Strukturformel
Allgemeines
Name Hypobromige Säure
Andere Namen
  • Unterbromige Säure (veraltet)
  • Brom(I)-säure
Summenformel HBrO
Kurzbeschreibung

nur in Lösung beständige, schwach dissoziierte Säure

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13517-11-8
EG-Nummer (Listennummer) 927-683-6
ECHA-InfoCard 100.119.006
PubChem 83547
ChemSpider 75379
Wikidata Q414695
Eigenschaften
Molare Masse 96,91 g·mol−1
pKS-Wert

7,69

Löslichkeit

löslich in Wasser

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Als Hypobromige Säure, veraltet auch Unterbromige Säure, wird die Sauerstoffsäure des Broms in der Oxidationsstufe +1 mit der Summenformel HBrO bezeichnet. Sie ist nur in Lösung beständig und kann nicht rein erhalten werden. Ihre Salze und Ester werden als Hypobromite bezeichnet.

Gewinnung und Darstellung

Hypobromige Säure wird durch Disproportionierung von molekularem Brom in Wasser erhalten.

Um das Gleichgewicht, das auf der linken Seite liegt, in die gewünschte Richtung zu verschieben, wird der entstehende Bromwasserstoff mit einem Überschuss Quecksilber(II)-oxid abgefangen:

HgBr2 und HgO bilden zusammen Quecksilberoxidbromid HgBr2·2 HgO.

Die hierbei entstehende Lösung der Hypobromigen Säure lässt sich nur bis zu einem Gehalt von 6 % anreichern.

Eigenschaften

Hypobromige Säure bildet, ebenso wir ihre Salze, gelb gefärbte Lösungen von aromatischem Geruch. Die Säure und ihre Salze sind unbeständig und neigen zur Disproportionierung in Bromwasserstoffsäure und Bromsäure beziehungsweise in Bromid und Bromat. Herstellung und Aufbewahrung müssen daher bei 0 °C erfolgen.

Sie ist eine schwache Säure und ein kräftiges Oxidationsmittel. In saurer Lösung beträgt das Normalpotential für das Paar HBrO/Br +1,34 V.

Verwendung

Aufgrund ihrer oxidierenden Eigenschaft finden Hypobromitlösungen Anwendung als Bleichmittel und Desinfektionsmittel. Die besten Ergebnisse werden hierbei erzielt, wenn sie in Kombination mit der homologen Hypochlorigen Säure verwendet wird.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Eintrag zu Hypobromigsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 18. Juni 2014.
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