabgeordneter.
Leben und Wirken
Nach dem Abitur in Berlin studierte Schroeder an den Universitäten Breslau und Berlin Jura. Nach dem Referendarexamen 1850 und dem Assessorexamen 1854 war er zwei Jahre Hilfsarbeiter bei der Eisenbahndirektion der Ostbahn in Bromberg und beim Appellationsgericht Stettin, bevor er von 1856 bis 1862 Staatsanwalt in Suhl und Wittenberg wurde. Von 1862 bis 1877 wurde er für die Deutsche Fortschrittspartei in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt. Dort lehnte er die steigenden preußischen Militärausgaben ab, als dies zu beruflichen Problemen führte, quittierte er den Staatsdienst und war als Journalist bei der National-Zeitung tätig. 1875 wieder im Staatsdienst, wurde er Stadtgerichtsrat und 1877 Kammergerichtsrat in Berlin. Anschließend wechselte er dort um 1880 an das Verwaltungsgericht, wo ihm der Titel eines Geheimen Justizrats verliehen wurde. Von 1880 bis 1896 war er Vorsitzender des Protestantenvereins und Mitglied vieler kirchlicher Gremien.
In den Jahren 1874 bis 1877, 1881 bis 1884 und 1890 bis 1898 gehörte er dem Deutschen Reichstag als Mitglied der Nationalliberalen Partei, Liberalen Vereinigung und der Freisinnigen Vereinigung an.
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 353; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 217.
Literatur
- Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 4. Reimer, Berlin 1900.
- Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
- Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
- Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5.
Weblinks
- Schroeder, Hugo. In: Ostdeutsche Biografie (Kulturportal West-Ost)
- Hugo Schroeder in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Hugo Schroeder. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)