Huriel
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Allier (03)
Arrondissement Montluçon
Kanton Huriel
Gemeindeverband Pays d’Huriel
Koordinaten 46° 22′ N,  29′ O
Höhe 210–418 m
Fläche 34,92 km²
Einwohner 2.632 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 75 Einw./km²
Postleitzahl 03380
INSEE-Code 03128
Website www.mairie-huriel.fr

Donjon La Toque

Huriel ist eine französische Gemeinde mit 2632 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Allier in der Region Auvergne-Rhône-Alpes; sie gehört zum Arrondissement Montluçon und zum Kanton Huriel.

Geographie

Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bocage Bourbonnais, rund 12 Kilometer nordwestlich von Montluçon. Nachbargemeinden von Huriel sind:

Der Ort selbst liegt am rechten Ufer des Flusses Magieure, einem Nebenfluss des Cher.

Geschichte

Internierungslager Huriel

In einer Ferienkolonie entstand Anfang 1940 in Huriel ein Internierungslager für Reichsangehörige – Deutsche und Österreicher. Das Lager bestand von Januar 1940 bis Ende Juli 1940 und beherbergte vor allem Prestataires, Ausländer, die um Asyl nachgesucht hatten und deshalb der Pflicht unterlagen, als Dienstleister für den französischen Staat zu arbeiten.

Laut der Fondation pour la mémoire de la déportation (FMD) hielten sich im Februar 1940 164 Prestataires im Lager auf. Wenig später, am 2. März 1940, belief sich ihre Zahl nur noch auf 150. Aus welchem Grund hier im Juli 1940, wie von der FMD vermerkt, auch Franzosen untergebracht waren, ist unbekannt.

Verkehrsanbindung

Huriel hat einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Montluçon–Saint-Sulpice-Laurière.

Die Départementsstraße 40 zweigt von der Nationalstraße 145 ab, quert den Ort und führt in nordöstlicher Richtung weiter bis Vallon-en-Sully. Die Départementsstraße 916 verbindet Huriel mit Boussac.

Der nächstgelegenen Flugplatz Aeroport Montluçon-Domérat befindet sich an der Stadtgrenze von Montluçon.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19681975198219901999200620162019
Einwohner22372147234726062377245026642645
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Huriel

Wirtschaft

Huriel ist eine hauptsächlich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde. Im 19. Jahrhundert stammte noch ein Großteil der Erträge aus dem Weinbau, der aber mit der Invasion der Reblaus abrupt endete. Heute sind nur noch wenige Hektar mit Weinreben bepflanzt, allerdings findet man hier noch die selten gewordene Rebsorte Gouget Noir.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 482–485.
  • Denis Peschanski: Les camps français d’internement (1938-1946) - Doctorat d’Etat. Histoire. Univer-sité Panthéon-Sorbonne - Paris I, 2000. (Online1 oder Online2)
  • Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer. Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in französischen Internierungslagern 1940 – 1942, Metropol Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-932482-62-X.
Commons: Huriel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denis Peschanski: Les camps français d’internement, S. 175
  2. Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer, S. 54. Nach Eggers, S. 222, handelte es sich bei der von Peschanski erwähnten Ferienkolonie um eine Kinderferienlager, das nach der Fondation pour la mémoire de la déportation der Stadt Alfortville gehörte.
  3. Donjon de La Toque in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Église Notre-Dame in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.